Bank Relations
Die Wirtschaftsnachrichten bieten ein schon lange nicht mehr gesehenes Bild. Die Konjunktur hat sich erholt und der lange vermisste Optimismus scheint wieder zurückzukehren. Jetzt wo sich der lang erwartete Aufschwung erahnen lässt und wieder Mut und Zuversicht beim Investitionsverhalten erkennbar wird, ist der Zugang zu Finanzmitteln für die Finanzierung der unternehmerischen Vorhaben wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Das Zinsniveau ist nach wie vor sehr attraktiv, aber die Kreditvergabepraxis wird aufgrund von Ausfällen in der Vergangenheit weiter restriktiv gehandhabt.
Vor kurzem tagte in der Erstebank eine Veranstaltung, die sich dem Thema Mittelstandsfinanzierung gewidmet hat. Dabei hat die aktive Bonitätspflege durch die Unternehmer eine bisher unterschätzte Bedeutung eingenommen.
Bonität kann gesteuert werden
Bis zu einem gewissen Grad haben es die Unternehmen in der Hand auf ihre Bonität Einfluss zu nehmen. Mehrere dieser Maßnahmen wurden erörtert und dazu gehören:
– aktive Kommunikation mit zumindest einmal jährlicher umfassender Informationen über die aktuelle Lage
– pünktliche Abgabe von Jahresabschluss und Geschäftsbericht
– aktive Kommunikation bei Zahlungsengpässen oder Zahlungsverzögerungen
– aktive Kommunikation von wesentlichen Veränderungen im Unternehmen
– Vorlage eines Business-Plans zur Untermauerung der Argumentation von Projekten
– Verbesserung des Bilanzbildes
– aktive Liquiditätsplanung und Working-Capital-Management zur Sicherung einer pünktlichen Zahlungsweise.
Wenn offenbar mangelnde formale Bonität die Finanzierung erschwert können Bonitätszertifikate von externen Quellen (Kreditschutzverband, Akredia) u. U. für Abhilfe sorgen. Gerade Branchen, die nicht über eine übermäßig komfortable Eigenkapitaldecke verfügen – wie etwa der Tourismus – müssen nicht schicksalsergeben ihre Lage hinnehmen. Sie haben durchaus die Möglichkeit, in einem gewissen Rahmen ihr Standing und damit den ungestörten Zugang zu Finanzmitteln zu beeinflussen.
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