Schluss mit Wellness
Das Wellness-Thema hat in den vergangenen Jahren die Liste der möglichen Spezialisierungen eindeutig dominiert. Mit dem vergangenen Jahr ist es jedoch klar geworden – Investitionen in den Wellnessbereich sind rückläufig. Mit rund 12 % des gesamten Investitionsvolumens hat sich der Anteil der Investitionen in Entspannung, Rekreation und Beauty gegenüber dem Boomjahr 2005 fast halbiert.
Da mag die Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr wohl ein wesentlicher Anstoß gewesen sein, nur solche Investitionen zu verwirklichen, die betriebswirtschaftlich notwendig waren oder einen unmittelbaren Beitrag zum wirtschaftlichen Ergebnis erwarten ließen.
Die Erfolgsaussichten weiterer Wellness-Hotels sind auch angesichts von fast 1000 Anbietern in Österreich und rund 1300 in Deutschland kaum mehr gegeben. Wer gar den Begriff „Wellness“ googelt, der erhält auf Anhieb 97 Mio. Einträge. Spätestens dann sollte klar sein, dass man schon Besonderes bieten muss, um noch bemerkt zu werden; dies umso mehr als auch in den vergangenen Jahren schon so manches Konzept nicht aufgegangen ist.
Investitionen in den Wellness-Bereich sollten wohl überlegt sein. Dort jedoch wo ein bestehendes erfolgreiches Angebot weiter entwickelt oder die Basis-Wohlfühleinrichtungen adaptiert oder geschaffen werden, ist eine Investition nach wie vor zu befürworten.
Investitionen in den Wellness-Bereich (Investitionen in % zum Gesamtinvestitionsvolumen der Hotellerie): wellnessinvestitionen
Sehr geehrter Herr Hartl,
Ihre Einschätzung, dass sich Wellness auf dem absteigen Ast befindet, kann ich so nicht nachvollziehen.
Das vergangene Jahr war bei uns ein absolutes Rekordjahr, was Nachfrage und Buchungsaufkommen für Wellness-Urlaub betrifft. Zudem gibt es bei uns zahlreiche Rückmeldungen von Hoteliers, die auch im „Krisenjahr 2009“ in Wellness investiert haben und das auch noch weiter planen.
Wir sehen also ein durchaus positive Marktentwicklung.
Beste Grüße
Roland Fricke
Ich habe nicht festgestellt, dass Wellness am absteigenden Ast sei, sondern dass die Wellness-Anbieter sich mit Investitionen zurückhalten. Das heisst es werden bestehende Angebote durchaus noch weiter entwickelt, aber der große Boom an Wellness-Investitionen ist aus unserer Erfahrung des heurigen Jahres vorbei. Das hat jedoch nichts mit der Nachfrage der Gäste nach Wellness-Produkten zu tun.
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