Grenzgänger
Rüge an der österreichischen Grenz(zaun)politik gibt es aktuell wieder aus Brüssel. Diesmal betrifft es die vorbereitenden Infrastrukturmaßnahmen am Brenner – Grenzen für den Fall der Fälle. Während sich Rechtsexperten darüber streiten, ob die heimische Asylpolitik den möglichen Notstand zum Anlass nehmen darf oder nicht, beschwören andere, den Brenner als „Symbol der Freiheit“ nicht zu blockieren. Ja, wie ist das mit dem freien Reiseverkehr? Leidet darunter, keine Frage. Aber – aus eigener Beobachtung nach Monaten der Kontrollen am Walserberg: Der Reisende passt sich an. Die obligatorische halbe Stunde Stau über das Große Deutsche Eck ist ohnehin einkalkuliert. Ob wegen Baustellen, Unfall, Grünschnitt (ja, die Bayern können auch wegen Grünschnitt einen Stau auslösen) oder Kontrollen fällt letztlich nicht ins Gewicht. Wer steht, der steht. Auch am Brenner. Früher meist bei Baustellen oder an den Mauteinrichtungen, künftig womöglich bei Kontrollen. Bleibt als Alternative der „Schleichweg“ (viel Freude an der Brenner-Bundesstraße!) oder die Bahn. Letztere war zwischen Wien und Innsbruck in den letzten Monaten ein Segen. Über den Brenner…? Vielleicht sollte man darüber auch einmal nachdenken.
Bei meinen Auslandsaufenthalten nehme ich diese Diskussion fast nicht wahr. Großteils wird diese Diskussion in den Österreichischen Medien, etwas in den Bayerischen Medien und wenig in den Deutschen Medien geführt. Neuerdings halt auch Italien. Jemand der deshalb nicht nach Österreich in den Urlaub fährt, hat aus meiner Sicht andere Motive und dieses Argument ist bis auf wenige ehrliche Ausnahmen die Begründung dafür und derzeit halt im Trend.
„Symbol der Freiheit“
Ein „Symbol der CO2-Freiheit“ ist längst vonnöten. Ein einfaches Umbenennen nimmt Wind aus den Segeln und schlägt zwei Fliegen mit einem Schlag.
Sämtlicher LKW-Verkehr auf der Brennerstrecke sollte sowieso schon längst auf die Schiene verlagert werden. Dies könnte z.B. die letzte Gelegenheit sein, den Deutschen (und nicht nur ihnen) eins auszuwischen, die unsere Bemühungen des VonderStrasseaufdieSchiene-Verlagerns von Schwerverkehr zuletzt immens torpediert haben.
Ich glaube da sind sich die Alpenländer beim Thema Grenzgänger ausnahmsweise mal einig. Allerdings haben die Vorschriften für große Verwirrung gesorgt. Und nicht nur bei den Betroffenen selbst, sondern auch bei denjenigen, die sie verwalten müssen
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