Tourismusstimme der Woche: Lukas Scheiber
Wie gelingt es einem Hotelier in einer ausgewiesenen Winterdestination auf knapp 2.000 Meter(n) Seehöhe im hinteren Ötztal/Tirol ausgerechnet im Sommer sehr erfolgreich zu werden? Zu Gast in der Reihe „Tourismusstimme der Woche“ ist Lukas Scheiber, Eigentümer des ****Traditionshauses „Edelweiss & Gurgl“ in Obergurgl. Nach Jahren der Unsicherheit und vielen Fragen rund um möglicherweise erfolgreiche Sommer-Konzepte, entschied sich Scheiber für einen selbstbewussten Neustart. Heute erzielt er auch im Sommer eine vergleichsweise erstaunlich hohe Auslastung und sieht sich in seinem Weg bestätigt: „Wir bieten unseren Gästen nun genau das an, was wir wirklich haben. Keine Phantasien, sondern die Einmaligkeit unserer hochalpinen Lage. So haben wir Schritt für Schritt unsere Anziehungskraft für Familien, Genussurlauber und Naturliebhaber ausgebaut.“
Quelle: pressezone.tv
Eine klare Absage erteilt Scheiber jenen Hoteliers, die ihre Zimmer unter Deckungsbeitrag verkaufen: „Schleuderpreise, mit denen um die Gunst des Gastes geworben wird, können langfristig nicht die Lösung sein und vermindern gleichzeitig jeglichen Authentizitätsanspruch.“ Dass in der Branche im Sommer immer wieder unter dem Preis verkauft wird, sei hinlänglich bekannt. „Bedenklich ist, dass sich diese Spirale nun auch schon im Winter in den touristischen Zentren des Landes zu drehen beginnt“. Und auch beim Verkauf und Vertrieb seiner Angebote hat Scheiber eine eindeutige Meinung und hält nichts von Preisaktionen auf den unterschiedlichsten Buchungsplattformen: „Wir stehen für eine klare Preisstrategie ohne Sonderaktionen oder Rabatte, wir versorgen keine fremden Verkaufskanäle. Das „Edelweiss & Gurgl“ kann man auf keiner Buchungsplattform buchen. Wir setzen auf Handschlagqualität und fallen langjährigen Partnern nicht mit Internet-Sonderaktionen in den Rücken. Wir halten das für unseriös und sehr gefährlich!“
Das hört sich doch sehr gut an. Da bekomme ich mal wieder richtig Lust auf Tirol, Berge, den letzten Schnee und das Wellnesshotel. Grüße Reinhard
Unseriös wäre für mich, wenn der Gast auf Vertriebskanälen unterschiedliche Preise vorfindet. Wenn Preisparität aber auch auf den Buchungsplattformen herrscht, dann hat das für mich auch Handschlagqualität. Und wenn für den Hotelier auf den Plattformen Provisionen zu zahlen sind, so sehe ich das als Werbeausgabe. Immerhin übernimmt dann die Plattform die Werbung für das Haus.
Schöne Grüße,
Hannes Riedlsperger
Diese Preisparität macht aber offensichtlich vielen Kollegen grosse Probleme. Zu den Provisionen haben Sie völlig recht, ausserdem bewegen wir uns hier bei 10-12% (erfolgsabhängig) worüber lamentiert wird, wenn am Veranstaltermarkt 20-30% fällig werden, redet keiner davon.
Hallo!
Es ist durchaus legitim als eigene „USP“ bewusst nicht jeden Trend mitzugehen. Die von Lukas Scheiber angesprochenen Dinge stehen für hohe Tourismuskompetenz und ehrliche Herangehensweise. Es könnten noch einige mehr in diese Kerbe schlagen. Weiter so!
Die Wintersportgebite haben auch im Sommer, also außerhalb der Saison ihren Reiz. Es kommt einfach darauf an, wie man diese Tatsache vertreibt. Nicht jeder möchte im Sommer unbedingt an das Meer fahren oder stundenlang im Flugzeug sitzen um in ein fremdes Land zu reisen.
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