Sommer 2023: Von „heißen Eisen“ und sonderbaren Themen
Ein klimatisch heißer Sommer neigt sich dem Ende zu. Eine gar nicht so ruhige Zeit, die gleich einige „heiße Eisen“ hervorbrachte. Parteigrößen positionierten sich schon vor dem Superwahljahr 24 und den kommenden Kollektivvertragsverhandlungen mit einigen eher sonderbaren Themen, die nicht zuletzt gegen den Tourismus gerichtet sind. Diese Vorstöße reichen von einer 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich (was in einer Dienstleistungsbranche viele beängstigende Fragen aufwirft, wobei die Wochenarbeitszeit in Österreich im Vergleich zu den EU Nachbarn schon jetzt zu den kürzesten zählt) bis zu einer Substanzbesteuerung wie Erbschafts- oder Schenkungssteuer. Auch das ist für eine anlagen- und kapitalintensive Branche eine ernstzunehmende Bedrohung!
Warum ist das so?
Der enorme Kapitaleinsatz bei gleichzeitig hohen Arbeitskosten ergibt zwangsläufig einen geringen Ertrag. Die Branche muss derzeit für die Erbringung touristischer Dienstleistungen sehr viel Geld aufwenden, ohne dabei betriebswirtschaftlich vernünftig zu verdienen. Eine Vielzahl von Hotelbetrieben ist in eine wirtschaftlich angespannte Situation geraten, die sich durch die steigenden Finanzierungskosten noch verschlechtert. Es liegt klar auf der Hand, dass eine derartige Vermögenssteuer für die Hotellerie existenzbedrohend ist. Wir leben in einem Höchststeuerland, eine zusätzliche Steuer, die eine bereits mehrfach versteuerte Substanz nochmals belastet, ist unverständlich.
Nochmals ein Wort zu den Kollektiverträgen:
Ein starkes Zeichen und ein weitreichendes Signal war mit Sicherheit die Tatsache, dass die JUFA-Hotelgruppe einen eigenen Kollektivvertrag gemeinsam mit der Gewerkschaft und der ÖHV abgeschlossen hat. Abschlüsse dieser Art gab es bis dato nur unter dem generellen Rahmenkollektivvertrag. Ein solches Aufbrechen verkrusteter Strukturen hilft Arbeitnehmern und Arbeitgebern in gleicher Weise, da man auf individuelle Bedürfnisse besser eingehen kann. Eine neue Qualität in der Sozialpartnerschaft.
Kommentieren