7. Januar 2025 | 14:20 | Kategorie:
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Tourismus: Die Zukunftssicherung steht auf dem Spiel

Nach dem Scheitern der Koalitionsgespräche sind jetzt Verhandlungsgeschick und politisches Gespür gefragt. Es geht um eine tragfähige Regierung. Tempo ist erwünscht, denn die Zeit drängt. Unbestritten ist, dass das gewaltige Budgetloch die finanziellen Möglichkeiten der kommenden Bundesregierung massiv beschränkt.

Strukturelle Reformen sind gefragt – Wenn Versäumnisse die Verhandlungen platzen lassen

Die in den nächsten Tagen handelnden Personen stecken im gleichen Dilemma wie ihre Vorgänger. War noch vor kurzem von Investitionen in Zukunftsprojekte die Rede, so steht jetzt ein Realitätscheck bevor, und der dürfte ernüchternd ausfallen.

Unehrliche Kommunikation

Es zeigt sich, dass die Kommunikation über die tatsächliche Staatsverschuldung wohl nicht ehrlich war. So etwas führt zum Vertrauensverlust bei Bürgern und Unternehmen, die sich in einer wirtschaftlich schwierigen Lage befinden.

Die verflossene Regierung hatte es verabsäumt, rechtzeitig die Regulierung des Energiemarktes anzugehen. Das Resultat? Explodierende Strompreise, die nicht nur die höchste Inflation seit Jahrzehnten mit sich brachten, sondern auch extreme Kollektivvertragsabschlüsse. Diese wiederum treiben die Lohnkosten in die Höhe, was für viele Betriebe den Todesstoß bedeutet. Insolvenzen häufen sich – eine Entwicklung, die hätte verhindert werden können.

Lichtblick Tourismus

Besser als andere Sektoren, wie etwa die Industrie, steht der Tourismus da. Viele Betriebe haben gezeigt, dass mit Mut und Kreativität so manche Schwierigkeit überwunden werden kann. Weiterhin gilt: Flexibilität, nachhaltige Konzepte und ein starker Fokus auf internationale Gäste werden entscheidend sein, um langfristig erfolgreich zu bleiben. Darüber hinaus zählen die Bewältigung des Fachkräftemangels und die Wahrung der Tourismusakzeptanz zu den großen Aufgaben des Jahres 2025.

Handlungsfähig bleiben

Aber zurück zu den unveränderten Herausforderungen. Mit einer notwendigen Einsparung von 12 bis 15 Milliarden Euro bleibt kaum noch Spielraum für Investitionen in Bildung, Klimaschutz oder Digitalisierung – alles Projekte, die für die Zukunftssicherung der heimischen Wirtschaft unverzichtbar sind.

Und Einsparungen alleine werden nicht reichen. Die künftige Regierung wird strukturelle Reformen durchführen müssen, um das System effizienter zu machen. Das betrifft vor allem die Verwaltung, das Steuerwesen und die Sozialleistungen. Ohne diese Anpassungen droht ein Teufelskreis aus noch höheren Staatsschulden, weiteren Steuererhöhungen und wachsendem Unmut in der Bevölkerung. Diese Gefahr haben die NEOS deutlich angesprochen.

Eine ehrliche Politik ist gefragt

Die jüngste Entwicklung zeigt: Es ist höchste Zeit für eine transparente Kommunikation und langfristige Finanzplanung. Die Politik muss den Bürgerinnen und Bürgern klar machen, wo Einschnitte nötig sind – und gleichzeitig erklären, wie trotz begrenzter Mittel eine nachhaltige Zukunft gestaltet werden kann. Die neue, voraussichtlich von der FPÖ/ÖVP geführte Regierung, steht damit vor einer Mammutaufgabe. Doch sie hat auch die Chance, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen – wenn sie die richtigen Schlüsse aus den Versäumnissen zieht und eine realistische, aber ambitionierte Strategie vorlegt. Die Zeit des Schönredens ohne tiefgreifende Reformen ist ohnehin vorbei. Es geht ans Eingemachte, um die Substanz.

7. Januar 2025, 18:55

Viel unehrlicher als die ÖVP in der Vorwahlzeit die Budgetsituation dargestellt hat geht es wohl kaum. Da hat Badelt schon wiederholt darauf verwiesen, dass dringend gespart werden müsse. Aber Finanzminister Brunner hat wohl auf Geheiss der Wahlkampfstrategen noch nichts gewusst und uns Wonne und Sonnenschein vorgegaukelt. Ja da darf man sich nicht wundern, wenn die Wähler sauer sind und nach Alternativen Ausschau halten.

Jetzt dürfen wohl die siegreichen Blauen – wahrscheinlich gemeinsam mit der ÖVP – die Lösungen für die Zukunft suchen. Die SPÖ hat sich mit ihrem Parteichef aus dem Staub gemacht und versucht die Schuld am Scheitern der Koalitionsverhandlungen den anderen Parteien zuzuschieben. Wo sind da jetzt die Lichtgestalten in der Politik, die es schaffen mit Vernunft und Überzeugungskraft einen Weg aus dem Schlamassel zu finden.

Aber besinnen wir uns bei all den unerfreulichen Vorkommnissen der letzten Zeit auf positive Aspekte: Es gibt noch immer eine große Zahl an initiativen Unternehmern. Die Zinsen sinken wieder und damit werden Unternehmen und Staat entlastet. Mit dem Tourismus hat in Österreich eine Branche Konjunktur, deren Produktionsanlagen nicht ins Ausland verlegt werden können. Los geht´s nach vorne schauen und Ärmel aufkrempeln.

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