Mitarbeitersuche 2.0 – wie Unternehmen künftig Mitarbeiter finden
Ein interessanter Artikel von Frederik Fahning im FORBES Newsletter beschreibt die Art und Weise, wie junge Menschen künftig arbeiten wollen, ziemlich treffend. Zukünftige Mitarbeiter wollen das alles gleich bleibt, und das sich alles ändert.
Eine Umfrage unter der Generation Z (Jahrgänge 2000 – heute) hat ergeben, dass die Wünsche zu und Erwartungen an den zukünftigen Job recht widersprüchlich sind. Man möchte feste Arbeitszeiten, aber größtmögliche Flexibilität. Work-Life Balance sollte gegeben sein, eine Erreichbarkeit im Urlaub ist aber denkbar.
Zentrales Thema ist und bleibt aber, dass man nicht mehr „lebt um zu arbeiten“. Die Arbeit wird in Zukunft vermehrt als Bereicherung gesehen. Ein Mittel zum Zweck, um Persönlichkeitsentwicklung voranzutreiben und die eigene Lebensqualität zu erhöhen.
Welche Ansprüche gibt es an den Arbeitgeber von morgen?
Offene Kommunikation, individuelle Unternehmensentwicklung und Fokus auf Nachhaltigkeit & soziales Engagement. Das sind die Schlüsselthemen, die die Gen Z heute bei Arbeitgebern unter die Lupe nehmen. Eine steile Karriere und hohes Gehalt sind heute nicht mehr Garant für Mitarbeitergewinn. Vielmehr braucht es ein Abstimmen, ob die Werte und die Haltung des Mitarbeiters mit denen des Unternehmens im Einklang sind. Erst dann können Motivation, Innovation und Produktivität wachsen und gedeien.
Tipps um Mitarbeiter zu gewinnen
Sture Arbeitszeiten sind passé – arbeiten, wie es sich am besten mit Familie und Hobbies vereinbaren lässt, ist angesagt. Eine ehrliche Kommunikation innerhalb flacher Hierarchien wird geschätzt, und New-Work Konzepte werden mehr als begrüsst. Ein Meeting ganz selbstverständlich auch digital abhalten, am Montag ab 14 Uhr spontan beim Kindergeburtstag dabei zu sein, dafür am Mittwoch früher in den Job starten. Die Zukunfts des Unternehmens proaktiv mitgestalten können, dafür aber auch ein dringendes Email im Urlaub beantworten.
Dies klingt für viele Arbeitgeber nicht machbar, ist aber der reale Anspruch der Gen Z an ihren zukünftigen Job. Vieles verschwimmt, vieles gelangt in eine Grauzone. Vor allem aber benötigt es dazu großes Vertrauen von beiden Seiten.
Natürlich verstehe ich die Wünsche der Generation Z. Jetzt müssen wir es nur noch schaffen, dass wir die Wünsch mit der Realität in der Dienstleistungsbranche abgleichen können.
Ich glaube, dass die Hotellerie immer noch nicht aufgewacht ist.
Kleines Beispiel gefällig?
Sehr renommiertes Hotel bei Schwaz in Tirol:
Wir waren dort zum Frühstück. Bedient wurden wir von einer sehr jungen einheimischen Dame (vermutlich Praktikantin oder Lehrling). Ohne große Nachfrage hat sie uns gesagt, dass sie froh ist, dass sie jetzt im Service arbeiten kann, weil in der Küche hat sie die letzten Wochen nur Kartoffeln geschält und Schnittlauch geschnitten. Gerne hätte sie auch mal was anderes gesehen/gemacht/gelernt…
Dass sie komplett demotiviert war muss ich hier nicht noch extra anführen.
Und wenn ich dann landauf, landab immer höre, dass den Hoteliers die Lehrlingsausbildung im Hotel zu mühsam ist, dann kann ich echt keinem mehr helfen.
Ich bin aber froh, dass es auch positive Beispiele gibt…. leider (noch) nichg genug.
Guten Tag Herr Egger,
selbstverständlich gibt es auch auf Hotelseite einiges an Entwicklungsbedarf und vor allem muss ein neues Verständnis vom Arbeitgeber-Arbeitnehmer Verhältnis entwickelt werden. Künftig werden diejenigen Betriebe die Nase vorne haben, die genau auf dieses neuen Entwicklungen und Bedürfnisse achten und sich mit Begeisterung auf die Ausbildung von Fachkräften stürzen.
Denn wie heißt es so schön: “ Wie man in den Wald schreit, so kommt es auch zurück.“
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