Urlaubslust oder Regelfrust?
Die nächsten Wochen werden entscheidend sein…
Dieser mehr frustrierende denn beflügelnde Unsatz begleitet uns alle seit Monaten.
In meiner heutigen Herangehensweise bezieht sich dieser jedoch weniger auf die damit assoziierten Infektionszahlen, sondern auf die Art und Weise, wie wir vielleicht schon bald wieder reisen „dürfen“.
Es war einmal, anno 2019…..
Der zweitwärmste Sommer in Österreich seit Messbeginn, luftig gekleidete Menschen strömten durch die prachtvollen Innenstädte von Wien bis Innsbruck. Abkühlung suchende, Eingeborene wie Gäste aus aller Herren Länder, stürzten sich in glasklare Seen, umgeben von beeindruckenden Bergen, Wiesen und Wäldern. Fröhlich strahlende Gesichter genossen laue Sommernächte bei prickelnden Veranstaltungen, bei gutem Essen und einem leichten Sommerspritzer, inmitten anderer lebensfreudiger Mitmenschen…..die Welt war einfach noch in Ordnung! (Was nicht heißen soll, daß auch künftig nur in Menschenmengen das Maß des wirtschaftlichen Glücks liegen mag….)
Tja, eines dürfte schon jetzt klar sein – der bevorstehende Sommer ´21 wird kein „Lookalike ´19“ werden, auch wenn mancher politische Prophet uns das verkünden mag. Die mittels unzähliger Studien dokumentierte Urlaubslust der Menschen scheint jedenfalls unbändig, nach etlichen Monaten des mehr oder weniger Wegsperrens des kompletten öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens.
Urlaubslust oder Regelfrust?
Doch allein, es fehlt der Glaube an einen „normalen“ Sommer, angesichts endloser Diskussionen um Impfung, Testpflicht, Abstandsregeln, Maskenpflicht in der frischen Luft oder des grünen Impfpasses! Weit und breit scheint die europäische Abstimmung nur in politischen Schlagworten zu existieren, klare und nachvollziehbare Regelungen für Eintritts-, Austritts-, Rein- oder Raustests sind auch nach mehr als einem Jahr nicht einmal ansatzweise . Allerorts werden Grenzposten, Kontrollen und Reiseerschwernisse errichtet statt abgebaut.
Vom Handling hoffentlich wieder eintrudelnder Gästescharen ganz zu schweigen – wo, wie, von wem und auf wessen Kosten werden diese getestet usw. An welchen Verhaltensweisen muss/kann/soll/darf man sich halten, um überhaupt einigermaßen in die Nähe einer urlaubsähnlichen Stimmung zu geraten?
Wie soll all das, noch dazu quer durch ein in sich uneiniges Europa, funktionieren? Und obendrein rasch, denn der nächste Sommer steht bereits mehr als nur vor der Tür (auch wenn der Blick aus dem Fenster derzeit anderes besagt)?
Urlaub und Reisen sind wohl zwei der größten Errungenschaften einer freien Gesellschaft der letzten Jahrzehnte geworden, quasi schon zu einem „maslowschen Grundbedürfnis“.
Lust wiederum ist in der menschlichen Geschichte nur in den seltensten Fällen mit einer Flut von, obendrein teils nicht nachvollziehbaren, Regelungen und Vorschriften entstanden. All die Maßregelungen bzw. die inzwischen beinahe lächerlich anmutenden Appelle, garniert mit Strafen und staatlichen Machtdemonstrationsversuchen, quer durch Europa, finden immer weniger Zustimmung, geschweige denn lemminghaftes Rudelverhalten.
Europaweite Koordination notwendig
Es liegt daher leider ausschließlich in den Händen einer, obendrein in einer schweren Vertrauenskrise steckenden europäischen Politik, lustvolle (Reise)Bedingungen sicherzustellen. Denn nur Klarheit darüber, was vor, während und nach einem Urlaub gilt und passiert, wird auch zu einem möglichen Ausleben dieser Lust führen.
Dies wird Österreich allein jedoch nicht gelingen können, dazu bedarf es europäischer Übereinstimmung. Denn bei allem Respekt für uns Österreicher: wenn unsere Hauptmärkte wie beispielsweise Deutschland nicht nahezu uneingeschränkt zu uns und wieder retour reisen dürfen, könnte aus Corona nochmals eine ausgewachsene Sommergrippe werden.
Das Positive zum Schluss
Ich würde es mir wirklich wünschen, daß wir alle einen, zumindest einigermaßen normalen Sommer erleben können. Nicht zuletzt auch, um die nicht nur für Österreich in Summe so relevante (Tourismus)Wirtschaft wieder anzukurbeln und vom frustrierenden Dasein des „staatlichen Almosenempfängers“ raschestmöglich loszukommen!
Aber – wie heisst es so schön: die nächsten Wochen werden die entscheidenden sein……
PS: Apropos Urlaubsstimmung
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