28. Januar 2011 | 09:59 | Kategorie:
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Einfach zum Nachdenken

Wenn die offiziellen Angaben stimmen, beträgt das Budget der Weltwinterspiele für Jugendliche2012 (ausgetragen in Innsbruck, Seefeld und Kühtai) rund 24 Millionen Euro. Der Betrag wird zu jeweils fünf Millionen Euro von Stadt Innsbruck, Land Tirol, Republik Österreich und dem Österreichischen Olympischen Comité aufgebracht, den Rest müssen Sponsoren finanzieren.Gewiss, wie bei jeder Sportgroßveranstaltung sind die begleitenden Infrastrukturinvestitionen der guten Ordnung halber mit einzubeziehen. Die Stadt Innsbruck errichtet auf dem Areal der ehemaligen Erzherzog Eugen Kaserne 450 Wohnungen, die – in guter alter Tradition – zunächst als Olympische Dorf, dann als gemeinnützige Wohnungen dienen sollen. Dabei wird es auch nicht bleiben, aber die Stadtpolitik versichert, nach dem Finanzdebakel rund um die EURO08 die Kosten im Auge behalten zu wollen. 24 Millionen Euro sind eine Menge Geld. Doch verglichen mit den Kosten der „erwachsenen“ Winterspiele nehmen sie sich vergleichsweise bescheiden aus: Vancouver 2010 kostete kolportierte 1,15 Milliarden Euro, Turin 2006 1,5 Milliarden, Salt Lake City 2002 1,4 Milliarden, Nagano 1998 1,5 Milliarden,  Lillehammer 1994 1,5 Milliarden. Damit haben wir fast so etwas wie eine Benchmark und lernen: g´scheite Winterspiele sind unter einer Milliarde nicht zu haben. Und da sollen Jugendspiele mit 24 Millionen das Auskommen finden? Es sind immerhin mehr als 1000 Athleten plus Betreuungstross, 63 Medaillienbewerbe in 15 Wintersportdisziplinen, es gibt ein Medien- und Kulturprogramm. Das stimmt mich nachdenklich. Der Löwenanteil (bis zu zwei Drittel) der Kosten der „erwachsenen“ Spiele entfällt im weitesten Sinne auf „Sicherheit“ und variiert (so durfte ich mich von Fachleuten belehren lassen) je nach „Bedrohungspotenzial“. In Vancouver kosteten allein die Sicherheitsmaßnahmen 700 Millionen Euro, das ist fast das Dreißigfache des Gesamtbudgets von Innsbruck 2012.

30. Januar 2011, 15:10

Diese Jugend-Olympia bringt – mit Ausnahme den Wettkampfstätten – keinerlei Wertschöpfung, die es rechtfertigt, dass hier Landesgelder ausgegeben werden. Was hat z.b. der Steuerzahler im Ausserfern für einen diesbezüglichen Nutzen? Steigen deshalb (nachhaltig) die Nächtigungen im Lechtal? Kürzlich hat die Snowboard-WM in Spanien stattgefunden, deshalb fährt kein Gast im nächsten Urlaub extra dorthin. Die öffentliche Hand ist kein Event-Veranstalter!

31. Januar 2011, 23:17

Wenn man allerdings im Auge hat, dass Tirol und damit auch Österreich für einige Wochen in der weltweiten Berichterstattung prominent vorkommt, ist das schon die Mühe wert. In den USA herrscht noch immer die Meinung vor, die Alpen wären überwiegend in der Schweiz. Wenn es uns daher gelingt, unser – österreichisches – Wintersportangebot weltweit zu plazieren ist es bei weitem zu kurz gegriffen, nur den Nutzen für das Ausserfern oder das Lechtal auf die Waage zu legen.

1. Februar 2011, 10:00

Gibt es wirklich weltweite Berichterstattung die einen adäquaten Gegenwert darstellt? – Als diese Spiele 2010 in Singapur stattfanden, hab ich reichlich wenig davon gehört.
Aber vielleicht war ich da gerade auf Urlaub.

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