Tourismus auf europäischer Ebene
Gratulation der ÖHV zur Lobbyarbeit in Brüssel! Siehe Aussendung: ÖHV bei Kommissions-Vizepräsident Tajani in Brüssel.
Gut dass auf europäischer Ebene der Tourismus wieder an Stellenwert gewinnt. Dazu dienen auch die entsprechenden Besuche in der Europazentrale wie von ÖHV Generalsekretär Thomas Reisenzahn. Eine Koordination der Ferienzeiten auf europäischer Ebene wäre sinnvoll. Die Wirtschaftskammer schließt sich der Forderung der ÖHV vollinhaltlich an. Nicht ganz so sehen wir das Thema EU Visabüro… Das kann nämlich auch bedeuten, dass wir von EU Dienststellen abhängig sind, wenn es z.B. darum geht dass kurzfristig Moskau aufgestockt werden soll, um der Winterspitze Herr zu werden – oder ein EU Beamter entscheidet, wer in den Genuss des erleichterten Reisebüroverfahrens kommt. Wenn dieser Beamte Franzose ist, könnte dieser (es gilt natürlich die Unschuldsvermutung) vielleicht eher die Interessen von Val d’Isere im Hinterkopf haben als jene von Kitzbühel oder Schladming…
Uns wäre wichtiger, dass nicht die EU neue Verwaltung schafft, um ein Problem zu verwalten, sondern um das Problem zu lösen. Deshalb fordern wir nach dem Visaverzicht für Serbien auch Visafreiheit für die restlichen Balkanstaaten, Moldawien, Ukraine und natürlich Russland.
Was die Visafreiheit in Serbien ausgelöst hat: Siehe Bericht in der Tageschau.
Lasst uns doch darüber diskutieren…
Eine Entzerrung der Reiseströme aus den großen europäischen Ballungszentren in die Urlaubsdestinationen ist aus mehreren Gründen dringend geboten: zum einen ist es verkehrslogistisch undenkbar, immer mehr Menschen in immer engeren Zeiträumen von A nach B zu bringen. Zum zweiten belasten die Verkehrsströme die Umwelt – vor allem in Tourismusdestinationen. Zum dritten verursachen Staus volkswirtschaftliche Kosten, die sich unsere Freizeitgesellschaft in wirtschaftlichen Zeiten wie diesen nicht mehr leisten sollte. Viertens leiden die Tourismusbetriebe, deren Kapazitäten für wenige Wochen überbucht sind, aber die dafür in immer längeren Perioden Auslastungsschwierigkeiten haben. Und – last but not least – eine sinnvolle Steuerung der Reiseströme in Europa könnte erheblich dazu beitragen, uns einem wichtigen Ziel näher zu bringen: dem 365-Tage-Tourismus.
Eines vorweg: Die derzeitige Visavergabe ist dringend verbesserungswürdig. Die völlige Visafreiheit muss das Ziel bleiben. Bis wir das erreicht haben, arbeiten wir an der Realisierung eines machbaren Ziels – etwa gemeinsamer Visabüros, zu denen die vorbereitenden Arbeiten schon gut gediehen sind. Die Übernahme durch private Firmen, die die Visavergabe vornehmen (nur Frontoffice!), wird von anderen Ländern schon praktiziert. Die Entscheidung, wer einreisen darf, bliebe natürlich in Österreich – aber die ließe sich das Innenministerium wohl auch nicht nehmen.
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