14. März 2011 | 09:41 | Kategorie:
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Achillesferse der modernen Zivilisation

Die laufenden Nachrichten aus Japan halten uns mit erschreckender Direktheit die Verwundbarkeit der modernen Zivilisation vor Augen. Die verheerenden Auswirkungen von Erdbeben und Tsunami paaren sich hier mit einer Katastrophe, deren Grundstein die Menschen selbst – wider besseres Wissen – gelegt haben. Die Kombination aus Erdbeben, atomarer Strahlenbelastung und einem zusammenbrechenden Energieversorgungsnetz stürzt eine der mächtigsten Volkswirtschaften der Welt in eine schwere Krise. Dass in diesem Zusammenhang von Kurseinbrüchen des Nikkei berichtet wird, mutet fast höhnisch an.Der alpine Tourismus fusst bereits in seiner Entstehung auf Errungenschaften der Technik, mit deren Hilfe man vorher unwirtliche Regionen erschließen und für die Zwecke des „Fremdenverkehrs“ nutzen konnte. Noch heute sind wir stolz darauf, mit Hilfe moderner Technik die Auswirkungen von Starkwetterereignissen in den Alpen ebenso reduzieren zu können wie die Folgen des Klimawandels. Die moderne Technik ist der beste Freund der Hybris des Menschen, die Natur nach seinem eigenen Willen gestalten zu wollen.

Wir wissen, dass uns dieser Weg im Tourismus in eine Sackgasse führt. Alpine Freizeitinfrastrukturen sind nicht nur teuer in der Instandhaltung und laufenden Attraktivierung. Sie belasten auch die öffentliche Hand, die in der Regel über Gemeinden und Tourismusverbände diese von chronischem Eigenkapitalmangel gezeichneten Infrastrukturen erhalten muss. Das alles funktioniert nur, so lange nichts passiert! Das „worst case scenario“ bleibt eine statistische Größe und damit kalkulierbar, bis es tatsächlich eintritt.

Dabei hätten wir das Wissen und damit die Möglichkeit zur Veränderung selbst in der Hand. Wir wissen, welche Probleme Klimawandel, Starkwetterereignisse und wachsende Verkehrsströme für das Tourismusland Österreich mit sich bringen. Wir wissen, dass vor allem die Gemeinden kaum mehr finanziellen Spielraum haben, die Freizeitinfrastrukturen auch nur instandzuhalten. Wir wissen, dass wir in der Planung längst interdisziplinär und mit nachhaltigem Fokus zusammenarbeiten müssten, um unsere Infrastrukturen und damit das Leben und Wirtschaften in den Alpen zu sichern.

Trotzdem landet das Thema Infrastrukturen immer ganz weit unten auf der Agenda, wenn es um strategische Orientierungen im Tourismus geht. Das Thema ist kompliziert, mühsam und bescheidet kaum kurzfristige politische Erfolge. Und dennoch wäre es fatal, es weiter auf die lange Bank zu schieben. Denn sonst bleibt uns nurmehr die Fledermaus: „Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist…“

14. März 2011, 10:10

Sehr oft habe ich das Gefühl, dass die Investitionen in Infrastrukturen die Liebe und die Zuwendung zum Gast ersetzen soll. Was nützt eine Seilbahn, die 300 Meter über dem Boden schwebt, wenn mich niemand grüßt, man mich nicht mehr kennt und ich in Massen von Leuten nur mehr eine Nummer bin??
Man „muß“ gewisse Dinge aben die der Nachbar auch hat und gezielte strategische Vorgangsweise bei Freizeitinvestitionen ist noch immer selten……
Ebenso wichtig was das was man haben „muß?“ ist die Frage, was man eh nicht braucht……….

15. März 2011, 10:20

Und doch gibt es so bemerkenswerte „Ausnahmen“! Ich war grad ein paar Tage lang in Heiligenblut am Fuße des Großglockners, infrastrukturell sicher nicht grad der einfachste Urlaubsort. Ob im Hotel, ob bei den Bergbahnen, im Schiverleih oder in der Hütte – absolut JEDER Mensch, mit dem ich zu tun hatte war freundlich, hat mich gegrüßt und hat sich bemüht, mir zu helfen. Die Bergbahnen und die Pisten waren gut in Schuss und noch konnte ich über die schneebedeckte Großglockner Hochalpenstraße wedeln.
Zusammengefasst: sowohl die Infrastruktur als auch die persönliche Betreuung vorbildlich! Sehr positiv!

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