Turbulenzen
Seit gestern ist bekannt, dass die Niederlassung der Tyrolean in Innsbruck aufgelassen und mit der Verwaltung in Wien verschmolzen werden soll. Für mehr als 100 Angestellte bedeutet dies, dass sie den Arbeitsplatz in Innsbruck verlieren. Für Innsbruck und Tirol bedeutet dies, dass ein längst im Laufen begriffener Prozess nun noch deutlicher zutage tritt.Denn wer zwischen Innsbruck und Wien häufiger hin- und herpendelt, hat längst gemerkt, dass Schluss ist mit den günstigen Tickets. Altenrhein wird von der AUA überhaupt nicht mehr angeflogen – rentiert sich nicht mehr. Die Höhenflüge der (Regional)airlines – Schnee von gestern? Bleibt nichts als ein harter Sparkurs, um das Überleben sichern. Den Touristikern abseits stark frequentierter Routen und großer Flughäfen könnte dies zunehmend mehr Kopfzerbrechen bereiten. Denn wieviel Energie und Geld hat es (es ist noch gar nicht so lange her) gekostet, (Billig)airlines von der Sinnhaftigkeit zu überzeugen, den einen oder anderen Regionalflughafen in das Programm aufzunehmen. Unter dem Titel „Marketingbeitrag“ wurde sehr viel Geld von Ländern und Tourismusorganisationen investiert. Wenn auch gerade über Innsbruck an den Winterwochenenden der Fluglärm erheblich anschwoll, für den Tourismus bedeutete dies Frequenz.
Was sagt uns das? Die Sicherung der Mobilität wird mehr und mehr zum Schlüsselfaktor im Tourismus. Eine gutes Tourismusprodukt steht und fällt zunehmend mit einer leistbaren und qualitativ hochwertigen Mobilitätslösung. Im Idealfall ist diese nachhaltig. Nun könnte man anführen, dass die Kurzstrecke vor diesem Hintergrund ohnehin nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Stimmt schon, doch haben wir zeitgerecht für Alternativen gesorgt?
Ein Beispiel für bereits jetzt versenkte Steuermillionen: der neue Flughafen in Kassel – zu teuer und einer zuviel?
Als gelegentliche Nutzerin der Innsbruck-Wien Verbindung muss ich allerdings anmerken, dass die AUA auf der Kurzstrecke immer eine extrem hohe (für die AUA) sehr wirtschaftliche Preispolitik verfolgt hat und es 2x (!) zustande gebracht hat, den jeeiligen Billiganbieter auszutricksen – zuletzt Lauda Air/Air Berlin)Von der AUA gab es nur während der direkten Konkurrenzsituation billigere Tickets. Sobald der Konkurrent erledigt war, schnellten die Ticketpreise wieder in höchste Höhen.
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