Tourismus im Zeichen des Hashtags
Der vor kurzem zu Ende gegangene OeHV-Kongress in Zell am See hat sich schwerpunktmäßig der Hotellerie 4.0 gewidmet und die auf uns zukommenden Veränderungen in der digitalen Welt in den Mittelpunkt gestellt.
In keinem Bereich scheinen die Erfahrungen von gestern so schnell auf den Kopf gestellt wie in der Welt des Internets und der Sozialen Medien. 2014 etwa wurden mehr als 50 % der Buchungen via Internet durchgeführt und wer sich nicht vorstellen konnte, dass Smartphone jemals für Internetrecherche oder Buchung verwendet werden sollten, wurde eines Besseren belehrt. 2015 wurden erstmals mehr mobile Zugriffe aus dem Internet verzeichnet als stationäre. Da ist es dann wohl auch ein Gebot der Stunde die eigene Homepage für den Zugriff von Tablet-Computern und Smartphone zu optimieren.
Nachdem sich mehr als die Hälfte der Unternehmen als digital nicht fortgeschritten einstufen, tun sich da wahrscheinlich mehr oder weniger große Baustellen auf: digitale Strategie, digitaler Wissensstand, Qualität der Kundendatenbank, Attraktivität und Zeitgemäßheit der Homepage, mögliche Partnerschaften. Das Preisdiktat der OTAs, die schon ein Viertel des Buchungskuchens erobert haben, erzeugt da zusätzlich unangenehmen Druck und lässt für manchen das Thema Barrierefreiheit oder Registrierkasse zu einem Randproblem schrumpfen.
Bei all den digitalen Herausforderungen und mancherorts auch Defiziten – eines jedoch kann uns aufatmen lassen: Die Dienstleistung kann nicht digitalisiert werden. Das eigentliche Produkt wird von traditioneller und neuer Professionalität bestimmt und Herzlichkeit und Gastfreundschaft entscheiden darüber ob der Gast sich wohl gefühlt und erholt hat und wiederkommt.
Ein persönlicher Buchtipp für alle Leser: „Die granulare Gesellschaft: Wie das Digitale unsere Wirklichkeit auflöst“, von Christoph Kucklick. Glauben Sie mir, ich habe mich nicht mehr so ohnmächtig gefühlt, als ich das Buch gelesen hatte 😉
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