26. Januar 2015 | 11:19 | Kategorie:
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Rettungsschirme

Dass die Schweizerische Tourismusbranche zur Zeit kein leichtes Leben hat, ist hinreichend bekannt. Dass die Aufhebung der Bindung des Schweizer Franken an den Euro diesen Zustand nicht verbessert hat, ist ebenfalls bereits durch die Medien gegangen. In Zeiten einer nur in großen Höhen geschlossenen Schneedecke kämpft so mancher Schweizer Betrieb ums Überleben. Schon ist von Kurzarbeit die Rede, oder von längerer Arbeitszeit – je nachdem, wie man den Blickwinkel ansetzt. Mit unter den Ideen für einen Rettungsschirm für den Schweizer Tourismus: Eine zeitlich befristete Streichung der Mehrwertsteuer, um die Schweizer Preise wieder konkurrenzfähiger zu machen. Gute Idee oder Tropfen auf dem heißen Stein? Was denkt das Forum?

26. Januar 2015, 12:14

Es war wohl klar, was die Aufwertung des Franken für die Wirtschaft bedeuten Letztendlich sind jedoch alle Wirtschaftszweige davon betroffen und da wird es wohl schwer sein einen herauszugreifen und ihm durch eine – auch nur temporäre Befreiung von Steuern – unter die Arme zu greifen. Die Schweizer Hotellerie kommt natürlich in die Doppelmühle: Für die Schweizer kommen Nachbarländer deutlich billiger und für ausländische Gäste wird die ohnedies schon teure Schweiz unerschwinglich.

Da geht es unseren Hoteliers, die ja „nur“ die Mehrkosten eines Frankenkredits zu schultern haben, ja noch vergleichsweise rosig.

27. Januar 2015, 10:13

Damit befasst sich auch der aktuelle Blog-Beitrag der ÖW Marktmanagerin Carmen Breuss zum Schweizer Markt: Schweizer Gäste hoch im Kurs – die Eidgenossen sind der drittstärkste Auslandsmarkt Österreichs und damit eine begehrte Zielgruppe für die heimische Tourismuswirtschaft.
Im Bild die Aufteilung der Schweizer Gäste auf die Bundesländer in Prozent.

27. Januar 2015, 17:43

Der Tourismus hat in der Schweiz einen viel geringeren gesellschaftlichen Stellenwert als in Österreich. Daher sind wohl keine politischen Unterstützungsaktionen zu erwarten. Die Betriebe sind leider mit dieser hochdramatischen Situation auf sich selbst gestellt. Österreich profitiert – klar.

30. Januar 2015, 13:20

Es mutet zwar komisch an, in dieser Situation über Vorteile der Schweiz gegenüber Österreich zu erwähnen. Es sei dennoch gesagt: Die Mehrwertsteuer für Logis liegt bei 4 % und die Unternehmenssteuern sind um 1/3 niedriger als in Österreich. Das hilft den Schweizern in dieser Situation zwar nicht, denn schon bisher lagen die Hotel-Preise (Ferienhotellerie) in der Schweiz um 20-30 % über Österreich und jetzt kommen nochmals knapp 20 % dazu….

Gerade erfahre ich von unserem Büro in Zürich, dass Hoteliers anrufen und erzählen, dass deutsche Gäste scharenweise ihren Schiurlaub stornieren und von einem „Todesstoß“ reden. Besonders hart trifft es die „second destinations“ und weniger stark die wenigen Spitzendestinationen.

3. Februar 2015, 17:11

Jürg Schmid, Direktor von Schweiz Tourismus, über die Auswirkungen der Freigabe des CHF-Kurses auf den Schweizer Tourismus (Video-Interview mit der NZZ):

http://www.nzz.ch/wirtschaft/frankenstaerke-trifft-tourismus-sehr-hart-1.18467646

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