3 Gedanken für eine erfolgreiche Digitalstrategie
Ich schreibe diese Zeilen kurz vor der Abreise zu den 1. Österreichischen Tourismustagen, vor allem um meine eigenen Gedanken zu sortieren.
Das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW), die Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der WKO und die Österreich Werbung laden am 11. und 12. im September 2017 zu dieser gemeinsamen Veranstaltung. Hashtag: #oett17 Livestream: https://www.tourismustage.at/livestream/
Ganz viele Menschen werden bei dieser Veranstaltung ganz oft Worte wie Artificial Intelligence, Blockchain, Internet of Things, Cybersecurity, Digitale Transformation und nicht zu vergessen Big Data, Influencer und Cloud sagen.
Aber welche Bedeutung haben diese Begriffe für den (österreichischen) Tourismus wirklich?
Eines meiner Lieblingszitate im Zusammenhang mit Digitalisierung, stammt von Zukunftsforscher Roy Amara (1925-2007)
“Wir neigen dazu, die Wirkung einer Technologie kurzfristig zu überschätzen und langfristig zu unterschätzen.”
Mit welcher Begeisterung wurden noch vor wenigen Monaten eifrig Pokemon-Stations installiert oder Snapchat Filter erstellt. Mit welch großer Hingabe werden aktuell “Stories” auf allen möglichen Social Media Plattformen publiziert…
Nach eingehender betriebswirtschaftlichen Analysen durch das Management, werden viele dieser Aktivitäten eingestellt. Was dauerhaft übrig bleibt ist der Lerneffekt, wie man in kürzester Zeit, visuell ansprechende Inhalte, verbreitet. Vorausgesetzt, die Projekte wurden Inhouse umgesetzt.
Betrachtet man einen längeren Zeitraum, gibt es spannende Erfolgsbeispiele für Veränderung.
Wikipedia, gegründet 2001, hat durch globale Kollaboration ihrer Autoren die ganze Lexika-Branche verändert. Facebook (2004) bzw. “Web 2.0” (ca. 2003-2005) haben die gesamte Werbe- und Verlagsbranche verändert, indem sie praktisch jedermann, ohne technische Kenntnisse, das publizieren ermöglichen. 2007 wird das iPhone vorgestellt, vielfach als “Fernbedienung für das Leben” bezeichnet macht es theoretisch jeden, zu einem Video-Journalisten.
Meine 3 wichtigsten Aspekte für erfolgreiche Digitalstrategien
- Das Wichtigste ist, der Digitalisierung mit einer Haltung von Freude, Neugierde und Begeisterung zu begegnen. Technologische Entwicklungen haben dem Menschen das Leben stets erleichtert. Es geht auch nicht darum, die Maschinen menschlicher zu machen sondern durch digitale Unterstützung die Services wieder menschlicher zu machen.
- Kooperationen schaffen in einer Netzwerkgesellschaft einen Mehrwert. Durch die globale Digitalisierung werden auch zukünftig horizontale Kooperationen wie booking, Airbnb, Uber & Co einen Einfluß auf Branchen haben. Vertikale Kooperationen, basierend auf dem Aktionsradius der Gäste und über Destinationsgrenzen hinweg, ermöglichen neue Geschäftsmodelle. DMO Manager und Unternehmer müssen dazu digitale Entwicklungen und deren Auswirkungen auf alte Geschäftsmodelle verstehen. Und in ihrem operativen Alltag entlastet werden, damit sie neue Business Modelle implementieren können.
- Eine Prioritäten-Matrix für den Entscheidungsprozess entwickeln. Diese unterstützt dabei, jene Maßnahmen mit der größten Wirkung im Alltag zu identifizieren und zu implementieren. Blockchain & Co sollten wir mit Interesse verfolgen, tagesaktuell haben sie aber keinen Einfluß auf die Arbeit der Touristiker. Die laufenden Änderungen bei Google, Facebook und Co. möglicherweise schon. Diese, oft einfachen Dinge, sollte umsetzen – siehe P.S.
Wie materialisiert man eine Idee?
fragt Hiroshi Ishii in diesem Interview. Den Veranstaltern der Österreichischen Tourismustage ist dies mit dem neuen Format gelungen. Ich bin schon sehr gespannt auf die Gespräche und den Ausblick in zukünftige Geschäftsprozesse.
P.S.: Neu! Artikel in ihrem Google My Business Eintrag veröffentlichen
Seit kurzem kann man bei “Google My Business” Beiträge zu Veranstaltungen, Produkten und Dienstleistungen direkt in der Google-Suche und in Google Maps veröffentlichen. So können Sie Nutzern aktuelle Inhalte präsentieren, sobald diese Ihren Brancheneintrag auf Google finden.
Das sollten Sie morgen schon umsetzen!
Servus Reini,
finde deine drei Aspekte gut und richtig.
Im Tourismus ist es und wird es noch härter für kleine und mittlere Betriebe sich gegen die „Großen“ durchzusetzen. Wenn nicht mehr nur Buchungsplattformen, sondern auch Google selbst mit eigenen Diensten dein Mitbewerber wird, muss man handeln. Und warum nicht die Möglichkeiten nutzen, die uns gegeben sind, wie die Einträge in Google selbst immer frisch und sauber optimiert zu halten. Das ist zwar nur ein Baustein, gehört aber zum großen Ganzen dazu, wenn man digital mitspielen will. Von den anfänglichen zehn Listenergebnissen sind wir schon lange weit weg, aber das heißt nicht, dass wir die neuen Features nicht für uns in Anspruch nehmen sollten. 😉
Wichtig ist nur, dass man immer am Ball bleibt und sich regelmäßig die Frage stellt, wie man das für die eigene digitale Strategie nutzen kann, statt ewig über Booking.com und Co zu schimpfen.
Beste Grüße,
Daniel
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