16. Februar 2022 | 10:07 | Kategorie:
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Pfänderbahn: Und wieder ein Abschied

Pfänderbahn stellt Winterbetrieb ein

Peter Haimayer hat einen umfangreichen Beitrag zum Verschwinden von Kleinskigebieten verfasst. Voralpenlifte, deren Bergstationen die 1500 m Seehöhe nicht überschreiten, sind von der globalen Erwärmung besonders betroffen und bringen nicht die erforderlichen Tage mit ausreichender Schneedecke zusammen, die für einen wirtschaftlich vertretbaren Liftbetrieb erforderlich sind.

Diesmal hat es die Pfänderbahn erwischt. Sie existiert seit 1927. Die wirklich erfolgreiche Zeit kam Anfang der 70er Jahre, wo die Schneedecke um 40 Tage länger gehalten hatte als heute. So gab es sogar Skirennen und eine Sprungschanze und die Bregenzer lernten hier das Skifahren. Aber heute lohnt der Liftbetrieb im Winter angesichts einer Bergstation von knapp über 1000 m nicht mehr.

Anzahl der Skifahrer rückläufig

Für die großen Skigebiete ist scheinbar ein Konkurrent weggefallen und sie dürfen sich auf die Gäste aus Bregenz freuen. Aber so einfach ist die Sache nicht. Je mehr Kleinskigebiete wegfallen, desto weniger Menschen erlernen das Skifahren. Der Anteil der Nicht-Skifahrer ist so kontinuierlich auf mehr als 60 % der Bevölkerung angestiegen. Auch die Preise für einen Skiwoche tragen dazu bei, das Skifahren mehr und mehr zu einem exklusiven Vergnügen zu machen.

Umorientierung auf Sommergast kann erfolgreich sein

Den Kleinskigebieten bleibt nur das Zusperren oder das Umrüsten auf eine Sommersaison. Da werden dann Wanderer und Mountainbiker die Lifte frequentieren. Diese Neuorientierung wird wohl auch am Pfänder möglich sein. Schon bisher sind 85 % der Beförderungen in der Sommersaison erfolgt und nach wie vor wird ein atemberaubendes Panorama über den Bodensee und die angrenzenden Länder geboten.

17. Februar 2022, 21:53

Das Ende des Skibetriebs am Pfänder war vorherzusehen. Dass es nun soweit ist, mag für den einen oder andern schmerzhaft sein, aber der Schritt war unvermeidbar.

in meiner Kinder- und Jugendzeit bin ich selbst am Pfänder Ski gelaufen. Ich erinnere mich noch an die kuriosen Fahrten mit dem Stangenlift sowie daran, dass wir auf einer Skiroute immer wieder einmal bis an den Rand der Stadt hinunterfahren konnten.

Und wenn ich an die damalige Zeit denke, erscheint mir ein weiterer Aspekt wichtig, der den kleinen Voralpenskigebieten zu schaffen gemacht hat bzw. nach wie vor macht: Das ist die über die Jahre immer bessere Verkehrserschließung und damit die leichtere Erreichbarkeit von schneesicheren und attraktiveren Skigebieten, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Als Sommerdestination ist der Pfänder schon lange perfekt positioniert. Nicht zuletzt deshalb war Thomas Kinz, ihr Geschäftsführer, einer der Promotoren und jahrelanger Sprecher der erfolgreichen und stets stärker werdenden Kooperation „Beste Österreichische Sommerbahnen“.

Der Wegfall des Skibetriebs stellt daher für das Unternehmen Pfänderbahn weit mehr einen Gewinn als einen Verlust dar. Zudem sind spezifische Angebote wie Wanderwege, Alpenwildpark, Gastronomie auch im Winter verfügbar. Ski- und Schneeschuhwanderer finden hier bei Schneelage ebenfalls ein Betätigungsfeld. Dazu kommt die grandiose Aussicht. Und wenn hin und wieder ein dichtes, winterliches Nebelmeer den Blick auf den Bodensee und seine Umgebung verdeckt, wirken die Schweizer Berge und die Gipfelfluren des Bregenzerwaldes umso eindrucksvoller.

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