9. Dezember 2013 | 17:00 | Kategorie:
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ÖHV-Stimmungsbarometer: Ein verhaltener Blick auf den Winter…

Wie jedes Jahr haben wir unsere Mitglieder nach ihren Einschätzungen über die anlaufende Wintersaison befragt – direkt und ungeschminkt. Die Ergebnisse sind erstens hochinteressant und zweitens ein Handlungsauftrag an die neue Regierung.

Das Ergebnis: Bröckelt erst mal der Putz aus Jubelmeldungen um Ankünfte und Nächtigungen, wirkt das Fundament eher durchwachsen. Ein Beispiel: die Preisdurchsetzung. Hier sehen wir viel Luft nach oben. Die Einschätzung ruht offenbar auf den Erfahrungen der vergangenen Monate, denn die Wirtschaftsforscher schließen eine Verschlechterung der Situation aus. Selbst wenn deren Prognosen immer wieder nachgebessert werden: So falsch werden sie wohl nicht liegen, dass sich die Situation komplett dreht – und das binnen weniger Wochen.

Bei den Investitionen (aktuell ein ganz großes Thema!) ist die Situation klar: Die werden fürs erste Mal auf die lange Bank geschoben – mit allen Folgen auf das regionale Gewerbe.

Es ist höchste Zeit, den Jobmotor Tourismus zu ölen statt ständig Sand ins Getriebe zu streuen …

10. Dezember 2013, 9:54

Die Investitionsbereitschaft ist nach wie vor gedrückt – hat jedoch zwei Seiten. Einerseits entfällt die Belebung des lokalen Gewerbes und der Konjunktur, andererseits haben es die Unternehmen dadurch eine notwendige Verschnaufpause auf dem Weg nach oben eingelegt und stehen heute im Hinblick auf ihre wirtschaftliche Stabilität besser da als einige Jahre davor. Da haben natürlich auch die niedrigen Zinsen dazu beigetragen.

Trotzdem ist die Zögerlichkeit bei Neuinvestitionen ein deutlicher Hinweis auf die insgesamt noch nicht entspannte wirtschaftliche Situation.

Mehr dazu: http://blog.oeht.at/2013/11/25/durch-finanzkrise-bonitat-verbessert/
http://blog.oeht.at/2013/11/03/bilanzjahr-2012-facts-figures-online/

10. Dezember 2013, 11:20

Diesen ausgesprochen interessanten Aussagen füge ich gerne noch zwei weitere Puzzlesteine hinzu: Zum einen geht heuer in 12 von 20 EU Ländern die Reallöhne zurück, in Österreich stagnieren sie. Deutschlands Löhne liegen heute – real betrachtet – unter dem Niveau von 2001 (!). Zum zweiten scheint es so zu sein, dass sich Bund und Länder – wohl unter dem Druck der Koalitionsvereinbarungen – auf eine Fortschreibung des Finanzausgleichs um weitere zwei Jahre geeinigt haben. Was das heißt? „Nicht-Entscheidung“ statt wichtiger Strukturreformen – und das wider besseres Wissen. Liebe Frau Reitterer, Sie haben schon Recht – Grund zum Jubeln besteht längst nicht mehr. Zynisch betrachtet könnte man meinen, der Tourismus wird gerne ins Rampenlicht gerückt, wenn die Kurve nach oben zeigt. Sonst wird er eher stiefmütterlich behandelt – doch da ist er in Österreich nicht die einzige Branche.

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