20. Dezember 2017 | 19:06 | Kategorie:
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Tourismus im Regierungsprogramm

Aus der Einleitung zum Tourismuskapitel des neuen Regierungsprogrammes:

Es ist uns daher ein großes Anliegen, Österreich als bedeutendes Tourismusland weiterzuentwickeln. Wir stehen aber vor dem Problem, dass Österreich im Wettbewerb mit den neuen Urlaubsdestinationen Marktanteile verliert, weil es zu sehr von bereits gesättigten Herkunftsmärkten abhängig und sehr kleinteilig organisiert ist, was zu Nachteilen im Vertrieb führt. Mittels einer Gesamt-Tourismusstrategie sind daher Impulse und Schwerpunkte für die nächsten fünf Jahre zu erarbeiten, umzusetzen und auch zu evaluieren. Darüber hinaus müssen wir die Rahmenbedingungen für den Tourismus verbessern und die Chancen der Digitalisierung nutzen. Im Vordergrund stehen in diesem Zusammenhang eine spürbare Senkung der hohen Steuer- und Abgabenlast in Österreich sowie eine wirksame Offensive gegen die derzeit auch die Tourismusbetriebe stark belastende Bürokratie und Überregulierung. Über die Österreich Werbung soll auch die Dachmarke „Österreich“ weltweit verstärkt beworben werden.

Dazu darf ich etwas Hübsches aus Goethes Faust zitieren:

Der Worte sind genug gewechselt, 
Laßt mich auch endlich Taten sehn! 
Indes ihr Komplimente drechselt, 
Kann etwas Nützliches geschehn.

 

Wer das Regierungsprogramm nachlesen will (der Tourismus wird ab Seite 165 behandelt), der findet hier einen Link.

21. Dezember 2017, 7:55

um mit Goethe weiter zu sprechen:
Nun schaut der Geist nicht vorwärts,
nicht zurück; die Gegenwart allein ist unser GLÜCK.

25. Dezember 2017, 18:57

Die von Ulrike Reisner in Anlehnung an Goethes Faust formulierte Forderung, nach Vorlage des Regierungsprogramms nun konkrete Taten folgen zu lassen, ist vorbehaltlos zu unterstützen. Dies umso mehr, als die Inhalte auf den drei Seiten, die dem Tourismus gewidmet sind, einen ausgesprochen operativen Charakter aufweisen. Außerdem ist nichts darunter, was nicht ohnehin schon bekannt ist und z.T. bereits vielfach eingefordert wurde.

Über die drei Kapitel (Rahmenbedingungen, Entlastung, Fachkräfte) hindurch ziehen sich schwerpunktmäßig Themen, welche die Betriebe und die Arbeitskräfte betreffen.

Demgegenüber ist im Programm – von der Ankündigung einer neuen Gesamt-Tourismusstrategie abgesehen – kaum etwas an Strategischem zu finden. Zur Gänze fehlen Themen, die für den Tourismus essentiell wichtig sind wie z.B. Umwelt, Gesellschaft, Regionalität, Nachhaltigkeit, Tourismusbewusstsein in der Bevölkerung, um nur einige zu nennen. Nicht einmal unter „Wesentliche Teilbereiche dieser Strategie“ (gemeint ist die neue Gesamt-Tourismusstrategie) wird einer dieser Begriffe angeführt. Der Fokus ist nahezu ausschließlich auf die betriebliche Ebene gerichtet.

Es ist sehr zu hoffen und zu wünschen, dass die neue Tourismusministerin, die auch für die Agenden Umwelt und Landwirtschaft verantwortlich zeichnet, ein umfassenderes Verständnis von Tourismus besitzt bzw. sich erarbeitet, als dies im Regierungsprogramm zum Ausdruck kommt.

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