12. Oktober 2012 | 15:29 | Kategorie:
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Schulschikurs im Out

Ich bin ja nicht nur beruflich, sondern zuweilen auch privat mit Fragen der Tourismus- und Freizeitwirtschaft beschäftigt. Aktuell betrifft es den Schulschikurs meiner 12-jährigen Tochter, der auf der Kippe steht, weil es zu wenige Anmeldungen gibt.Krisenstimmung am heimischen Mittagstisch. Warum wollen die Kinder nicht mitfahren, frage ich, dürfen sie nicht oder – kann ja auch sein – ist es zu teuer? Die Tochter schüttelt den Kopf und schnaubt verächtlich: Schikurs wollen sich viele nicht antun. Das ist ihnen zu anstrengend. Aha! Ich lerne weiter: in der 2. Klasse (also letztes Schuljahr) gab es Kurse für Anfänger, das waren immerhin 40% aller Schüler. Heuer wird kein Anfängerkurs mehr angeboten. Wer von den Anfängern das Kursziel im letzten Jahr nicht erreicht hat, kann also sowieso nicht mitfahren. Aha! Und dann gibt es noch ein paar, die haben einfach keine Lust, sich im Schnee abzumühen. Soso! Was ist denn die Alternative, forsche ich weiter. Schule, meint die Tochter. Und das ist den Kinder lieber als Schifahren, so mein fassungsloser Kommentar? Die Antwort kann sich jeder denken…

15. Oktober 2012, 10:15

Das ist allerdings erschütternd! Da helfen alle Förderungen nichts, wenn Skifahren anstrengender und mühsamer als in die Schule gehen ist!

15. Oktober 2012, 10:23

Es ist ein typisches österreichisches Phänomen alles schlecht zu reden. Mit der Headline des Blogeintrags bin ich daher nicht besonders glücklich.

Frau Reisner, woher kommen sie? Uns fällt auf, dass diese Unlust vorallem in städtischen Bereichen vorkommt. „Landkinder“ freuen sich nachwievor sehr auf ihren Schulskikurs. – Kinder lernen von ihren Eltern. Wenn also zuhause gelehrt wurde, dass Bewegung in der Natur „anstrengend“ ist, dann wird das auch so aufgenommen und gelebt.

Generell wundert es mich, dass die Klasse ihrer Tochter 2 Jahre hintereinander auf Wintersportwoche fährt. Das ist sehr untypisch. Möglicherweise hat diese „Unlust“ aber auch einen finanziellen Hintergrund. 2 Jahre hintereinander ist die Belastung für die Eltern dann doch zu hoch. – Vorallem wenn man mehrere Kinder hat.
Welches Kind sagt schon gerne: „Wir können uns das nicht leisten“ – Da klingt „0 Bock“, schon wesentlich besser.

15. Oktober 2012, 13:45

Lieber Herr Seidl,
herzlichen Dank für Ihren Kommentar, zu dem ich etwas ausführlicher Stellung nehmen darf. Ihr einleitendes Statement darf ich mit einem Augenzwinkern parieren: „Warum reagiert die österreichische Tourismuswirtschaft auf kritische Kommentare gerne mit dem Standardargument, es werde wieder einmal alles negativer dargestellt als es tatsächlich sei?“ 😉
Mit Ihrer Vermutung liegen Sie richtig: ja, ich lebe im städtischen Ballungsraum im Osten Österreichs, und die Tatsache, dass im letzten Jahr 40 % (!) Anfänger waren, spricht für sich. Und, ja, Kinder lernen von ihren Eltern, und ich war halt eine Mutter, die das damals vierjährige Kind bei Eiseskälte und Wind immer und immer wieder auf die Ski gestellt hat, es zwischen die Beine genommen hat, wenn es zu steil oder eisig wurde. Ja, und wir sind Eltern, die heute noch gerne Wintersport betreiben. Mit unserer Tochter.
Gerade deshalb ist es mir wichtig, hier auch einmal diese Elternperspektive aufzuzeigen und dabei bewusst nicht mein Hintergrundwissen um all die guten und richtungsweisenden Initiativen für den Wintersport einzublenden. Weil es diese Seite „Skikurs ist out“ eben auch gibt. Und weil viele, viele Kinder nur mit dieser Seite in Berührung kommen. Und weil Eltern es dann häufig einfach nur hinnehmen können, dass der Skikurs nicht zustande kommt. Und wir dann halt privat Skifahren gehen…

15. Oktober 2012, 14:50

Ich, als die besage Tochter, würde gerne einige Details beisteuern:
1)Der Einwand, dass sich manche Familien den Schikurs nicht leisten können, ist meiner Meinung nach nicht richtig, da es von der Schule aus eine Förderung für die besagten Familien gibt.
2) Von 21 Schülern in meiner Klasse, würden nicht einmal 13 fahren. Es bestünde die Möglichkeit, zwei Klassen zusammenzulegen, doch auch dafür müssen mindestens 70% beider Klassen fahren. Selbst dafür waren wir zu wenige. Heute haben sich zwei Schülerinnen nachgemeldet, aber ob wir fahren können ist immer noch fragwürdig…
3) Diejenigen Schüler, die letztes Jahr in den Anfängerkursen waren, haben Geschichten erzählt, wie: „Als ich hingefallen bin hat mich der Lehrer ausgelacht“. Und das ist anscheinend kein Einzelfall gewesen…
Außerdem ist es fragwürdig, ob ein Lehrer, der selbst nur mittelklassig Schi fährt, imstande ist, einer Gruppe von mindestens 10 Kindern das Schifahren beizubringen. Die meisten dieser Kinder sind jetzt ziemlich entmutigt, und können sich nicht vorstellen, den Anforderungen der Lehrer gewachsen zu sein. Allerdings sollte auch gesagt werden, dass von den mittelklassigen bis sehr guten Fahrern alle wieder mitfahren.

16. Oktober 2012, 9:52

Liebe Frau Reisner, lb. Valerie.

Der Kern des Problems ist weniger das Image des Wintersports oder unattraktive Angebote der Tourismuswirtschaft, sondern die (leider) oftmals nicht vorhandene Lust auf einen aktiven Lebensstil. Das betrifft nicht nur die Wintersportwoche, sondern sämtliche Lebensbereiche der heranwachsenden Generation.

Die Ursachen sind vielerorts zu suchen und eine seriöse Aufarbeitung dieses Themas sprengt wohl den Rahmen dieses Blogs.

Fakt ist, dass sich nur ca. 1/5 aller schulpflichtigen Kinder zwischen 11 und 15 Jahren ausreichend bewegt. (Quelle: Österreichischer Ernährungsbericht 2012). Die ideale tägliche Bewegungsdauer liegt in dieser Altersgruppe bei ca. 60 Minuten
Die noch erträglichsten Folgen mangelnder Bewegung sind schlechtere kognitive und koordinative Fähigkeiten. Dramatischere Folgen sind Adipositas, ein angeschlagenes Immunsystem, ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und psychische Erkrankungen.

Dennoch werden in Österreich die Turnstunden an Schulen immer weiter gekürzt. Bericht Kleine Zeitung: http://www.kleinezeitung.at/magazin/wellness/3092120/taegliche-turnstunde-ein-muss.story

Die Hauptverantwortung liegt aber wie in vielen Bereichen bei den Eltern. Wenn allerdings schon im Kleinkindalter „Early English“ Kurse (boomen derzeit) durchgeführt werden, anstatt Bewegung zu fördern, ist wohl keine Besserung in Sicht. Zumindest wird durch zahlreiche Aktionen Aufklärung betrieben: http://www.kindergesundbewegen.at/
Im Unterrichtsministerium sind diese Botschaften jedoch bisher leider nicht gelandet.

Die etwas treffendere Headline ihres Blogeintrags, liebe Frau Reiser, sollte daher: „Bewegung ist out“ lauten 😉

@Valerie möchte ich noch erwähnen, dass ich die Forderung nach besser ausgebildeten (Ski-)Lehrern zu 100% unterstütze. Wir fordern seit Jahren bessere (leistbare!) Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für Junglehrer. Ich wünsche euch, dass ihr trotz der geringen Anmeldezahlen fahren dürft. – Die 70% sind übrigens, wenn eurer Direktor das unterstützt, nicht zwingend erforderlich. Viele Schulen fahren unter 70% Teilnehmer auf Wintersportwoche, sofern es schulintern personell machbar ist.

In diesem Sinne – wir freuen uns auf den Winter und immerhin rund 150.000 Schüler österreichweit, die auch dieses Jahr eine unvergessliche Wintersportwoche erleben dürfen.

16. Oktober 2012, 11:49

Im Rahmen meines MA-Studiums (Sport-, Kultur, Eventmanagement) in Kufstein hatten wir Kontakt zu div. Universiäten, u.a. nach Groningen/Niederlande. In einem Vortrag eines dort tätigen Professors wurde uns das niederländische „Sport in der Schule“ Modell nähergebracht. De facto ist es so, dass – um spätere hohe Kosten der Gesundheitserhaltung im Erwachsenenalter zu vermeiden – das Sozialministrium, zusätzlich zum Unterrichtsministerium, Budget für Schulen bereitstellt. Damit werden Sportlehrer engagiert, die die Bewegung der Kinder fördern und sie dazu motivieren. Dies hat in den NL anscheinend schon Tradition und macht sich bezahlt. Wenn ich mir vorstelle, wieviel jeder in diese Richtung investierte Euro an teuren Spätfolgen vermeiden hilft. Zu meiner Zeit und auch während der Schulzeit meines Sohnes hieß es immer: wenn ihr nicht ruhig/brav etc. seid, fällt die Turnstunde aus. Na, bravo…da liegtnoch viel Aufklärungs- und Entwicklungsarbeit vor uns.

16. Oktober 2012, 14:04

Ich bin selber Mutter zweier mittlerweile erwachsener Kinder, die mit dem „Problem“ Schulsport an und für sich und natürlich Schikursen etc. in Berührung kamen. Ich weiß ja nicht, warum man unbedingt Schi fahren können muss in Österreich. Ich selber fahre gerne, allerdings bin ich lieber auf Tourenskiern unterwegs, weil mir die Pisten zu voll sind. Aber zurück zur Frage, warum es unbedingt sein muss, das mit dem Schifahren? Ist der Grund, weil in den Wintersportarten Österreich mithalten kann? Wogegen ich generell ankämpfen möchte, ist die Unlust zur Bewegung in der frischen Luft. Aber da reicht es nicht, einmal alle zwei Jahre einen Schikurs zu veranstalten, der sicher auch finanziell eine Rolle spielt, da ja nicht nur die Kosten vom Kurs sondern auch Ausrüstung und Kleidung eine Rolle spielen. Generell sollten Kinder und Jugendliche zu Sport motiviert werden – ist gut fürs Gehirn, den Körper und die Seele. Und dass der Turnunterricht in den Schulen immer weiter gekürzt wird statt ausgebaut, führt aus dieser Sackgasse nicht hinaus, sondern hinein. Also – raus in die Natur, egal mit welchem „Gerät“ und seien es nur die eigenen Beine. Es gibt so vieles zu entdecken und dann kommt auch die Lust auf mehr.
Liebe Grüße
Eva

17. Oktober 2012, 7:59

Finanzielle Probleme sehe ich weniger als Grund. Dies wird meist nur als Ausrede verwendet um nicht teilzunehmen oder etwas gratis zu bekommen. Denn wenns ums Handy für die Kinder geht ist plötzlich Geld im Überfluß da. Am wichtigsten wären Eltern die Ihren Kindern bereits ab 3 Jahren zum Sport motivieren. Für Kinder die „faule“ Eltern haben, kann und muß die Schule etwas machen. Doch die Schule wird dies nie ganz ausgleichen können. Auch mit einer Skiwoche mehr oder weniger in 9 Jahren Schulzeit wird man nicht viel verbessern oder verschlechtern. Viel wichtiger wäre es die wöchentlichen Turnstunden auf 5 zu erhöhen und sie interessanter zu gestalten. Ein bisserl im Turnsaal herumhüpfen und Ball spielen ist zu wenig. Auch mit den Wandertagen kann viel verbessert werden. Lehrer die selbst nur Kondition für eine einstündige Wanderung haben und dann auf einer Hütte einkehren müssen sind fehl am Platz. Die einwöchigen Schulsportwochen sollten auch Schulsportwochen sein und nicht Skiwochen. Das heißt, Kinder, Eltern und Lehrer sollten aus vielen Angeboten auswählen können. Wir z.B. hatten im Polytechnischen Lehrgang eine Sportwoche am Neusiedler See. Und da konnte man sich den Sport aussuchen. Laufen, Radfahren, Schwimmen, Fischen, Tennis oder Reiten. Und bei manch einer Sportart waren weniger als 10 Teilnehmer von 120 Schülern und trotzdem wurde es durchgeführt. Gratulation nochmals an den Organisator!!! Daher ist es meiner Meinung nach völlig sinnlos auf 70% Teilnehmer bei einer Skiwoche zu bestehen. Eine Skiwoche hat auch nur mit 10% der Kinder durchgeführt zu werden. Für die restlichen 90% sollte eine andere Sportart angeboten werden. Fürchterlich ist auch 40% Anfänger bei 10 bis 12 jährige Kinder für das Skiland Österreich. Da stimmt was nicht. Falsch könnte auch sein, daß die Skigebiete nicht mehr dort sind wo die Kinder sind. Z. B: haben in Tirol Städte mit bis zu 20.000 Einwohner wie Kufstein, Wörgl, Schwaz, Hall…. kein eigenes Skigebiet mehr. Wo befinden sich dann die meisten Skigebiete in Tirol? In den hintersten Winkel der Täler wo man teilweise 1 – 2 Stunden Anfahrtszeit hat. Und dies tun sich auch immer weniger Familien an, dorthin zu fahren. Dies ist völlig Verständlich. Daher wird es auch in Tirol bald 40% Ski-Anfänger bei 10 – 12 jährigen Kindern geben. Daher müssen die Skigebiete wieder zu den Leuten kommen. Mit modernen Schneekanonen ist es auch neben den großen Städten schneesicher. Auch manche Eltern und Lehrer müssen umdenken. Um den Kindern ski fahren zu lernen muß es nicht das größte, höchste, modernste und teuerste Skigebiet sein.

17. Oktober 2012, 11:23

Meine Schulskikurse liegen schon mehr als 35 Jahre zurück, aber wie ich dem Kommentar von Valerie entnehmen kann, hat sich zum Teil wenig geändert. Ich bin mit 13 Jahren beim Schulskikurs zum ersten Mal auf Skiern gestanden, weil meine Eltern keine Skifahrer waren. Somit war ich noch schlechter als die restlichen Anfänger und musste die ganze Woche unter Aufsicht von jeweils wechselnden Klassenkollegen aus der besten Gruppe einen kurzen Hang herunterrutschen. Nach 2 Skikursen hatte ich NICHTS gelernt und bin dann nicht mehr mitgefahren. Das gleiche galt für die Turnstunden generell – die Turnprofessoren und -professorinnen haben sich immer voller Begeisterung den sportlichen Schülern gewidmet und den eher „Patscherten“ die Freude am Sport und an der Bewegung für lange Zeit oder für immer ausgetrieben. Wenn sich das in der Zwischenzeit nicht geändert hat, dann hilft die tägliche Turnstunde auch nicht. In der Schule müssten gerade jene speziell motiviert werden, die wenig Bewegung machen. Meine Erfahrung bisher war, dass sich die sehr sportlichen, durchtrainierten Pädagogen kaum in die Lage eines unsportlichen Kindes oder Jugendlichen hineinversetzen können oder wollen (siehe Beitrag Valerie mit dem Kommentar eines Schülers – „als ich hingefallen bin, wurde ich ausgelacht“). Ich stimme Eva Frimbichler voll zu, es muss vor allem Freude an der Bewegung vermittelt und nicht die sportliche Leistung forciert werden!

18. Oktober 2012, 10:12

Wir bieten in unserer Schischule Stubai an 7 verschiedenen Wochenkursen 2013 auch die Schulskikurse zum Selbstkostenpreis an und bei uns gibt es nicht, dass bei wenigen Anfängern ein Kurs nicht durchgeführt wird. Die Zeiten sind jeweils von Montag bis Freitag von 9 – 12 Uhr, Skipass frei, Ski einstellen frei, Skirennen, Preise usw. frei, Preis 60.- für die ganze Woche. Wenn ein Bus von Ibk. gebraucht wird, € 30.- dazu. Wenn Fragen, bitte melden: 0664/333 2222. Schischule Stubai, Leiter Sepp Rettenbacher

22. Oktober 2012, 15:46

Nachdem zwei Klassen zusammengelegt wurden und sich 69,565 % (!) der Kinder angemeldet haben, wird auf 70 % aufgerundet und wir dürfen auf Schikurs fahren 🙂

22. Oktober 2012, 18:11

Gut gemacht, Valerie – ich wünsche Euch allen schon jetzt ganz viel Spaß und schöne Schikurstage!

23. Oktober 2012, 7:25

Zum Thema Wintersportwochen gibt es eine Plattform im Internet: http://www.wispowo.at

23. Oktober 2012, 9:54

Grundsätzlich bin ich sehr froh, dass diese Diskussion hier stattfindet! Ich finde es auch toll, dass die Valerie sich mit eingebracht hat, um die aktuelle Situation von erster Hand aufzuzeigen. Also ich kann nur berichten, dass mein erster (von zwei) Schikursen eine unglaubliche Hetz war und ich nichts – gar nichts – davon missen möchte – und ich war damals kein guter Schifahrer. Das Hüttenleben, die Kameradschaft und wirklich sehr engangierte Sportlehrer – wirklich toll! Ich glaube, man sollte die zuständigen Lehrer und Direktoren ersuchen, nicht sosehr die möglichen Schwierigkeiten zu sehen, sondern frohen Mutes Schikurse zu planen und auch durchzuführen. Sollte es dort oder da Probleme geben, wir als Schulsportveranstalter helfen sehr gerne. Und der letzet Punkt: grad in der heutigen Zeit, wo die Familien oft nicht mehr sovie Zeit für die Kinder aufbringen können, sind solche Gemeinschaftserlebnisse unglaublich wichtig. Also sowohl die Eltern als auch die zuständigen Lehrer sollten sich wirklich bemühen, den jungen Leuten diese schönen Erlebnisse zu ermöglichen! Und ich glaube, auch die Anfänger oder schwächeren Schifahrer werden aus so einer Woche viel Positives mitnehmen können! Schi heil!

24. Oktober 2012, 12:30

Es stellt mit Sicherheit eine traurige (!) Ausnahme dar, dass Bewegungserzieher und Begleitlehrer Schüler aufgrund mangelnder skitechnischer Fähigkeiten auslachen! Da das Können der Schüler von jenem der Lehrer meist abweicht, stellt eine solche Lernsituation eine gewisse Normalität dar, welche dem gewöhnlichen Schulalltag entspricht und keine Besonderheit einer Wintersportwoche ist.

Das heutzutage das „Lernen“ am Schulstandort einer Schulveranstaltung mit bewegungserziehlichem Hintergrund vorgezogen wird, hat wohl eher mit dem setzen von Prioritäten und Wertigkeiten zu tun. Dies bei Schülern wie Eltern gleichermaßen. Oft haben sich Schüler zwischen Statussymbolen (Smartphone) oder der Wintersportwoche zu entscheiden…

Überrascht sind wir von der Schilderung, dass sich Kids durch mittelklassige Skifahrer entmutigen lassen! Freilich muss der Sportlehrer eine dementsprechende Ausbildung vorweisen können und in der Lage sein, seine Gruppe „im Griff zu haben“, wir denken aber nicht, dass das der ausschlaggebende Grund für den sinkenden ski-affinen Nachwuchs ist. Bernd Seidl hat bereits darauf hingewiesen, dass hier mehrere Faktoren ausschlaggebend sind und wir dadurch den Blog sprengen würden …

Hinsichtlich des Kostenfaktors sollte man darauf hinweisen, dass Skifahren natürlich generell kein „billiger“ Sport ist, im Zuge einer Schulveranstaltung werden jedoch genügend Unterstützungsmaßnahmen angeboten. Hier wäre eine transparentere und frühzeitige Förderung zielführender, sodass bei der Anmeldung bereits Sicherheit über die Höhe der zugesprochenen Förderung besteht. Sollte der Preis innerhalb des Klassenverbunds das Hauptargument gegen eine Teilnahme einiger Schüler an einer Wintersportwoche sein, so kann der Kursleiter dies durch die Wahl eines entsprechenden Skigebiets berücksichtigen. Viele Aktionen seitens der Wirtschaft und Unterstützung durch Bund und Land finden Sie (auch) auf unserer Homepage http://www.wispowo.at.

7. Januar 2013, 11:22

Ich schließe mich der Fragestellung von Fr. Eva Frimbichler an. Sport ja, aber warum muss es Wintersport sein, der relativ kostenintensiv ist? Nur weil wir eine Wintersportnation sein wollen/müssen? Ich selbst bin als Kind viel Ski gefahren, habe damit aufgehört, weil es vom Spaß zum Kommerz geworden ist. Ich persönlich sehe mein Kind lieber Klettern, Schwimmen oder Laufen denn Skifahren. Und wenn ich ehrlich bin, finde ich es nicht zielgerichtet, dass die Schule (die fürs Leben bilden soll) für Skikurse missbraucht wird. Grundsätzlich würde mich interessieren, ob es noch ein Land auf der Welt gibt, wo (verpflichtende) Schulskikurse abgehalten werden. Der Beitrag von Hr. Zechmann und dem Modell Niederlande gefällt mir bei weitem besser als die Diskussion über verpflichtende Schulskikurse.

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