Warten auf den Tourismusausschuss
Aus der Sicht der österreichischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft sind die rasche Etablierung des Arbeitsprogramms sowie die Besetzung des Tourismusausschusses von höchster Wichtigkeit. Gerade der Tourismus, der als so genannte „Querschnittsmaterie“ verschiedene Politikbereiche betrifft, braucht eine starke und schlagkräftige parlamentarische Lobby.
Es ist daher wichtigste Aufgabe dieses Ausschusses, über den direkten und unbürokratischen Kontakt mit Verbänden und Interessensvertretungen die wichtigsten Fragen und Probleme der Branche in die „Pipeline“ zu dirigieren. Einige namhafte Branchenvertreter, darunter der Österreichische Reisebüroverband oder die Österreichische Hoteliervereinigung, haben hier ihre Unterstützung angeboten.
Bekannt sind bereits die Tourismussprecher von vier der insgesamt fünf im Nationalrat vertretenen Parteien: es sind dies für die SPÖ die ehemalige Frauenministerin Heidrun Silhavy (Steiermark), für die FPÖ der Unternehmensberater Roman Haider (Oberösterreich), für das BZÖ der Gast- und Landwirt Maximilian Linder (Kärnten) und für die Grünen die AHS-Lehrerin Gabriela Moser (ebenfalls Oberösterreich). Die ÖVP hält sich diesbezüglich zur Stunde noch bedeckt. Bleibt zu hoffen, dass sich doch zumindest einige Parlamentarier vollen Herzens für die Belange des österreichischen Tourismus einsetzen und sich dies auch in der Besetzung des Tourismusausschusses niederschlägt. Man darf demnach gespannt sein – Neuigkeiten hoffentlich bald auf www.parlament.gv.at!
Der Tourismusausschuss kommt (steht seit 25.11 fest) – und mit etwas gutem Willen wird die bewährte Sachpolitik der vergangenen Jahre fortgesetzt. Der Branche konnte nichts Besseres passieren: Im intensiven Dialog mit allen Parteien, wie in der aktuellen Ausgabe der TAI gefordert, können wir so die Rahmenbedingungen für den Tourismus ideal mitgestalten. Das ist ein klarer Vorteil gegenüber einem Tourismusministerium bzw. -Staatssekretariat. Dessen Wert für die Branche wäre wohl nur symbolisch gewesen. Auch kann der Tourismus von der Gesamtwirtschaft nicht abgekoppelt werden.(Tourismus ist föderal geregelt!) Mit einem eigenen Tourismusressort wäre das zwangsläufig der Fall.
So aber arbeiten in unserem Ausschuss erfahrene Politiker und erfolgreiche Tourismusunternehmer und lassen Informationen aus anderen Ausschüssen in ihre Arbeit einfließen. Das ist wichtig – für die Branche. Noch wichtiger wird sein, dass diese Arbeit Früchte trägt. Und darauf werden wir achten!
Herzlichen Dank für Ihre Kooperationsbereitschaft. Ich lege großen Wert auf Vorschläge der Tourismus-Branche und hab auch in der Vergangenheit durch Anträge für die Umsetzung ihrer Vorschläge gesorgt, z. B. Masterplan Tourismus; one-stop-shop.
Ein Antrag der Grünen für Verbesserung der Förderungen zwecks Energieeffizienz im Tourismus-Bereich ist ebenso in Vorbereitung wie ein Investitionsfreibetrag für diese Aufwendungen und ein Antrag auf besser Kooperation mit den ÖBB, um Anreisen zu optimieren.
Auch unser ökosoziles Steuermodell sieht eine Senkung der Lohnnebenkosten vor und nützt Ihrer Branche,
mit besten Grüßen und Vorfreude auf ein Treffen beim Kongress in Velden
Gabriel Moser
Die Möglichkeiten zur Beeinflussung des Tourismusgeschehens auf Bundesebene sind bedingt durch den unseligen Förderalismus leider gering. Gerade jetzt – wo zielgerichtetes Handeln gefragt ist – legen neun Bundesländer wiedereinmal neun verschiedene KOnjunkturkonzepte auf. Natürlich gibt es auch neun verschiedene Wege um dem Tourismus Gutes zu tun, sei es über den Weg der Tourismuswerbung oder natürlich auch der Tourismusförderung. Kann der Tourismusausschuss einen WEg ebnen, den notwendigen Abbau der Auswüchse des Förderalismus in die Wege zu leiten. Wenn das nicht zu Zeiten einer großen Koalition gelingt, wann dann?
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