14. September 2017 | 17:38 | Kategorie:
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Ein weiterer Aspekt der Digitalisierung

Viele wichtige und richtige Punkte rund um die fortschreitende Digitalisierung wurden in diesem Blog schon angesprochen. Ein Aspekt verdient es, gesondert betrachtet und diskutiert zu werden: Wie können die in rasant zunehmendem Umfang anfallenden Daten von Tourismusunternehmen und –organisationen sinnvoll genutzt werden? Und warum wird „das gewaltige Potenzial von Daten derzeit bei weitem nicht ausgeschöpft“?

Einerseits „mangelt es häufig […] noch an der Kompetenz, die Daten richtig zu nutzen […]“. Ein erster Schritt beim Aufbau dieser Kompetenz ist, sich bewusst zu machen, wo überall im Unternehmen relevante Daten anfallen – und womöglich schon an Dritte übertragen werden. Das betrifft die Gegenwart und insbesondere die nähere Zukunft, Stichwort ‚Internet of things‘ (IoT). Dann kann man seiner Phantasie freien Lauf lassen, welche Marketingentscheidungen mit diesen Daten besser oder gar anders ausfallen würden. Es ist nicht notwendig, dass alle Tourismusunternehmer/-innen sogenannte ‚Data Scientists‘ werden oder beschäftigen; für die Strukturierung der Datensammlung und die Datenanalyse kann auf Spezialisten zurückgegriffen werden.

Andererseits, ev. als eine Konsequenz dieser mangelnden Kompetenz, begeben sich viele in eine Daten-/Ergebnisabhängigkeit von Geschäftspartnern und Zulieferern. Auch die Digitalisierungsstrategie für den österreichischen Tourismus formuliert dazu als Maßnahme, die „[…] Abhängigkeit von internationalen ‚Online Travel Agencies‘ (OTA) reduzieren“. Aber nicht nur OTA profitieren von den Daten, die ihnen von Tourismusbetrieben und von Gästen bereitwillig zur Verfügung gestellt werden. (Sind Sie auf ‚Social Media‘ aktiv? Kaufen Sie online ein? Haben Ihre Fernseher oder gar schon Ihre Küchengeräte Internetanschluss? Welche Suchmaschine verwenden Sie? Welche Apps haben Sie installiert? Und so weiter …) Ganz besonders schade ist, wenn diejenigen, die die Daten liefern, nur einen Bruchteil der Ergebnisse bzw. der daraus ableitbaren Erkenntnisse zurückbekommen. Um das Potenzial der eigenen Daten bestmöglich zu nutzen, müssen also die Bereitschaft und die Möglichkeiten gegeben sein, diese Daten selbst und für die eigenen Bedürfnisse maßgeschneidert zu analysieren oder entsprechend der individuellen Anforderungen analysieren zu lassen.

Die Zitate stammen aus dem Abschnitt „Daten als Ressource“ der Digitalisierungsstrategie für den österreichischen Tourismus, herausgegeben vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, der Wirtschaftskammer Österreich und der Österreich Werbung.

18. September 2017, 9:51

Sehr geehrter Herr Kepplinger,
Ihren Kommentar kann ich nur unterschreiben. Die Fülle an Daten ist immens, der Überblick darüber bleibt aktuell leider noch auf der Strecke. Zukünftige Bestrebungen sollten in die genaue Auswertung und darüber hinaus auch sichere Verfahrung ebendieser Daten fließen.

23. September 2017, 17:38

Ein P.S. zum obigen Beitrag: Fred Fettner hat am 16.9. in den Salzburger Nachrichten einen Artikel zu „Tourismus sucht Digitalstrategie“ veröffentlicht. Sehr prominent ist auch hier von Überlegungen zu lesen, wie zum Beispiel die Hotellerie wieder die Hoheit über ihre Daten gewinnen könnte. Dankenswerter Weise hat mir Fred Fettner erlaubt, diesen Artikel in unseren Blogbeitrag (http://www.kondeor.at/aktuelles/detail/article/digitalisierung-im-tourismus.html) einzubinden.

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