ÖBB goes Mikro-ÖV: Postbus Shuttle
Der ÖBB-Konzern vollzieht einen Strategiewechsel und nimmt sich neuerdings auch der berühmten „letzten Meile“ an. Mit dem Postbus Shuttle gibt es im Bereich des „Mikro-Öffentlichen-Verkehrs“ ein Produkt, das im ländlichen Raum Gäste und Bevölkerung gleichermaßen ansprechen soll. Im Gegensatz zum herkömmlichen Anrufsammeltaxi kommen beim Postbus Shuttle UBER-ähnliche Apps für Kunden und in den Kleinbussen zum Einsatz, Fahrtwünsche werden mithilfe einer intelligenten Software (Bündelung durch selbstlernenden Algorithmus, somit steigende Effizienz mit jeder Buchung) koordiniert.
„Unter Mikro-ÖV verstehen wir bei Postbus eine neue Form der Mobilität, die flexibel, individuell, günstig, vernetzt und digital ist. Und das ohne Fahrplan, also rein bedarfsorientiert. […] So schaffen wir gerade im ländlichen Raum eine echte Alternative zum privaten PKW. Wichtig ist dabei allerdings eines: Damit diese neue Form der Mobilität auch wirklich nachhaltig ist, muss der Mikro-ÖV in bestehende Verkehrskonzepte eingebettet sein und den bestehenden öffentlichen Verkehr optimal ergänzen.“ Quelle
ÖBB-Postbus hat seit 2018 zuerst in Lustenau und dann auch am Klopeinersee Pilotprojekte umgesetzt, dabei mit internationalen Partnern wie der Deutsche Bahn-Tochter ioki und der luxemburgischen UFT (Kussbus) kooperiert. Im ersten Quartal 2020 soll das Produkt nunmehr in verschiedenen Regionen in Österreich ausgerollt werden – und zwar wo Linienbusse zu groß oder unflexibel sind sowie als Ergänzung zu Taktverkehren, als Flächenlösung oder als Tourismusangebot. Hintergrund ist die Klimaschutzstrategie der ÖBB, die für die angestrebte CO2-neutrale Mobilität bis 2030 den Stellhebel Verkehrsverlagerung definiert: Es soll mehr und neue ÖV-Angebote geben und der Zugang durch Digitalisierung (vor allem bei Ticketbuchung und Information) vereinfacht werden.
„Die Postbus-Shuttles können bis spätestens 30 Minuten vor der gewünschten Fahrt gebucht werden, und zwar über eine kostenlose App oder per Telefon, E-Mail sowie direkt beim Tourismusbüro oder bei angeschlossenen Partnerbetrieben.“ Quelle
Postbus-Geschäftsführerin Silvia Kaupa-Götzl hat den Postbus Shuttle beim „4. Branchensymposium Digitalisierung im Tourismus“ der Niederösterreich-Werbung am IMC Krems vorgestellt: Präsentation und Video der Veranstaltung vom 29. Oktober 2019 sind online.
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