28. September 2017 | 11:00 | Kategorie:
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Mach das, wovon du überzeugt bist!

„Geht eine schnelle und umfassende Digitalisierung am Ende vielleicht auf Kosten des individuellen und persönlichen Urlaubserlebnisses aufgrund von fehlenden Interaktionspunkten?“ fragt Sigrid Ruppe-Senn die Blog Leser.

Ja geht es, wenn wir so weiter machen! Und damit ist das Hauptproblem der an sich umumkehrbaren Digitalisierungsentwicklung aufgezeigt: Viele Berater verdienen jetzt (viel) Geld damit die Branche „digifit“ zu machen. „Häng dich an, sonst wirst du abgehängt“ ist die Parole. Dabei sind die beiden Erfolgsfaktoren im Tourismus, (wirklich) persönliche Betreuung und Digitalisierung, kein Widerspruch. Wenn erstens diese Reihenfolge eingehalten wird und zweitens den UnternehmerInnen nicht vorgegaukelt wird, dass wer noch nicht gänzlich digital ist schon verloren hat.

Die „Digitalisierung der Gesellschaft“ wird noch einige Zeit voranschreiten und erst dann einen ersten Höhepunkt erreicht haben. Bis dahin ist Zeit genug für alle die spätestens jetzt aber nicht panikartig damit beginnen. Und selbst nachvollziehen können warum sie, was tun.

29. September 2017, 14:19

Hmm. Gehe mit dem Faktor Persönliche Betreuung konform. Wenn man aber die enorme Geschwindigkeit der digitalen Entwicklung beobachtet und Insidern Glauben schenkt (Thema Startups und Disruption dominierende Schlagwörter am Tiroler Wirtschaftsforum Anfang dieser Woche), dreht sich die Reihenfolge von selbst um. Denn wer die Digitalisierung verschläft, wird wohl weniger Gäste zu betreuen haben. Schnellboote überholen die Tanker.

30. September 2017, 19:04

Im Hinblick auf die Interaktionspunkte steht die Frage im Raum, was in der Abfolge der Kontaktpunkte mit dem Gast in welcher Form bzw. Intensität digitalisiert werden kann und soll. Ich denke Peter Zellmann hat da eher ein Extremszenario vor Augen und wenn das der Fall ist, würde ich sowohl ihm als auch Sigrid Ruppe-Senn zustimmen.

Aber Digitalisierung im Tourismus am richtigen Platz und in adäquater Form eingesetzt, hat, wie eine Reihe von Beiträgen und Kommentaren in TP Blog belegen, absolut seine Berechtigung. Und da teile ich die Meinung von Fitz Gasser, dass derjenige, der die Digitalisierung verschläft, in Zukunft wohl weniger, möglicheweise gar keine Gäste mehr zu betreuen hat.

In diesem Zusammenhang darf ich an meinen Beitrag im TP-Blog vom 11.09.2017 mit dem Titel „Reflexionen zum Urlaub am Bauernhof“ erinnern. Der erste und vorentscheidende Kontaktpunkt mit allen Urlaubsquartieren war ihr Internetauftritt, war also digital. Und wenn der Internetauftritt sowie die darin enthaltenen Informationen nicht gepasst hätten, wäre die Sache für mich erledigt gewesen. Die (potenziellen) Gastgeber wären dann mit all ihrer Freundlichkeit alleine dagestanden.

Also ich denke, beides hat seine Berechtigung und ist im Hinblick auf eine erfolgreiche touristische Zukunft mehr oder weniger als gleichwertig anzusehen: Fitness in der digitalen Welt in dem Ausmaß, das für das touristische Geschäft notwendig ist sowie Freundlichkeit und Servicequalität im persönlichen Umgang mit dem Gast. Der Touristiker, der erfolgreich sein will, muss somit von beidem überzeugt sein und beides mit Freude und Begeisterung tun.

4. Oktober 2017, 14:28

In der Leistungserbringung ergeben sich bei all den Möglichkeiten, welche die Digitalisierung bietet sicher auch Herausforderungen. Jeder von uns kennt z.Bsp. die Situation beim Eincheck, wenn der Bildschirm mit all seinen Daten wichtiger wird als der persönliche Kontakt. Die Daten sind dann schnell wichtiger, als der Mensch, der vor einem steht …
Im Vertrieb wäre eine flächendeckende Digitalisierung des Angebotes eine Chance für die Nischen und die kleinstrukturierten Tourismusanbieter in diesem Land, könnten diese sich doch auf die Leistungserbringung (die Gäste) und deren Weiterentwicklung konzentrieren. Wäre ein toller Ansatz zu diesem Thema 🙂

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