Und jährlich grüßt der Wintergast……oder auch schon wieder nicht?
Ein neuer Lockdown muss auf jeden Fall verhindert werden – „Ohne Scheuklappen durch den Winter“
Wenn man den derzeitigen Zurufen (nicht zuletzt auch aus der Tourismusbranche) lauscht, kann einem angst und bange werden. Von einem dreiwöchigen, scharfen Lockdown „zur Rettung der Wintersaison“ ist die Rede. Da wähnt man sich im falschen Film. Diese Aufforderungen klingen ganz nach Wiederholung der Fehler aus dem Vorjahr: Wir sperren im November zu und retten damit Weihnachten. Das war der Plan, der letztendlich zum Lockdown bis zum Mai geführt hat.
Unweigerlich drängt sich die bange Frage nach einer offenkundigen Lernresistenz auf. Insbesondere dann, wenn die Förderwilligkeit enden wollend ist. Was hilft dem tüchtigen Unternehmer ein MwSt-Satz von fünf Prozent, wenn er keinen Umsatz macht? Der viel gepriesene Umsatzersatz hat ausgespielt; den wird er sich künftig nur noch aufzeichnen können.
Unbestritten ist, dass die Infektionszahlen und damit die Bettenauslastung auf den Intensivstationen zurückgehen müssen. Impfanreize, 2G-Regelungen und weitere Maßnahmen werden von der Branche auch bereitwillig mitgetragen. Aber ein weiterer Lockdown muss unter allen Umständen verhindert werden! Am Beispiel der Schweiz sieht man, dass es sich auch mit geöffneten Hotelbetrieben gut durch die Corona-Wellen surfen lässt; auch hatte dies im Vorjahr keine Verschlechterung der Infektionszahlen im Vergleich zu Österreich zur Folge. Zusätzliche positive Effekte erfuhren unsere eidgenössischen Nachbarn bei Auslastungsentwicklung und Mitarbeitersituation.
Wer einen Lockdown als Ultima Ratio bereits jetzt ins Spiel bringt, hat die letzten 12 Monate entweder im Tiefschlaf verbracht oder will mit Scheuklappen durch den nächsten Winter carven.
Auf den Punkt gebracht. Die Schweiz kam zumindest gleich gut durch den Winter mit offenen Hotels.
Besonders in Apartments und Ferienhäusern ist das Risiko minimal. Einen Lockdown kann sich niemand mehr leisten.
Vorsichtsmaßnahmen ja, aber mit geöffneten Grenzen und Betrieben.
Die Touristen grüßen von weitem. Aus Holland hört man dass sie keinen Bock haben auf 2g (ich weiß nicht warum) andere fürchten sich anzustecken. Also werden sie in den Süden Ausweichen. Wenn sie dürfen. Zum Haare raufen. Arme Hoteliers sie können nix dafür und auch nichts mehr tun. Die Schweiz letztes Jahr ist kein Vorbild weil anderer Virus.
Bitte keinen Lockdown sonst stornieren uns gleich die Gäste und fahren in die Schweiz oder nach Spanien!
Die Schweiz macht das besser!
Wir müssen den Winter retten sonst sind die letzten Mitarbeiter auch noch weg!
Der Befund den die „Zeit“ heute für Deutschland abgibt gilt genauso für Österreich. Nach Wochen des Zögerns und Zauderns folgt – man kann es erraten – vorerst einmal ein Beschluss, dass Abwarten das Mittel der Stunde wäre.
Derweil gehen die Intensivstationen über und das überforderte medizinische Personal geht auf die Straße, weil es am Ende seiner Kräfte ist. Bund und Länder schieben sich die Verantwortung zu und tragen ihre Unfähigkeit juristisch aus. Eine Landesrätin aus OÖ erklärt uns wortreich aber inhaltsleer: „Alles richtig gemacht“. Es wird Zeit, dass wir den Föderalismus beenden und die Landeshauptleute in den Ruhestand schicken.
Jetzt hat Deutschland Österreich zum Risikogebiet erklärt. Na bumm. Wird sich das bis Weihnachten ändern? Andere werden folgen. Ich mach mir auch Sorgen. Um meine Gesundheit.
Wir dürfen uns bei Chefepidemologen und Oberchefvirologen Univ.Prof.Dr. Herbert Kickl samt seiner Entourage (siehe den OÖ Landesvize) und deren gezielten Sabotage, die halt leider bei gar nicht so wenigen auf fruchtbaren Boden stößt, bedanken.
Die aktuelle Entwicklung scheint vielmehr ein Spiegelbild des Kommunikationsdesasters zu sein, welches Politik und teilweise noch viel mehr etliche Medien seit Monaten verursachen und liefern. Gerade in Krisenzeiten erweist sich der Föderalismus in einem derart kleinen Land wie Österreich als zusätzlicher, massiver Hemmschuh in der Bekämpfung einer Pandemie.
Zu viele Köche verderben offensichtlich nicht nur in der Küche den Brei?
Und mittendrin steht eine, in jeglicher Hinsicht und ungeachtet ob geimpft, genesen oder nichts davon, völlig verunsicherte und verängstigte Bevölkerung.
Das Corona-Virus werden wir, wenn auch mit vielen Schmerzen verbunden, hoffentlich in absehbarer Zeit in den Griff kriegen bzw. damit leben lernen (müssen). Die begleitenden und nicht zu verleugnenden Kollateralschäden in unserer Gesellschaft werden wir sicher noch wesentlich länger zu spüren bekommen, sei es finanziell, psychisch, physisch, sozial und zwischenmenschlich.
Dabei ist dann wohl auch eine, neuerlich sicher schwierige, Wintersaison, wohl nur ein, wenn auch aus Sicht der Branche massiver, Teilaspekt des gesamten Dramas…..welches wir allein leider nicht in der Hand haben, da vor allem der Tourismus weniger von innerösterreichischen als vielmehr von internationalen Entwicklungen abhängt. Und ein Blick über die Grenzen in unsere wichtigen Herkunftsländer Deutschland oder Niederlande verheißt dabei zumindest derzeit auch wenig Hoffnung stiftendes….
Ich wünsche uns allen vor allem Gesundheit und trotz allem ein möglichst gutes Aus- und Durchkommen sowie Miteinander in dieser schwierigen Phase, immer verbunden mit der Hoffnung, daß damit auch so manche positive Erkenntnis oder Neuanfang möglich sein wird.
Wir haben es alle miteinander leider nicht geschafft, dass sich nämlich ausreichend viele Menschen in diesem Land impfen lassen. 🙁
Im Sommer hatte ich hier am TP-Blog (https://www.tp-blog.at/schwerpunkt-covid-19/der-naechste-winter-kommt-auch-heuer-wieder-bestimmt) von der 3-G-Regel auch bei Seilbahnen geschrieben, wenn die „angesichts der Delta-Variante angestrebte Impfquote von 85 % bei den Zwölf- bis 59-Jährigen“ nicht erreicht wird. Und weiter: „Betretungsverbote in der Hotellerie und/oder Gastronomie werden in der kommenden Wintersaison hoffentlich nicht mehr notwendig sein.“
Bis Mitte Oktober schienen die Zahlen am AGES-Dashboard (https://covid19-dashboard.ages.at/dashboard.html) halbwegs stabil, auf den Anstieg der Inzidenzen folgte jener bei Hospitalisierungen bzw. Belegung der Intensivbetten durch COVID-19-Patienten*innen — seit Ende Oktober ist „besorgniserregend“ ein Hilfsausdruck.
Wir im (Ski-)Tourismus sollten zumindest im ureigenen Verantwortungsbereich für Impfung bzw. „3. Stich“ werben/sorgen, auch wenn sich das erst zeitverzögert auswirkt. Bedarf und Nachfrage bei PCR-Tests wird wohl steigen, da gilt es Testkapazitäten zu sichern/aufzubauen. Kapazitätsmanagement und Besucherlenkung soweit wie möglich zu digitalisieren, ist sowieso das Gebot der Stunde. Vor allem aber: In der jetzigen Situation (potentielle) Mitarbeiter*innen und Gäste so gut wie möglich zu unterstützen, in einem guten Kontakt zu bleiben, ist sicher leichter gesagt als getan …
Kollege Dr. Harisch hat recht, wir brauchen einen kurzen, harten Lockdown bis Advent hinein – und dies mit KLARER Kommunikation an Gäste und Mitarbeiter, ab wann es garantiert losgeht
– sonst ist der Winter wieder verloren, der touristische Arbeitsmarkt endgültig leer gefegt!
Gestern mit 31 Covid-Intensivpatienten ist Salzburg am Anschlag – alles Wichtige wurde kaputt gespart. Ausbildung in wichtiger Arbeit als Ärzte, Pfleger, Köche, Kellner, Fernfahrer, Dachdecker, Elektriker,………. braucht niemand mehr. Es gibt nur noch Statistiker, blogger, Analysten und Verwalter.
Von 100% Gesundheitspersonal sind vermutlich nur 50% am Patienten, der Rest verwaltet, in Ausbildung dasselbe? Und wir denken noch, mit einer 4-Tage-Woche können wir den Wohlstand erhalten?
Wir laufen auch ohne Covid in eine Katastrophe hinein und unsere !bezahlte! aufgeblasene Politik kann nur streiten?
Was derzeit gerade passiert:
Täglich sterben zig Menschen vordergründig an Corona sterben – in Wahrheit aber an der Unfähigkeit der Politik (und da sind vor allem die Landeshauptleute in Salzburg und OÖ. angesprochen) zu brauchbaren Maßnahmen zu kommen. Wenn der Altbundeskanzler Kurz die Pandemie für beendet erklärt hat, braucht es letztendlich keine Maßnahmen dagegen.
Da diese Scheinwelt allerdings nur in den Köpfen einiger Politiker existiert braucht es für die reale Welt dringend einschneidende Maßnahmen:
kurzfristig: Kontaktreduktion durch einschneidende Maßnahmen, die man Lockdown oder auch anders nennen kann
mittelfristig: deutliches Anheben der Durchimpfung – wenn es sein muss auch durch Impfpflicht für alle.
Das österreichische Hin-und-Her-Geschiebe zwischen Bund und Ländern, zwischen Koalititionspartnern, die sich alles andere als grün sind muss ein Ende haben. Hören wir auf mit dem unseligen Förderalismus, der ein Durchgreifen in der Krise immer wieder behindert oder gehen wir in Neuwahlen um eine Regierung zu bekommen, die endlich das tut wofür sie bezahlt wird.
Ja – da war ja auch noch eine touristische Wintersaison. Ich glaube, die wird ähnlich erfolgreich wie die letzte – allerdings hat uns da nicht ein Virus ein Bein gestellt sondern wir uns selber.
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