„VIP-Linien“ am Schilift?
„Die Presse“ berichtet über die (nicht wirklich neue) Idee im Schweizer Andermatt, dass Schifahrer gegen einen Aufpreis beim Schilift nicht mehr anstehen müssen. Der Großinvestor Sawiri will damit mehr Kundenservice bieten. Nun gehen in der Schweiz vor allem auf Online-Plattformen die Wogen hoch.
Wenn ich mich richtig erinnere, hat doch Ischgl das schon vor Jahren versucht – und wurde heftig kritisiert.
Andererseits weiß jeder Florenz-Besucher, der die Uffizien besuchen will, dass dort VIP-Eingänge gegen Aufpreis üblich sind.
Sind „VIP-Linien“ bei Bergbahnen in Österreich denkbar?
Nein! Keine gute Idee!
Würde zuerst mal VIP Skifahrer und normale Skifahrer gegenseitig aufhetzen!
Bringt nur der Bergbahn etwas da sie einen Teil der Skipässe zu höheren Preisen verkaufen kann.
Außerdem sind die Skigebiete in Österreich größtenteils schon mit Größenwahnsinnigen Anlagen ausgestattet wo nicht einmal mehr in der Hochsaison Wartezeiten entstehen. Was soll da noch eine VIP Karte bringen?
Eine Liftanlage mit richtiger Beförderungsleistung hat in der Hochsaison Wartezeiten, ist in der Normalsaison ausgelastet und ist in der Nebensaison nicht ausgelastet.
Besser wäre es Vollgas Tage ( zu höheren Preisen für alle ) einzuführen. An diesen Tagen laufen dann alle Sesselbahnen und Gondeln mit voller Geschwindigkeit. z.B. 6m/s
Mich nervt es unheimlich wenn die modernsten 8er Sessel aufgrund von schwacher Auslastung mit nur 3 m/s statt 6 m/s dahinschlafen.
Außerdem könnte man schwarzen Pisten zu VIP-Pisten machen.
Aber nicht für Skifahrer mit mehr oder weniger Geld.
Sondern nur für Skifahrer mit mehr Können dies örtliche Skischulen bestätigen.
Dies wird auf dem Skipass gespeichert und am Beginn der schwarzen Piste erfolgt eine Zutrittskontrolle wie beim Skilift.
Auch bei Liften mit mind. 2 roten und/oder blauen Pisten könnte man eine zur VIP Piste machen.
Denn moderne Sesselbahnen und Gondeln haben Förderleistungen von 3000 Personen/Stunde und mehr.
Und dies hält die beste Piste nicht aus. Ab Mittag sind solche überlasteten Pisten vor allem bei schlechten Bedingungen ( Neuschnee, warme Temperaturen ) total verbuckelt und kaum mehr fahrbar.
Eine zweite VIP Piste mit Zugangskontrolle ( höherer Preis ) würde hier Abhilfe schaffen.
Die schönsten Pisten findet man an den leider kaum mehr vorhandenen Schleppliften wo am Tag 3000 Personen Skifahren und nicht in der Stunde. Für mich ist ein Qualitätsskigebiet ein Skigebiet das auch noch Schlepplifte hat wo man am Nachmittag noch gut ski fahren kann!
Heute ist nicht mehr das Problem das man bei einem Lift 5 Minuten warten muß!
Die Probleme eines Skifahrers sind heute:
Völlig überlastete Pisten wo man kaum mehr einen Carving Schwung machen kann!
Lifte mit Überkapazitäten die langsam dahinschleichen!
Kaum fahrbare verbuckelte Pisten am Nachmittag!
Anfänger die sich selbst und andere auf roten und schwarzen Pisten gefährden.
Business boarded vor Economy, im Railjet wird der Kaffee in der 1. und Business-Klasse serviert, wer einen Thermeneintritt reserviert, braucht nicht in der Schlange zu stehen. Ich denke, dass es etwas mit der Mentalität zu tun hat, dass dieses Thema bei Skiliften emotionalisiert. Am Berg sind alle gleich, so die landläufige Einstellung vor allem der Einheimischen. Ich wage zu behaupten, dass internationale Gäste mit einer „VIP-Linie“ weniger Probleme haben als die Alpenbewohner selber. Aber vielleicht irre ich mich…?
Wer fährt in die Schweiz noch auf Skiurlaub ? Es ist dort schon alles genug teuer 🙂 und die Amerikaner und Japaner warten gerne
Natascha Kames
Jedenfalls denkbar und auch sicher nachgefragt, denn viele wollen erstens gerne mal VIP sein und sind auch bereit, dafür ein paar Euro mehr zu bezahlen! Was in anderen Bereichen, wie von UIrike bereits skizziert, gang und gäbe ist, sollte auch bei Bergbahnen möglich sein!! Generell könnten Bergbahnen überhaupt noch mehr im Kundenbegeisterungssegment machen – warum nicht eine Frequent Skier Card einführen? Kundendaten erfassen und CRM betreiben? Spezielle Kundenbindungsprogramme anbieten? Das bräuchte man gar nicht neu erfinden, sondern nur am Markt bestens bewährtes übernehmen…da liegt immenses Potenzial brach, derzeit beschränkt man die Kundenorientierung vielfach auf reine Seilbahntechnologie-Exzesse, mit „Soft Facts“ könnte man viele Kunden um weniger Geld aber so richtig überraschen…..
Die Salzburger Nachrichten (Lokalausgabe vom 25.11.2016, „Keine Vorfahrt für VIPs“) haben sich in der Seilbahnwirtschaft zum Thema einer drohenden Zweiklassengesellschaft auf Skipisten umgehört. Fazit: Sechs von sechs Befragten sprechen sich gegen „VIP-Lines“ aus.
Das Thema VIP-Linien ist, wie Manfred Kohl richtig bemerkt, keinesfalls neu. In Ischgl hat es vor Jahren derartige Bestrebungen gegeben mit dem Ziel, angesichts des großen Andrangs in das Skigebiet, jenen Gästen, die in Ischgl wohnen, den Vortritt zu geben. In der Weissen Arena Laax wurde das VIP-Ticket im Jahre 2012 eingeführt. Verfolgt man die Kommentare im Schweizer „Blick“ im Dezember 2012, so waren fast nur negative Feedbacks zu verzeichnen und diese wurden – im Gegensatz zu den wenigen positiven – in hohem Maße geteilt. Inhaltlich sind diese Reaktionen praktisch deckungsgleich mit dem, was Dietmar Kepplinger aus den Salzburger Nachrichten zitiert.
Über VIP-Linien bei Seilbahnen und Skiliften kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Für mich stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob wir VIP-Linien, die lediglich dem rascheren Zugang zur Seilbahn und zum Skilift dienen, angesichts der hohen Transportleistungen der Zubringerbahnen und Sportbahnen in Österreich überhaupt benötigen bzw. ob daraus für die Besitzer von VIP-Tickets überhaupt ein realer Mehrwert entsteht.
Wenn also schon VIP-Tickets, dann müssen diese mehr beinhalten als nur den schnelleren Zugang zur Seilbahngondel. Da gehören auch andere Leistungen dazu, wobei wir uns dann gleich einmal in Richtung Packages bewegen.
Bei der Beurteilung der VIP-Tickets, die sich allein auf den rascheren Zugang zur Seilbahn beschränken, ist vor dem Hintergrund der zahlreichen negativen Kommentare noch etwas zu bedenken: An normalen Skitagen machen sie objektiv keinen Sinn, weil ohnehin keine Wartezeiten auftreten. An Spitzentagen – wie z.B. bei den 11.000 Skiläufern am Stubaier Gletscher Ende Oktober dieses Jahres – könnte das Vorbeischleusen der VIP’s in größerer Zahl an den „normalen Gästen“ für das Image eines Skiresorts durchaus kontraproduktiv sein.
Selbstverständlich kann man damit argumentieren, dass auch bei der Eisenbahn oder im Flugzeug gegen Aufpreis in der 1. Klasse bzw. in der Business Class Platz genommen werden kann und dort ein besserer Service geboten wird. Ein häufiges Argument der Kritiker von VIP-Linien bei Seilbahnen lautet, dass bei der Eisenbahn und beim Flugzeug in verschiedenen Kategorien zwar ein unterschiedlicher Preis zu bezahlen ist, der Zug bzw. das Flugzeug aber für alle Reisenden zum gleichen Zeitpunkt startet und zum gleichen Zeitpunkt am Ziel ankommt. Und Seilbahnen sind aus der Sicht der Benützer so etwas wie öffentliche Verkehrsmittel, auch wenn die Tatsache, dass sie dem Eisenbahngesetz unterliegen und eine Betriebspflicht aufweisen, den wenigsten bekannt sein mag.
Danke für die informativen Kommentare.
Eigentlich geht es ja darum, nicht nur in Hardware zu denken, sondern wie Bergbahnen innovativ ihre Dienstleistungen ausbauen und verbessern können.
Dieser Blog bietet dazu einige Anregungen.
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