Arbeitskampf, oder doch nur Wortgefechte?
Gestern Abend, während der ZiB2 Diskussion mit Sepp Schellhorn und Berend Tusch (VIDA), wurde mir wieder einmal schmerzlich bewusst, dass in Sachen Arbeitskampf die wirklich interessanten Fragen nicht gestellt werden. Kann mir bitte jemand erklären, warum es ein Versäumnis der Arbeitgeber sein soll, dass es in dieser Republik so und so viele Arbeitsplätze zuwenig gibt? Kann mir jemand erklären, warum es die Schuld der Arbeitgeber sein soll, dass von einem Bruttolohn oder -gehalt in Höhe von X nur ein Bruchteil, nämlich Y, beim Arbeitgeber ankommt? Sepp Schellhorn hat dies an einem einfachen Rechenbeispiel seine Kochs gut demonstriert. Hier hätte man doch nachhaken können! Was passiert mit diesem Delta (mathematisch gesprochen als Symbol für die Differenz)? Wie viel Geld wollen wir noch in diesem Delta versenken und gleichzeitig eine Renaissance des Arbeitskampfes ausrufen. Ich kann mich nur wiederholen, das wird sich nicht ausgehen…
Berechtigter Beitrag! Ich bin zwar kein Wissenschaftler, aber vereinfacht ausgedrückt glaube ich, dass sich unser gesamtes System über Jahrzehnte falsch entwickelt hat. Die linke Reichshälfte hat gemeint, man müsse den Sozialstaat mehr und mehr aufblähen und die Koalitionspartner waren einfach zu schwach, um das zu unterbinden. Ergebnis: es ist für (viel zu viele) Menschen in unserer Republik einfach bequemer, nicht arbeiten zu gehen und von den diversen Solzialleistungen (oft im Hotel Mama) zu leben. Leider dauert es in Österreich sehr sehr lang, bis die jeweilige Regierung – selbst wenn ein Problem klar erkannt wird – substanziell etwas ändert, weil die Angst eines Stimmenverlusts bei den nächsten Wahlen einfach das Denken und Handeln der Politiker zu sehr beeinflusst!
Kommentieren