26. November 2013 | 08:21 | Kategorie:
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Das „G’frett“ mit dem Online Buchen…

Seit mehreren Jahren weist die ÖHV und andere maßgebliche Stellen  auf die Notwendigkeit eines eigenen Online-Buchen-Systems auf der Hotel-Website hin. Die Macht der Buchungsplattformen muss eingedämmt werden. Viele Hoteliers haben daraufhin ein Online-Buchen-System gekauft.  Warum bleiben die erwarteten Ergebnisse jedoch so oft unter den Erwartungen?Warum buchen so viele Gäste – oft noch dazu sogar Stammgäste – über Buchungsplattformen im Internet, und nicht direkt über das Buchungssystem Ihrer Hotelwebseite?  Studien zeigen, dass die Gäste meinen es wäre billiger & einfacher zu bedienen. Das zu ändern, muss unser aller Anliegen sein.

Oft wird nicht bedacht, dass Online-Buchungssysteme keine „Susi-Sorglos-Pakete“ sind. Die Zahlen zeigen, dass es nicht ausreicht, nur einen „Online Buchen-Button“  auf der eigenen Webseite zu installieren. Was ist also zu tun? Wir sind aufgefordert, Anreize zu schaffen, die den Gast vom eigenen Buchungssystem überzeugen.

Zahlen zeigen, dass die meisten Gäste vor der finalen Buchung auf den Buchungsplattformen doch noch die Webseite des Hotels besuchen. Diesen Umstand müssen wir nutzen und sie zum Bleiben  motivieren. Dadurch stärken wir das eigene Buchungssystem und sparen zugleich Provisionen bis zu 15 %.

Dass es nicht mehr ohne die Plattformen geht, liegt auf der Hand. Dass  die Online-Riesen dem eigenen Hotel viel Geld kosten, muss nicht unbedingt sein. Wir sollten daher Buchungsplattformen wie booking.com, tripadvisor, trivago.at etc. klug und zu unserem Vorteil nutzen.

  •  Wie nutzten wir die Hotelbeschreibung auf den Plattformen um unsere Gäste neugierig auf die Hotelwebseite zu machen?
  •  Im besten Fall ist die Beschreibung des Betriebes auf der Buchungsplattform ein Schaufenster, das den Weg auf die eigene Webseite ebnet.
  •  Welche Vorteile bieten wir Gästen bei Direktbuchungen? Der Nutzen für den Gast muss klar ersichtlich und vor allem überzeugend sein.

Buchungsplattformen bieten ultimative und transparente  Preisvergleiche. Achten Sie also  darauf, dass Ihre Zimmer nirgendwo günstiger als auf Ihrer eigenen  Hotelseite, angeboten werden können. Es ist fest in den Köpfen von Gästen verankert, dass sie auf Buchungsplattformen  billiger und auf unkomplizierte Weise buchen können, diese Annahme darf nicht auch noch bestätigt werden.

Das eigene Buchungssystem muss also voll auf die Bedürfnisse der Gäste hin ausgerichtet sein!

Es müssen Kommunikationsstrategien erarbeitet werden, die beim Gast ankommen und ihn dazu veranlassen, mit Freude direkt  bei Ihnen auf der hoteleigenen Website online zu buchen.

Dazu gibt es keine Pauschallösung, die Strategien werden sich von Betrieb zu Betrieb unterscheiden, zudem werden diese zwischen der Ferienhotelerie und der Stadthotelerie unterschiedlich sein müssen

Wir sind also angehalten, Vertriebsstrategien zu überdenken, Reisebürovereinbarungen und Channel-Manager-Konfigurationen zu hinterfragen , damit das „G’frett“ mit dem Online-Buchen ein profitabler Vertriebsweg wird und die Macht der Buchungsplattformen zurückgeht.

Dafür müssen Vertriebssysteme in erster Linie den Bedürfnissen Ihrer  Gäste entsprechen.

Das bedeutet:

  • Einfachste Buchungsbedingungen schaffen.
  • Niedrige Schwelle zur eigenen Webseite schaffen.
  • Anreize zur Direktbuchung schaffen.

Wie man maximal vom eigenen Online-Buchen-System profitiert, ist von Hotel zu Hotel verschieden und bedarf einer konkreten Strategie, die für jeden etwas anders ausfallen wird.
Viel Erfolg.


 Für die Nicht-Österreicher unter uns: G’frett bezeichnet im Salzburger Dialekt eine Tätigkeit, die zwar viel Mühe bereitet, am Ende aber doch „irgendwie“ zum erwünschten Erfolg führt.

Von

26. November 2013, 14:28

In der Tat scheuen noch zu viele Betriebe die Plattformen wegen der „drohenden“ Provisionszahlungen. Diverse Marketingeffekte werden aber sträflich vernachlässigt bzw. sind oft gar nicht bekannt. Die gleiche Problematik zeichnet sich auch in Hinblick auf Bewertungsplattformen ab, auch hier ergeben sich wg. der überwiegend positiven Bewertungen (80%) enorme Effekte auch in Hinblick auf besser am Markt durchsetzbare Preiserhöhungen. Hier gibt es noch so manches G’frett zu bewältigen.

27. November 2013, 10:56

Suchen oder Buchen, wozu dient der Online-Auftritt? M. Mrazek gibt das einige Ideen, die uns weiter helfen. Mehr zu diesem Thema auch:

http://blog.oeht.at/2013/11/14/viel-gesucht-noch-wenig-geucht/

28. November 2013, 7:48

Danke Mike für die wirklich ausführliche und korrekte Beschreibung der Situation. Allerdings muß man dazusagen, daß 10-15% Kommissionen immer noch die Hälfte dessen betragen, was Whole Saler und Veranstalter an Provisionen bekommen. Das brauchen sie auch – übernehmen sie doch den Vertrieb für viele Hotels. Und Vertrieb kostet Geld – überall. Eine funktionierende BE samt SEO auf der eigenen Seite ist unerlässlich, völlig klar, aber auch nicht kostenfrei zu haben. Und dennoch wird die Werbung für die eigene Website kaum die Streuung eines Portales bekommen. Aus meiner Sicht und Erfahrung geht’s wie immer um einen Mittelweg, der freilich für jeden Betrieb anders aussieht. Um eine genaue Überlegung, welche Kombination von Vertriebswegen für den einzelnen Betrieb am besten ist, werden wir nicht herumkommen. Dazu gehört das Wissen um die betriebswirtschaftliche Planung um zu erkennen, wie ich mit möglichst wenig Aufwand den größten Erfolg habe. Ein höchst erfolgreicher, österreichischer Hotelier sagt: so viel wie nötig und so wenig wie möglich – abgestimmt auf das Ergebnis und an jedem Schräubchen gedreht wann immer möglich oder nötig. Aber: niemals einseitig etwas übertreiben oder gar weglassen. MhG, Thomas

28. November 2013, 11:01

Das Thema Online-Buchen beschäftigt uns Touristiker schon seit anfänglichen TIS ( nunmehr TISCOVER ) Zeiten, wo einstmals selbst email-Anfragen oftmals schon als Online-Buchung bezeichnet wurden. Neben all den Buchungsplattformen, Bewertungsplattformen usw. sei aber allen Vermietern das Portal der jeweiligen regionalen Organisation ganz besonders ans Herz gelegt!
Ein Gast, der bereits auf der örtlichen/regionalen Homepage surft, hat schon sehr konkretes Interesse, ein beachtlicher Teil von rd. 35% surft schon im Bereich der Unterkünfte, und da wird es dann nochmals richtig spannend: rd. 43% schicken eine Anfrage direkt an die Unterkunft, rd.36!!% klicken weiter auf die Homepage des Vermieters, 12% greifen zum Telefon und rd.6% schicken ein email an den Vermieter!

All das zeigt, wie wichtig letztlich eine aktuelle und auch mit entsprechenden Freimeldungen/Buchbarkeit hinterlegte Darstellung des Vermieters auf der Regionshomepage ist – und dennoch wird diese von vielen Vermietern oftmals unverständlicherweise noch immer ignoriert, links liegen gelassen oder oftmals die Bedeutung des TVB/DMO völlig unterschätzt. Und das tollste bei all diesen Fakten: dies ist für den Vermieter meist völlig kostenlos und provisionsfrei möglich! Erst bei tatsächlichen Onlinebuchungen kommt eine Systemgebühr oder Provision zum Tragen.

Ich kann daher nur jedem Vermieter, aber auch sonstigen Tourismusanbietern dringlich ans Herz legen, sich so intensiv wie möglich mit dieser für alle Mitglieder zur Verfügung stehenden und in den meisten Fällen kostenlosen und gleichzeitig sehr effizienten Form der Werbung und Verkaufsförderung mit der jeweiligen Region/TVB/DMO zu befassen – denn ein Kunde, der schon auf der Regionshomepage surft, hat wohl schon sehr konkretes Interesse….

29. November 2013, 8:30

Sehr gut Herr Riedel! Nur so geht´s!

Das wichtigste ist die eingene Homepage des Hotels.
Dann kommt die Homepage des Tourismusverband. Da gibts meist eine Gratis-Liste von interessierten Gästen denen man direkt ein Angebot schicken kann. Wenn man sich gut auf der Tourismusverband-Seite presentiert kommen auch immer wieder direkt Anfragen von der Tourismusseite für das jeweilige Hotel. Auch Gratis!
Dann kann man noch mit einer geringen Jahresgebühr mit einer regionalen Plattform zusammenarbeiten.
Auch einge Gratis-Tourismus-Plattformen gibt es. Auch da kann man mitmachen. Diese kosten nichts aber man sollte sich auch keine großen Hoffnungen machen.
Und mehr braucht ein Hotel nicht.

Und wenn alle Hotels so handeln würden wäre auch das Problem Tiscover und Booking com bald gelöst.

Denn es braucht keiner zu glauben daß man mit Booking com und Tiscover mehr Gäste hat. Oder glaubt jemand das Kunden von booking com und Tiscover zu Hause bleiben wenn es beide Plattformen nicht mehr gibt!

10. Mai 2014, 8:04

Betten buchen direkt ab Hof, heißt mein Ansatz! Die Direktbuchung bei der Unterkunft hat ebenfalls viele Argumente für sich. Man muss sie nur richtig kommunizieren. Mehr dazu in meinem Beitrag: http://ecoach.at/buchungsportale-direktbuchung/

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