Trotz gegenteiliger offizieller Statistiken: zahlreichen österreichischen Hotelbetrieben fehlen 2009 die Gäste. Gleichzeitig sinken aufgrund des teilweisen Preisverfalls ebenfalls die Einnahmen im bis zu zweistelligen % Bereich.

Dennoch könnte 2009 ein betriebswirtschaftlich gutes Jahr werden: gesunkenen Gästezahlen und Umsätzen stehen teils steigende Unternehmensgewinne gegenüber. Was auf den ersten Blick jeder betriebswirtschaftlichen Logik widerspricht, lässt sich bei genauerer Analyse dennoch recht einfach erklären: Ein Blick in die unterjährigen kurzfristigen Erfolgsrechnungen der Betriebe zeigt teilweise verbesserte Ergebnisse, die jedoch (leider) nicht durch akkurates Kostenmanagement entstanden sind.

„Bilanz-Kosmetik“

Seit Ausbruch der Wirtschaftskrise sanken massiv die Refinanzierungs-Zinssätze, was bei den Kreditnehmern zu einer deutlich verringerten Belastung mit Fremdkapitalzinsen führte. Mit anderen Worten: die stark gesunkenen Fremdkapitalzinsen fangen die verschlechterten operativen Betriebsergebnisse auf bzw. überkompensieren diese teilweise.

Das Ende der Krise als potenzielle Gefahr ?

Paradoxon am Rande: je stärker mancher Betrieb verschuldet ist, desto positiver wirkt sich der oben beschriebene Effekt auf die Bilanz aus. Für Volkswirtschaftler und Monetaristen zwar kein verwunderlicher Zusammenhang – dennoch in dieser Form beachtlich und für viele Betriebe eine zumindest kurzfristige warme Liquiditätsdusche.

Ein Schelm, der sich jetzt noch eine erhöhte Inflation wünscht…