16. Oktober 2020 | 15:05 | Kategorie:
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Elf Ferienregionen, 13,5 Millionen Nächtigungen – und ein gemeinsames Corona-Konzept, das Vertrauen schafft

Schon seit Wochen dreht sich in den österreichischen Skigebieten alles um die bevorstehende Wintersaison. Elf Ferienregionen in Tirol und Salzburg haben eine Task Force gebildet, um Gästen so viel Sicherheit und Service wie möglich zu gewährleisten. Und das einheitlich. Zum Saisonbeginn starten sie mit einem „Digitalen Corona Gästebuch“: So heißt das Tool, mit dem Besucher sich im Restaurant in Sekundenschnelle registrieren können und das zugleich bei der Verfolgung potenzieller Infektionsketten wertvolle Zeit spart. Zum Sicherheits-Bündnis gehören auf Tiroler Seite die Ferienregionen Alpbachtal, Wildschönau, Hohe Salve, Brixental, Kitzbühel, St. Johann in Tirol, Pillerseetal, Wilder Kaiser und Kufsteinerland, im Salzburger Land sind es Saalbach Hinterglemm und Saalfelden-Leogang – allesamt namhafte Destinationen mit Wintersportgebieten von Weltruf.

Einen Schritt voraus: Mit dem „Digitalen Corona Gästebuch“

„Wir wollten nicht länger auf politische Entscheidungen warten und haben daher selbst die Initiative ergriffen, um den Winter bei uns auf sichere Füße zu stellen“, sagt Gernot Riedel vom Tourismusverband St. Johann in Tirol stellvertretend für alle elf Geschäftsführer. Mit dem „Digitalen Corona Gästebuch“ von „mtms Solutions“ wird jetzt ein Tool implementiert, das durch einfache Anwendung überzeugt und dabei 100 Prozent datenschutzkonform arbeitet. Egal ob in der Berggaststätte, im Sportgeschäft, in der Skischule oder im Supermarkt: Urlauber scannen am Eingang den QR-Code, bekommen dann eine Nachricht aufs Handy, die sie durch Antippen bestätigen, und schon sind sie mit Mobilfunknummer, Nickname und Uhrzeit registriert. Wer mal ohne Handy unterwegs ist, nutzt vor Ort zur Verfügung gestellte Geräte, um sich elektronisch ein- und wieder auszuloggen, oder weitere Möglichkeiten. In jedem Falle funktioniert die Registrierung einfach und blitzschnell.

Vorteil 1: Urlauber müssen nicht auf Kellner oder Verkäufer warten, um ihre Daten mit dem Stift in Formulare einzutragen. Vorteil 2: Im Ernstfall leitet „mtms Solutions“ die Mobilfunknummern sofort an die Gesundheitsbehörden weiter und die Kontaktverfolgung kann umgehend beginnen. Die Daten werden nach 28 Tagen datenschutzkonform wieder gelöscht.

Sensibilisierungs-Kampagne: Jeder trägt Verantwortung

Anders als etwa in Deutschland sind in Österreich Restaurants nur in einzelnen Bundesländern verpflichtet, Gästedaten zu erheben. Mit ihrer Initiative preschen die elf Ferienregionen jetzt vor, um Sicherheit und Vertrauen zu schaffen – und setzen dabei neue Maßstäbe: Denn das digitale Gästebuch funktioniert nicht nur verlässlicher als herkömmliche Zettelwirtschaft. Es ist zudem so einfach in der Handhabung, dass man hofft, neben Restaurants auch gleich Sportverleiher und Supermärkte zum Mitmachen zu gewinnen. „Einfach alle, bei denen Menschen aufeinandertreffen“, so die Geschäftsführer: „Jeder Einzelne trägt Verantwortung, es liegt in unserer Hand, wie sich der Winter entwickeln wird.“ Um das Bewusstsein dafür zu schaffen, startet im November eine groß angelegte Sensibilisierungs-Kampagne. Die Tourismusverbände stellen den Betrieben die Software gratis zur Verfügung und helfen bei Bedarf auch bei der Implementierung.

Grenzüberschreitender Schulterschluss: Vorteile auf allen Seiten

Die elf Ferienregionen, die gemeinsam einen Schritt voraus sind, verzeichnen zusammen 13,5 Millionen Nächtigungen im Jahr und damit knapp ein Sechstel des Ergebnisses, das Tirol und das Salzburger Land insgesamt erwirtschaften. Durch ihren Schulterschluss bieten sie Urlaubern aufgrund einheitlicher Registrierung grenzüberscheitend leichte Orientierung. „Es darf einfach nicht sein, dass man auf der einen Seite eines Skigebiets andere Regelungen wie auf der anderen vorfindet“, erläutern die Geschäftsführer und betonen, dass das Konzept Vertrauen ebenso wie Sicherheit schafft. Intern ist man auch stolz auf die konzertierte Aktion als solche, die es in dieser Form übrigens noch nie gegeben hat: Ressourcen können geschont und Kompetenzen gebündelt werden. Dies geschieht nicht nur im Hinblick auf das digitale Gästebuch, sondern auch durch weitere Maßnahmen, bei denen die Verbände eng zusammenarbeiten, um für den Gast einheitliche Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Selbstverständlich wird in allen elf Regionen auf die Einhaltung der allgemeinen Regeln zum Maskentragen, zu Abstand und Hygiene geachtet – am Berg wie im Tal. „Wir gehen mit unserem Sicherheits-Pakt jedoch einen wesentlichen Schritt darüber hinaus“, betonen die Geschäftsführer unisono.

Sicher bereit: Der Ski-Winter kann kommen

Die elf Ferienregionen, die jetzt mit ihrem vorbildlichen Sicherheits-Konzept punkten, haben schon lange viele Gemeinsamkeiten. Über die Berge hinweg wachsen im Winter charmante und namhafte Orte über Traumpisten zusammen. Weitläufige Pisten, modernste Liftanlagen mit hohen Beförderungskapazitäten sorgen für ein endloses Skivergnügen mit wenig Anstellzeiten. Die elf Regionen teilen sich die besten Skigebiete der Alpen. KitzSki (www.kitzski.at), der Skicirkus Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn (www.saalbach.com), die SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental (www.skiwelt.at) und das Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau (www.skijuwel.com) gehören zu den ganz Großen in Sachen Wintersport. Wer es überschaubarer mag, findet kleinere Gebiete wie etwa den Skistar St. Johann in Tirol (www.stjohann.tirol). Von einfach bis anspruchsvoll stehen in den charakterstarken Skigebieten mehr als 1000 Pistenkilometer zur Auswahl. Was darf’s sein: bodenständig, familiär, mondän oder legendär? Aber auf jeden Fall sicher.

Weitere Infos:
Tourismusverband Alpbachtal, www.alpbachtal.at
Tourismusverband Wildschönau, www.wildschoenau.com
Ferienregion Hohe Salve, www.hohe-salve.com
Tourismusverband Kitzbueheler Alpen – Brixental, www.kitzbueheler-alpen.com/brixental
Kitzbühel Tourismus, www.kitzbuehel.com
Tourismusverband Region St. Johann in Tirol, www.stjohann.tirol
Tourismusverband Pillerseetal, www.pillerseetal.at
Tourismusverband Wilder Kaiser, www.wilderkaiser.info
Tourismusverband Kufsteinerland, www.kufstein.com
Tourismusverband Saalbach Hinterglemm, www.saalbach.com
Saalfelden-Leogang Tourismus, www.saalfelden-leogang.com

 

17. Oktober 2020, 12:27

Bravo Gernot, gute Arbeit. Das können sich andere Regionen gerne ansehen. Mit lieben Grüßen. Tono

17. Oktober 2020, 21:10

Die beiden Beiträge im TP Blog von Gernot Riedel und Markus Redl (https://www.tp-blog.at/schwerpunkt-covid-19/oesterreich-faehrt-ski-zum-stand-der-vorbereitungen) geben einen guten Einblick in die Aktivitäten, die der Tourismus unternimmt, um in Corona-Zeiten den Gästen einen möglichst sicheren Winterurlaub anzubieten. Das von Gernot Riedel beschriebene Beispiel zeigt darüber hinaus, wie es in schwierigen Zeiten gelingt, aufbauend auf bereits bestehenden Kooperationen die Qualität der Zusammenarbeit über die Destinationsgrenzen hinaus weiterzuentwickeln.

Diesen Pfad haben auch andere Regionen eingeschlagen. Digitale Gästeregistrierung ist beispielsweise in wenigen Tagen im gesamten Verbandsgebiet von Innsbruck Tourismus möglich. Ähnliches gilt für die Olympiaregion Seefeld. oder den gesamten Bezirk Schwaz – nach Landeck der nächtigungsstärkste Tiroler Bezirk.

Neben den genannten Regionen haben auch zahlreiche andere Destinationen oder etwa die Seilbahnwirtschaft nicht auf die – mehrfach eingeforderten – Vorgaben von Bund und Land gewartet. Vielmehr haben sie im Hinblick auf das sich abzeichnende Szenario für den kommenden Winter erfolgreich eigene Initiativen gesetzt.

Aus meiner Sicht hätte dieses Warten auch nicht allzu viel Sinn gemacht. Denn zum einen lagen die Eckpunkte möglicher Maßnahmen schon seit der ersten Corona-Welle auf der Hand und zum anderen konnten während der – überraschend gut gelaufenen – Sommersaison bereits einschlägige Erfahrungen gesammelt werden. Und drittens kann von oben her ohnehin nur ein Rahmen vorgegeben werden, dessen Umsetzung dann operativ auf die jeweils spezifische Situation heruntergebrochen werden muss. Angesichts der Dynamik der Entwicklungen rund um Corona sowie der damit verbundenen zahlreichen Unwägbarkeiten wären daher die immer wieder eingeforderten klaren Vorgaben (zuletzt z.B. https://steiermark.orf.at/stories/3071920/) wohl auch nicht das Gelbe vom Ei.

21. Oktober 2020, 12:37

Warum haben wir das nicht schon längst für ganz Österreich? Wo bleibt die Corona-App, die auch für das Thema der Gästeregistrierung eine Lösung hätte bieten können?

Aber Hut ab Gernot Riedel, nicht gewartet bis der unübersichtliche Kompetenzwirrwarr zwischen Bund und Ländern sich zu Maßnahmen durchringt sondern selbst überlegt was es brauchen wird. Denn die Zeit drängt: Die Corona-Zahlen werden von Tag zu Tag alarmierender und die Wintersaison steht unmittelbar vor der Tür.

27. Oktober 2020, 8:43

Es ist die Gelegenheit neue Wege zu finden

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