30. Januar 2015 | 12:44 | Kategorie:
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„Kein Kein Winter ohne Schnee“

Am Sonntag, 1. Februar 2015, um 18:30 Uhr wird auf ORF 2 dazu eine Sendung ausgestrahlt (Sendungshinweis). Thema: „Kein Winter ohne Schnee: Zukunft des Tourismus“

31. Januar 2015, 19:54

Vergangenen Donnerstag gab es bereits eine hochinteressante Diskussion zur Zukunft des Wintertourismus auf Servus TV: http://www.servustv.com/at/Medien/Talk-im-Hangar-782

3. Februar 2015, 20:27

Danke Rainer Ribing für den Hinweis auf die TV-Sendung „Kein Winter ohne Schnee: Zukunft des Tourismus“. Der Titel ließ eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema erwarten, die Inhalte entsprachen aber eher einer Belangsendung der Seilbahnwirtschaft. Und da stellt sich schon die Frage, ob damit angesichts der komplexen Diskussion über die Zukunft des Wintertourismus und der kritischen Einstellung vieler Menschen gegenüber dem Ausbau der Skigebiete, der Tourismuswirtschaft ein guter Dienst erwiesen wird. Im Folgenden nun einige Anmerkungen. Diesen möchte ich vorausschicken, dass ich überall dort, wo mir das sinnvoll und richtig erscheint, mit voller Überzeugung für den Tourismus, die Bergbahnen und die Skigebiete eintrete. Nun zu einigen Punkten.

Im Beitrag wurde einmal mehr die seit Menschengedenken strapazierte Drittelformel bemüht, wonach es einem Drittel der Seilbahnunternehmen gut geht, einem weiteren Drittel so lala, und dass ein letztes Drittel über dem Abgrund baumelt. Behandelt wurde aber nur das voll funktionierende Drittel, wenn auch in unterschiedlichen Facetten.

Wohl aus diesem Grund bestand erst gar nicht die Versuchung, mögliche Alternativen zum Schneesport anzusprechen. Von einem Skigebietsbetreiber, der von seiner Sache überzeugt ist, darf man das auch nicht unbedingt erwarten. Sehr wohl aber wäre es Aufgabe der Redaktion, diese Thematik einzubauen, zumal die damit zusammenhängenden Fragen viele Betriebe bewegen und eine erkleckliche Zahl von Orten und Regionen im Alpenraum händeringend nach Antworten suchen.

Aus diesem Grunde haben die Aussagen der Bergbahnvertreter auch keine neuen Erkenntnisse gebracht, sondern lediglich bekannte Stehsätze, die, sinngemäß und nicht wörtlich zitiert, lauten:

Die Bergbahnen sind die Leitbetriebe des alpinen Tourismus und sie sichern die Arbeitsplätze. Wenn die Bergbahnen nicht wären, wären die Alpentäler entsiedelt. Kommentar meinerseits: Das gilt zweifellos für die absolut peripheren Räume, es ist jedoch fraglich, ob das in dieser verabsolutierten Form für verkehrsgünstiger gelegene Gebiete Gültigkeit besitzt.

Etwas kurz gegriffen und wohl ohne Anspruch auf einen Kreativitäts-Award ist die Antwort auf die Frage nach Alternativen zum Skisport: „Unser Plan A lautet Schnee und unser Plan B lautet ebenfalls Schnee“. Aus der Sicht eines Skigebietsbetreibers durchaus logisch, der Verdacht, dass hier über den Tellerrand hinaus geschaut wird, drängt sich allerdings nicht auf.

Offenbarungscharakter hat die Argumentation zur Vergrößerung der Skigebiete, die sinngemäß lautet: Der Wintersportmarkt stagniert, wir befinden uns im Verdrängungswettbewerb und wir wissen, dass die Gäste größere Skigebiete suchen. Wir forcieren daher den Zusammenschluss der Skigebiete, um eine Umverteilung von Wintersportlern in unser Gebiet zu erwirken. Kommentar meinerseits: Persönlich halte ich den Zusammenschluss, dem diese Aussage gilt, für sinnvoll, aber die Art der Argumentation ist m.E. ein aufgelegter Elfmeter für diejenigen, die dem weiteren Ausbau von Skigebieten kritisch gegenüberstehen.

Die Bestätigung ihres Tuns sollten die Skigebietsbetreiber wohl in der abschließenden Bemerkung des Meteorologen finden, wonach Pistenskilauf und Skitouren auch in hundert Jahren noch gang und gäbe sein werden. Möglicher Umfang und in Betracht kommende Höhenstufen blieben allerdings unerwähnt. Es wäre spannend zu erfahren, ob die Klimaforschung, die sich intensiv mit der historischen und künftigen Klimaentwicklung auseinandersetzt, diese Aussage so locker wegsteckt wie sie getroffen wurde.

Meine Anmerkungen sind als konstruktive Kritik gedacht und ich freue mich, wenn sie so verstanden werden. Viele Seilbahnunternehmen haben für die Wirtschaft und die Gesellschaft im Alpenraum große Leistungen erbracht und sie tun das nach wie vor. Gerade deshalb stehen sie aber auch in der Verantwortung, sich mit den drängenden Zukunftsfragen des alpinen Tourismus intensiv und kritisch auseinanderzusetzen. Und das nicht nur bezogen auf ihre eigenen Unternehmen, sondern auch im Hinblick auf ihr Umfeld, dessen wirtschaftliches Wohlergehen sie sich gerne auf ihre Fahnen heften.

4. Februar 2015, 11:32

Überlegungen zum „Schnee von morgen“ unter:
http://blog.oeht.at/2015/01/15/schnee-von-morgen/

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