27. August 2012 | 13:54 | Kategorie:
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Private City-Appartements – Unterkunft im rechtlichen Graubereich

Private City-Appartements: Eine im Zeitgeist liegende Suche nach individualisierten Wohngelegenheiten, sowie ein sozialisiertes Erlebnisversprechen sind der Motor für diese Entwicklung. Dieser Trend wurde von verschiedenen Onlineplattformen (wie z.B. airbnb, 9flats oder apartmentnetzwerk.at) aufgegriffen, welche Wohnungseigentümern die Möglichkeit bieten Privatunterkünfte kurzfristig unterzuvermieten – Tendenz stark steigend. In Wien spricht man zum Beispiel von rund 1500 verfügbaren Privatanbietern und rund 1 Million Nächtigungen in diesem Bereich. Nicht jeder Anbieter ist sich allerdings über die rechtliche Situation in der er sich befindet bewusst.

Die Benutzung von Privatwohnungen als untervermietete Gästeunterkünfte befindet sich in Österreich in einem rechtlichen Graubereich. Dabei werden viele Fragen aufgeworfen: So ist zum Beispiel nicht klar, ob die angebotenen Wohnungen auch gewerberechtlich ordentlich gemeldet sind. Ebenso ist es nicht ersichtlich, ob die vorgeschriebenen Sicherheits- und Hygienestandards eingehalten, die zu zahlenden Steuern und Ortstaxen korrekt abgeführt werden oder ob beispielsweise die Wohnungsnachbarn mit dem wechselnden Besuch einverstanden sind. Viele Anbieter wissen nicht, dass eine mögliche widerrechtliche Vermietung in das Unlauterer-Wettbewerbs-Gesetz (UWG) fallen würde und dies rechtliche Probleme mit sich bringen könnte. Vielfach ist auch die Information seitens der Plattformen nicht ausreichend, wodurch die Anbieter mit der fehlenden Rechtssicherheit alleine gelassen werden.

Es wurde ersichtlich, dass die zuständige Politik nicht recht mit dem Thema umzugehen weiß, obwohl die dadurch fehlenden Tourismusabgaben eine wichtigen Beitrag zum Destinationsmarketing der Stadt Wien liefern würden.

3. September 2012, 12:24

Vielen Dank für Ihre Bemühungen!

Das ist nicht nur ein Graubereich, es ist ein neues Gewerbe ohne Gewerbeschein, ohne Überprüfungen ohne Steuern und Abgaben.

Es schädigt die Hotelerie und den touristischen Standort Wien!

Bitte weiter machen, hier muss was gemacht werden!!!

18. September 2012, 12:48

Regelmäßig wie sich die Jahreszeiten ändern, „flattern“ Kundenbriefe diverser Banken ins Haus….

Unter dem Vorwand der anhaltenden, internationalen Finanzkrise und den regulatorischen Liqiditätsvorschriften nach Basel III verteuern diverse Banken, oder unternehmen den jeweiligen Versuch dazu, wieder einmal die Bankkonditionen der Touristiker und wohl auch Kunden anderer Branchen…

Brandaktuell „flattern“ dieser Tage von einem Bankhaus in Tirol derzeit Servicebriefe an die Kunden mit der Information, dass nun Mehrkosten, aufgrund obiger Vorkommnisse, mit Wirksamkeit „Mitte September“ an die Kunden weiterverrechnet werden müssen.

Bei CH-Krediten beläuft sich dieser Zuschlag 0,75% – bei E-Krediten will das Bankhaus 0,45% aufschlagen. Man stellt sich somit zwangsläufig die Frage, wozu Konditionen überhaupt verhandelt werden, schließlich wird das „Welt-Banken-Szenario“ immer Gründe liefern, die Konditionen nach oben zu schrauben. Einmal ist es die Wirtschaftslage, dann die diversen Basel-Abkommen, …und wenn den Herren nichts mehr einfällt, dann ist der Euro oder sind es die Griechen, welche als Argumentationsfläche dienen dürfen.

Wir als Touristiker sollten uns noch viel mehr mit diesem Thema auseinandersetzen, den Banken-Check (ÖHV) nützen und uns gemeinsam gegen derartige Vorgehensweisen solidarisieren.

Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb, einen schönen Herbst aus Tirol.

7. November 2012, 12:36

Es dauert immer ein bisschen bis man in Österreich auf neue Entwicklungen wahrnimmt und dann werden gleich die Geschichten vom Niedergang der Welt aufgetischt. Schauen wir uns mal wie es wirklich ist:

Auf AirBnB gibt es aktuell 947 Angebote in Wien. Wenn man genauer hinschaut sind da viele Betreiber von Pensionen und Apartments darunter, die man wahrscheinlich auch auf tiscover.com und booking.com findet. Damit reduzieren sich die wirklich privaten Angebote auf eine ziemlich lächerliche Anzahl. Wieviel Übernachtungen über AirBnB in Wien wirklich gebucht worden sind, kann man wahrscheinlich aus der Anzahl der Bewertungen ableiten. Und selbst wenn es 5 oder 10 mal so viele sind (weil nicht bewertet) ist die Anzahl lächerlich. Warum Sie von 1 Million schreiben ist nicht nachvollziehbar – global waren es wie man auf der Website von AirBnB nachlesen kann 10 Millionen insgesamt heuer im Sommer.

Aber die Wiener Hotels sind in Gefahr und da packen Sie gleich die Kriminalisierungskeule aus: die Sicherheit in Wiener Wohnungen ist nicht gewährleistet! Oh, das Magistrat freut sich sicherlich über die Unterstellung das nicht im Griff zu haben. Mangelnde Hygienestandards? Nett das Sie uns Schweinchen schimpfen, das kann wohl in den Hotels dann auch nicht besser sein. Rechtliche Probleme? Ja, kommen wohl dann von Ihnen, der Rest der Welt schert sich wenig darum. Gewerberechtliche Implikationen? Ja, das ist die Sorge der Wirtschaftskämmerer, die Zwangsmitgliedschaft in dieser nicht demokratischen Institution muss durchgesetzt werden. Das kann man beliebig fortsetzen.

Aber was interessiert mich das als Gast? Gar nicht, oder? Genauso wenig wie mich Standardhotelzimmer interessieren, wer fühlt sich da wohl, wer will dort mal einen Nachmittag bleiben und einfach nur mal lesen? In der Fünf-Sterne Kategorie kann das Zimmer schon sehr nett sein, aber ganz ehrlich, für das Rundherumgeplänkel viel Geld zu bezahlen mag ich nicht mehr, es ist es nicht wert. Die Ansprüche ändern sich mit jeder Generation, das Angebot muss wohl mitziehen. Oder untergehen, so läuft das und das ist gut so.

5. Dezember 2012, 22:44

Den Kommentar von Thomas Reisenzahn möchte ich, als Vertreter einer privaten Apartment Gruppe und Autor beim LexisNexis Verlag wie folgt kommentieren:
Graubereiche gab und gibt es in vielen Branchen, sei es ob Fleischer warme Speisen zubereiten dürfen, sei es das bestimmte Lebensmittelgeschäfte am Sonntag nur bestimmte Lebensmittel verkaufen dürfen und natürlich auch in der Tourismusbranche in ganz Österreich. Ob und wie Wohnungen an Gäste vermietet werden dürfen ist kein Graubereich. Dies ist klar geregelt mit vielen Unterscheidungen, die kaum jemand kennt. Aufgrund dieser vielen Unterscheidungen werden dann viele Interpretationen (je nach Interessenslage) in den Raum gestellt.
Es gibt grundsätzlich 4 Varianten der Gästebeherbergung. Die reine Raumvermietung, die Privatzimmervermietung, freies Gewerbe und das regelmentierte Gewerbe. Hier jetzt auf die diversen Unterschiede genauer einzugehen, würde den Rahmen sprengen.
Was die Unterstellung mit den Steuern und Ortstaxen anbelangt, frage ich mich nur, warum die Finanz bei bestimmten Gewerbebetrieben (Bau, Gastronomie, …) Schwerpunktüberprüfungen setzt. Da fällt mir jetzt ein Sprichwort ein „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen“.
Dann ist auch noch die Rede (man könnte es auch als versteckte Unterstellung sehen) von „… ob die angebotenen Wohnungen auch gewerberechtlich ordentlich gemeldet sind.“
Irgendwann und irgendwo habe ich schon einmal einen Bericht gelesen, wo die Frage aufgeworfen wurde, „ob die Dienstnehmer auch rechtlich ordentlich angemeldet wurden“.
Als Organistor von privaten Ferienwohnungsvermietern verwehre ich mich gegen die versteckten und angedeuteten Unterstellungen des Herrn Reisenzahn.
Als Buchautor „Handbuch zur Gästezimmervermietung“ meine ich, sollte es auch öffentlich mehr ein Miteinander geben. Im kleinen Kreis, als Nachbar und Aug in Aug funktioniert die Zusammenarbeit zwischen gewerblichen Betrieben und Privatvermietern sowieso.

11. Dezember 2012, 17:52

Als langjähriger ehem. Hotelier sage ich zu dem Thema Privatvermietung und die Diskussion um neue Modelle GUT SO. Es geht nicht an, daß gemauert wird und neue Trends an der Grenze Österreichs enden – siehe Crowdfundung und die Bankendiskussion mit GEA oder innovative Hotelkonzepte, die am gesetzlichen Rahmen scheitern.

Liebe gewerbliche Vermieter, nehmen wir uns an der Nase!
Wien ist ja für Wienbesucher soooo lebenswert, so positiv – WEIL wir keinen Schulterschluss bezüglich der Preispolitik haben. Selbst innerhalb einer Hotelkette existiert das Preisdumping. Mehrwert? Nein, über so etwas denken nur sehr wenige Hoteliers bzw. Ketten nach.
Das Hauptthema ist Marketing, üblicherweise zu übersetzen mit „Behübschung, Etikettierung“.

Versuchen wir doch zB in Italien als Gast einen Last Minute Zimmerpreis zu bekommen – ein klares NO GO!

Neue Konzepte benötigt unsere Branche und eine raschest mögliche Umsetzung durch den Gesetzgeber.
Innovative Hotelkonzepte (auch in der Privatbeherbergung) sind die Essenz um GENERELL die Hotellerie Österreichs nicht nur auf Augenhöhe mit der Hotellerie zu belassen, sondern um Vorteile für unser Land zu erzielen.

Dessen bedarf es aber … wie hiess das doch noch … ach ja es bedarf des MITEINANDERS!

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