Kärntens „Neuer“
Nach geschlagener Landtagswahl in Kärnten steht seit dieser Woche die Regierungskoalition zwischen BZÖ und ÖVP: Josef Martinz (ÖVP) ist ab sofort nicht nur für die Agenden der Land- und Forstwirtschaft, der gewerblichen Wirtschaft und der EU-Koordination zuständig sondern auch für jene des Tourismus. Darüber hinaus fällt das Gemeindereferat in seinen Zuständigkeitsbereich und er bleibt Aufsichtsratsvorsitzender der Kärntner Landesholding.Ein Mega-Ressort, das Martinz da zu stemmen hat. Positiv betrachtet könnte man meinen, die Koalitionspartner hätten damit der Wirtschaftskompetenz der Kärntner ÖVP Rechnung getragen. Kritisch gesehen muss man anmerken, dass in diesem Ressort auch Tretminen lauern. Allein im Tourismus hat Martinz ein schwieriges Erbe nach Jörg Haider zu verwalten. Dieser hat als Landeshauptmann von Kärnten jahrelang Millionen an öffentlichen Mitteln in die Freizeitwirtschaft gespült, allein für eine Wintertourismus-Offensive wurden rund 100 Mio. Euro an öffentlichen Mitteln versprochen. Das Geschäft mit den Tourismusmillionen in Kärnten blühte, solange Finanzdienstleister, Immobilienspekulanten und Banken auf einer Linie waren. Die Politik konnte sich einen kurzfristigen Gründerboom auf die Fahnen heften. Wie die Kärntner Volkswirtschaft diese finanziellen Fusionen verkraftet, wird erst in einigen Jahren abzusehen sein. Martinz hat also einiges zu tun und man darf mit Spannung das Koalitionsprogramm am kommenden Wochenende erwarten.
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