Der Preis ist heiss
Die Unternehmen der Tourismus- und Freizeitwirtschaft haben die Wirtschaftskrise ja bekannterweise besser überstanden als andere Wirtschaftszweige. Im Durchschnitt schaffen allerdings derzeit weder die Betriebe der 4/5-Sterne- noch der 3-Sterne-Kategorie die gesetzlich vorgegebene Entschuldungsdauer von 15 Jahren. Das bedeutet, dass viele von ihnen mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen haben.Macht man einen Blick in die Tiefe der Bilanzdaten wird schnell ersichtlich, dass es nicht die Auslastung war, die während der Wirtschaftskrise in den Keller gestürzt ist, sondern die Preise konnten nicht so angepasst werden, dass die Inflation der Kosten abgefangen hätte werden können. Dazu kommt, dass einzelne Positionen wie Energie oder Werbung weit über der Inflationsrate gestiegen sind. Das hat sich natürlich auf die Umsatzrentabilität ausgewirkt, das operative Ergebnis (GOP) kam unter Druck. Die sich daran knüpfenden Folgen wurden ja eingangs schon dargestellt.
Da kommt eine Broschüre gerade recht, die kürzlich von Kohl & Partner herausgegeben wurde. Sie weist auf die Bedeutung des Preises hin (Bei 10 % Preisrückgang müsste die Auslastung um 17 % steigen, um zum gleichen Ergebnis zu gelangen.) bietet aber auch verschiedene nützliche Strategien und Hinweise an, um in Zeiten steigenden Wettbewerbs nicht unter die Räder zu kommen.
Die Preisstrategien können natürlich auch um Investitionsüberlegungen ergänzt werden (Vgl. Blog-Beitrag „Auf den ROI vergessen?“), weil nach wie vor übers Ziel hinausgeschossen wird und die Investitionskosten nicht immer in Einklang mit den erzielbaren wirtschaftlichen Ergebnissen stehen. Wie sonst wäre es auch zu erklären, dass das Anlagevermögen in den letzten Jahren mehr als doppelt so stark zugenommen hat, wie der erzielte operative Überschuss.
Bei allen wichtigen betriebswirtschaftlichen Überlegungen sollten wir trotzdem eines nicht vergessen: Wer einen Urlaub bucht, kauft die Befriedigung seiner Sehnsüchte, ist auf der Suche nach Erholung, nach Neuem, nach Abwechslung und nach Erlebnissen. Wer es schafft mit innovativen Produkten dieses Bedürfnis zu decken, wird auch keine Probleme haben die entsprechenden Preise zu erreichen.
der schlusssatz sagt alles! danke für diesen grossartigen blogeintrag.
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