Österreich leidet nicht allein – Was uns ein Blick über den Gartenzaun zeigt
Wenig ermutigend sind zur Zeit die Signale, die von unseren deutschen Nachbarn kommen, auch wenn es dort immer noch Hotels gibt, die geöffnet haben. „Ein Zurück zu 2019 wird es nicht geben“, sagt der Hotelverband Deutschland (IHA) zumindest für den Bereich der Geschäftsreisen. Viele Unternehmen werden in Zukunft weniger Mitarbeiter auf Reisen schicken, ein Teil des Umsatzes dürfte auch nach der Krise nicht wieder zu gewinnen sein. Reihenweise werden Tagungen und Messen abgesagt, viele Konferenzen finden online oder „hybrid“ statt. Der Branche drohen daher weitere Verluste, zitiert die „Welt“ Tobias Warnecke vom Hotelverband. Nach Angaben des Ifo-Instituts dürfte jedes zweite deutsche Unternehmen die Dienstreisen seiner Mitarbeiter dauerhaft einschränken. Und laut dem deutschen Geschäftsreiseverband VDR rechneten im Dezember nur noch 8,6 Prozent der Reisemanager mit einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau. Wie auch in anderen Bereichen fahren die Unternehmen immer mehr auf Sicht und wollen nach der Krise kurzfristig entscheiden, wie sie ihre Leute am besten einsetzen können. Gute Ideen und die Bereitschaft, auf Veränderungen flexibel zu reagieren, sind also gefragt.
Bleiben wir beim Blick über den Gartenzaun. Nicht nur Geschäftsreisen und der Kongresstourismus, auch die breite Masse der deutschen Ferien- und Stadthotels liegt hart am Abgrund. Selbst wenn die Häuser zu Ostern wieder öffnen, wird sich das Geschäft nur langsam wieder beleben, meint Dehoga-Vorstandsmitglied Stephan von Bülow. Neben der Hilfe, die nicht oder zu spät kommt, ärgert den erfahrenen Hotelmanager vor allem das falsche Bild in der Öffentlichkeit. Es entstehe dort der Eindruck, dass Hotels oder Restaurants „weich fallen“, weil sie staatliche Unterstützung bekommen. Von den zugesagten 15 Milliarden Euro ist bisher gerade einmal ein Milliarde Euro an Hilfsgeldern geflossen, rückt von Bülow diese Mär zurecht. Im Vorjahr hatte in Deutschland die Reduktion der Mehrwertsteuer noch geholfen. Jetzt, während des Lockdowns, nützt aber auch der reduzierte Satz von 7 Prozent für Speisen nichts mehr. Eine Steuersenkung hat doch nur Sinn, wenn die Restaurants offen halten dürfen. Ähnlich wie auch hierzulande kämpft die Branche jetzt um eine Verlängerung der in Deutschland bis zur Jahresmitte befristeten Steuersenkung.
Insgesamt sieht von Bülow die Branche in einer dramatischen Schieflage. Viele Betreiber wollen sich nicht noch weiter verschulden und geben auf. Laut aktueller Dehoga-Umfrage fühlen sich 80 Prozent der Unternehmen in ihrer Existenz bedroht. Und jeder vierte Hotelier oder Gastwirt erwägt eine Schließung, wenn die zugesagten Hilfen nicht zügig ausbezahlt werden.
Welchem Beobachter kommen diese Hilferufe der deutschen Kolleginnen und Kollegen nicht bekannt vor? Was ist zu tun? Das eine, rettende Hilfsmittel gibt es nicht. Was sich aber auf jeden Fall auszahlt, ist die Zeit der relativen Ruhe für ein Checken aller bisherigen Pläne und eine kluge Anpassung der gewählten Strategie zu nützen.
Hallo Thomas,
Geteiltes Leid ist zwar manchmal auch halbes Leid, aber bei der Dimension der aktuellen Lage und vor allem europäisch unkoordinierten Vorgangsweise kann einem schon Angst und Bange werden! Nicht oder nur eingeschränkt verfügbare Impfungen werden als „Gamechanger“ bezeichnet ( verstehe bis jetzt nicht, wo hier der „Change“ liegen soll, wenn Menschen zwar SELBST vor einer schwereren Erkrankung geschützt werden, aber weiterhin Überträger der Infektion sein können)?
Wenn schlichtweg nicht nachvollziehbare Verordnungen eine Mehrklassengesellschaft bewirken, wenn ein simpler Friseurbesuch mit einem negativen Test sowie FFP2 Maske verbunden ist, während man in Krankenhäuser mittels simplem selbstausgefüllten Formular reinmarschieren kann? Wenn mittels relativ untauglicher Lockdowns Menschen förmlich in die private Infektionsfalle ( bei Keller-, Garagen oder sonstigen Parties ) getrieben werden – und sogar dort noch mit Bestrafung der Obrigkeit rechnen müssen – weil man einfach das unsoziale, weil kommunikationstötende Leben satt hat? Und es andererseits wesentlich einfacher wäre, die Menschen in kontrollierbare öffentliche Räume, mit sämtlichen Maßnahmen von Hygiene, Abstand etc., zu „entlassen“?
Letzten Endes kann und MUSS es auf eine Akzeptanz des Unabwendbaren hinauslaufen – es wird kein Leben ohne dieses Virus ( wie viele andere auch ) mehr geben! Und ausschließlich diese Akzeptanz ermöglicht uns ein „normales“ Leben, ermöglicht ein menschliches Miteinander, eine lebende Wirtschaft, Ausübung von Freizeitaktivitäten usw usw.
Solange jedoch eine Politik des Angstmachens regiert, in einer Welt, welche von Virologen, Epidemiologen etc.reguliert wird, wird jegliche Rückkehr zu einer nicht zuletzt selbstwirksam funktionierenden (Tourismus)Wirtschaft nicht funktionieren! Reisen ist Lebensfreude, Lebenslust, Kommunikation mit Menschen und sichtbaren Gefühlsregungen….in einer Welt voll Regulierungen, Verordnungen und Einschränkungen kann und wird das ein nahezu unmögliches Unterfangen. Da könnte das Licht am Ende des Tunnels wohl noch länger verborgen bleiben….
Weniger Geschäftsreisen? Gut fürs Klima! Immerhin. Leute werden in private Garagen Partys getrieben?? Hüstel.
Aber es schon richtig: es gibt keinen Plan. Schon gar nicht in Europa. Darum: #zerocovid! Sofort. In ganz Europa. Und zahlt endlich die versprochenen Hilfsgelder aus!
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