Die Gunst der niedrigen Zinsen
Die OeNB hat in einer ihrer letzten Aussendungen darauf verwiesen, dass die Unternehmen im Euroraum von den weiter gesunkenen Zinsen profitiert haben. Dabei haben österreichische Unternehmen vor allem im Bereich der Kredite unter einer Million Euro am meisten gewonnen. Das Kreditwachstum in Österreich lag außerdem merklich über dem des Euroraumes, was auf eine überdurchschnittliche Zunahme der Investitionstätigkeit schließen lässt.
Bei allen Turbulenzen, die derzeit am Kapitalmarkt herrschen und trotz der schon mehrfach beklagten Liquiditätsaufschläge, die als ungewohnter Kostenfaktor aufgetreten sind, die Kreditzinsen sind zweifellos auf einem historisch niedrigen Niveau. Was den Sparer wenig freut – derzeit sind die Sparzinsen natürlich ebenfalls auf einem Niveau, das kaum die Inflation abdeckt. Aber einer Branche die traditionell unter einem hohen Fremdkapital-Rucksack leidet, ermöglichen die niedrigen Zinsen dringend nötige finanzielle Spielräume.Die graphische Darstellung (in % der Einnahmen) zeigt die enge Verbindung von Zins- und Cashflow-Niveau, die in Niedrigzinsphasen den Cashflow anwachsen ließ. Damit war die Tourismuswirtschaft wohl auch einer der Wirtschaftszweige, die am meisten von der europäischen Vereinigung profitiert haben: Die neue Reisefreiheit und das grenzenlose Europa haben die innereuropäische Reisetätigkeit angekurbelt und die dank Euro niedrigen Zinsen dabei zusätzlich die Bilanzen entlastet. Jetzt gilt es die Gunst der Stunde zu nutzen und mit dem finanziellen Spielraum eine Konsolidierung oder eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen.
na ja, das passt aber auch nur für die letzten Jahre, oder? Vorher wenig Korrelation von EGT und Zinsen, oder?
niedrige zinsen ja, aber mit schiefer Optik!
Zinsaufschlag vor der Krise 0,5 bis 1,5 %
Zinsaufschlag seit der Krise 1,75 bis … %
wird hier schon wieder ein körberlgeld verdient, reicht es noch nicht, dass die verluste der Zocker privatisiert wurden. wenn die ezb den Zins dieser Tage wieder senken sollte, wird beim Bürger nichts ankommen. dieser darf weiter brav arbeiten für den Raubzug der banken-versicherungen-energiekonzernen-pharma-industrie;
danke der politik für den demokratieverlust;
welcome to the controlled economy
Die Zinsen waren im langfristigen Vergleich – trotz der beklagten Liquiditätsaufschläge – nie so niedrig. Das ist einer der wesentlichen Gründe für die Entlastung, die die Unternehmen spüren. Sie sind natürlich nicht der einzige Einflußfaktor auf das wirtschaftliche Ergebnis – aber wie sich zeigt bei einer hoch mit Fremdkapital finanzierten Branche – ein sehr wesentlicher.
Die Banken zahlen für Geld, das sie ausleihen, seit der Krise um zwei Drittel weniger. Bei bestehenden Verträgen müssen sie im Falle einer Euribor/Libor-Bindung an den Kreditnehmer weitergeben. Aber die Banken haben reagiert und den Einnahmenrückgang ganz einfach durch eine Erhöhung der Zinsaufschläge bei Neuverträgen um 300 % (über)kompensiert – siehe ÖHV-Positionspapier unter http://www.oehv.at, S. 16. Bei bestehenden Verträgen kann die Bank die Aufschläge aber nicht einfach erhöhen, wenn der Leitzins sinkt: Das muss vertraglich genau geregelt sein! In dem Fall unbedingt Vertrag überprüfen, Experten fragen!
Na ja, durch Basel III wird es wohl noch schlechter um die Kreditvergabe bestellt sein. Von den aufgeschlagenen Zinsen mal ganz zu Schweigen. Die relativ niedrigen Kreditzinsen waren wirklich ein Vorteil, während die Zinsen für Tagesgeld oder Festgeld ja tief im Keller stecken. Aktuell klettert die Inflation in der Eurozone auch noch auf ein Halbjahreshoch und wenn man Basel III einbezieht, dann kann es auch bei den Kreditzinsen noch richtig ungemütlich werden.
Im Moment ist die EZB noch freundlich zu uns. Sobald jedoch die Konjunktur wieder anzieht, wird es wohl vorbei sein mit den niedrigen Zinsen und die Banken werden die hohen Liquiditätsaufschläge beibehalten, weil die Kosten von Basel III und die Bankenabgabe aber auch die notwendige Eigenkapitalaufstockung verdient werden muss.
Die Zinsen sind niedrig aber die Aufschläge der Banken sind gewaltig!
2% auf den Euribor, oder das neueste mit den Mindestzinsen, Kontoführungsspesen, Grundbuchwartungsspesen, Überziehungszinsen von 10% und mehr, die Banken können sich von der EZB um 0,75 % Geld leihen! Das sind ca.1500% Aufschlag!
Vergleichen Sie das mal mit früher!
Wenn die Banken früher von der ÖNB sich um 6% das Geld leihen konnten hätten die Hotels bei 1500% Aufschlag 90% Überziehungzinsen bezahlen müssen.
Die privaten Geldanleger sind leider die Verlierer. Beim Tagesgeld oder Festgeld wird die Rendite von der Inflationsrate „aufgefressen“. Dafür sind jetzt aber private Ratenkredite besonders günstig.
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