Covid ade – Der Tourismus zeigt wieder Muskeln
Der heimische Tourismus hat die kritischen Zeiten überstanden und damit einmal mehr seine Stärke bewiesen. Die Betriebe sind konkurrenzfähig geblieben. Hotelinfrastruktur und Preisentwicklung haben sich an die neue Lage angepasst. Die Preise notieren um 14,8 Prozent höher als vor einem Jahr – wobei gesagt werden muss: jeder zusätzliche Euro ist aufgrund der heftigen Preissteigerungen in eigentlich allen Bereichen mehr als bitter nötig. Sehr erfreulich ist, dass es erstmals keine Preiskämpfe gibt und es die Betriebe großteils schaffen, die höheren Preise auch durchzusetzen.
Kostenfaktor Mitarbeiter
Der Branche wird gelegentlich vorgeworfen, die Preissteigerungen in Beherbergung und Gastronomie würden über dem Anstieg der Verbraucherpreise liegen. Da blenden die Kritikern allerdings aus, dass in einer Dienstleistungsbranche die Löhne und Gehälter 36 bis 40 Prozent der Gesamtkosten ausmachen und Preissteigerungen auch in der Vergangenheit immer schon über der Inflation liegen mussten, damit es real nicht zu sinkenden Betriebsergebnissen kommt. Nicht zuletzt die jüngsten kräftigen Gehaltssteigerungen (bedingt durch den allgemeinen Mitarbeitermangel) schlagen hier kräftig durch. Und ab Mai kommt es durch den neuen Kollektivvertrag für die Branche (+ 9,3 %) nochmals zu einer klaren Steigerung der Personalkosten.
Außerdem muss man die überdurchschnittlich hohen Preissteigerungen im Vergleich zum Vorjahr auch im Kontext mit der schwierigen Phase (mit zahlreichen Lockdows im Jahr 2021 und weiteren Einschränkungen beim Jahreswechsel 2021/2022) beleuchten. Die volatile und unsichere Nachfrage hat damals kaum Preissteigerungen zugelassen und lässt die auch aufgrund der starken Nachfrage getriebenen Preise aktuell unglücklich aussehen. Außerdem galt bis Ende 2021 ja übrigens auch noch die Mehrwertsteuersenkung in Gastronomie und Hotellerie!
Diese Faktoren werden beim Vergleich mit den allgemeinen Verbraucherpreisen oftmals nicht mit berücksichtigt.
Darüber hinaus gibt es ja in nächster Zeit einiges zu stemmen: unter anderem Investitionen in alternative Energien und gestiegene Kosten für die Finanzierung.
nehme an, du hast die Gesamtkosten nur bis zum GOP genommen, also ohne AFA etc. richtig?
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