Nie wieder Lockdown!
Das Erwachen einer Branche, die am längsten im Lockdown gefangen war, ist in ganz Österreich Thema Nummer eins. Doch wird der Neustart zu einer riesigen Herausforderung. So einfach werden wir uns da nicht „herausimpfen“ können.
Wie die „Tourismustage“ gezeigt haben, dürfen wir nicht einfach die Rückkehr des Altbekannten heraufbeschwören. Die mit Sehnsucht erwartete Normalität könnte sich als fatal erweisen. Das Zurück zu einem „Business as usual“ mit dem gewohnten Volumenswachstum und den oft zu geringen Margen ist im touristischen Bewusstsein noch (zu) stark präsent. Tatsache ist, dass das operative Ergebnis der Betriebe seit Jahren (auch schon vor der Krise) stagniert. Kostensteigerungen konnten schon länger nicht mehr kompensiert werden.
Im übrigen bin ich der Meinung, man hätte durchaus weniger Lockdown wagen können. Der Schweiz ist gelungen, woran Österreich gescheitert ist: ein kontrolliertes Virus-Geschehen und eine Auslastung in den Hotelbetrieben von 50 Prozent. „Koste es was es wolle“ hat uns zwar die großzügigen Förderungen beschert, aber auch die fünfthöchsten Schulden pro Kopf in der EU und damit einen Platz zwischen Italien und Griechenland. Das Bruttoinlandsprodukt musste aufgrund der lahmgelegten Dienstleistungen einen im EU-Vergleich noch nie dagewesenen Dämpfer hinnehmen. In Österreich ist als Folge des Stillstands zu befürchten, dass 15 bis 20 Prozent der Fachkräfte dauerhaft die Branche verlassen. Und weniger geschulte Mitarbeiter bedeuten weniger Dienstleistung. Eine gefährliche Abwärtsspirale!
Am Tag der Öffnung sollten wir uns vornehmen, die Betriebe niemals mehr behördlich zu schließen!
Kommentieren