19. Juni 2020 | 10:38 | Kategorie:
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Angst essen Reisefreiheit?

Dass rund um Corona gezielt Angst verbreitet worden sein könnte, führte zuletzt zu politischen Kontroversen. Betrachtet man die aktuelle Diskussion zu den Reisewarnungen, kommen einem ähnliche Gedanken in den Sinn – vor allem wenn das Thema mit Fragen der Arbeitsplatzsicherheit verknüpft wird. Das unmittelbar einsetzende mediale Geschnatter mit zum Teil abstrusen Ideen („Darf mein Chef mir eine Auslandsreise verbieten?“, „Kann mein Gehalt gestrichen werden, wenn ich krank werde?“…) ist in der Sache ebenso wenig dienlich, wie der Umstand, dass das österreichische Außenministerium für alle EU-Staaten ein „hohes Sicherheitsrisiko“ wahrnimmt.

Reisefreiheit – ein Grundrecht

Denn tatsächlich geht es um Freizügigkeit, die in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wie folgt fesgehalten wird:

Artikel 13 (Freizügigkeit und Auswanderungsfreiheit)

  1. Jeder hat das Recht, sich innerhalb eines Staates frei zu bewegen und seinen Aufenthaltsort frei zu wählen.

  2. Jeder hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren.

Und tatsächlich geht es auch um Personenfreizügigkeit, eine der Grundfreiheiten der Europäischen Union.

Es liegt definitiv nicht im Ermessen der Bundesregierung (oder einzelner ihrer Mitglieder), auch nicht im Ermessen der Sozialpartner, die Reisefreiheit nach Belieben zu gewähren oder nicht. Wenn die Grenzen nunmehr geöffnet sind, ist es auch wenig hilfreich, mit Drohszenarien zu versuchen, die Menschen von Reisen ins Ausland (die ja icht nur zu Erholungszwecken sondern auch aus geschäftlichen oder familiären Gründen stattfinden) abzuhalten. Es wird die Vorgansgweise des Außenministeriums auch nicht dazu führen, dass sich besonders viele Menschen für einen Urlaub in Österreich statt im Ausland entscheiden. Die derzeitige Debatte schürt bestenfalls irrationale Ängste und führt dazu, dass die Reisefreiheit still und leise untergraben wird. Denn, in Anlehnung an Rainer Werner Fassbinder, „Angst essen Seele auf…“.

 

20. Juni 2020, 8:26

Die seit Wochen zunehmenden Kontroversen um Lockerungen und Öffnungen zeigen einerseits ein buntes Bild der EntscheiderInnen – jedoch auch ein farblos bis buntes Bild der Gesellschaft. In Zeiten zahlreicher teils widersprüchlicher Facts und Infos ist der gesunde Haus&Hof- und Menschenverstand so wesentlich wie selten zuvor. Die zur Situation passende eigene Urlaubsentscheidung mit verantwortungsvoller bestmöglicher Freiheit reift dort ideal, wo ein freier und breitflächig informierter Geist sich nach eigener Meinungsbildung mit einer guten Portion Bauchgefühl verbinden darf.

Wir Touristiker haben in Zeiten wie diesen eine legendäre Chance, Menschen, in diesem Fall: Urlauber, in ihrem gesunden Mensch-Sein zu stärken: klassisch und am simpelsten nach wie vor auf der körperlichen Ebene – jedoch NEU vermehrt auch auf der mentalen Ebene (Wissen durch Erfahrung) und im Herzen (gute Gefühle!). Dazu in innovativen Kombinationen aller drei Ebenen.

Hier hilft u.a. vorausschauendes Planen und verlockendes Aktiv-Werden auf der Angebotsseite: welche Angebote und Kombinationen fördern Urlauber in ihrer Selbstbestimmtheit, Selbstwirksamkeit und Lebensgestaltung?

Diese vor 10 Jahren in der Tourismusszene noch komplett peinliche esoterischen Begriffe werden heute zu leuchtenden Markierungen in der Jahresplanung seitens zukunftsgewandter GastgeberInnen und Verbände.

Packen wir es gemeinsam an:
Nutzen wir die sanft positiven Zeichen dieser hancen-reichen Zeit für nachhaltiges und Zeichengebendes Wachstum im Tourismus!

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