Mit der Natur Sprünge machen
Lässt sich die Internetgeneration noch für Natur begeistern oder ist das Abenteuer nur mehr virtuell? Im Brandnertal entsteht ein interaktiver Themenrundweg mit verschiedenen Stationen, der auch die Kommunikationselektronik einbindet. QR-Codes vermitteln Informationen und mittels (in den meisten Smartphones integrierten) GPS-Geräten kann man sich auf die moderne Schnitzeljagd – der Suche nach den GeoCaches – begeben.
Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt zwischen den Bergbahnen Brandnertal, der ansässigen Hotellerie und Gastronomie, der Alpenregion Bludenz und der Landwirtschaft. Entlang des Wanderrundweges werden Stationen über die Entstehung, Beschaffenheit und Bedeutung der alpinen Region informieren. Zudem werden spezielle Themenführungen ganzjährig angeboten.
Staunen und lachen, aber auch nachdenken und spüren sollte man, wenn man die Natur verstehen, erwandern und begreifen will. Das wird bald möglich sein, wenn im nächsten Jahr die NATURSPRÜNGE im Brandnertal sich dem Publikum öffnen.
A propos Vorarlberg: Am 25. April findet die Österreichische Tourismuskonferenz im Festspielhaus in Bregenz statt. Neben fachlichem Austausch ist da auch noch Platz für get-together und Gedankensprünge.
Sicher lässt sich die Internetgeneration für die Natur begeistern, wenn die Zugänge nur richtig gewählt und spannend aufbereitet sind! Und die Begeisterung gilt dann nicht allein der Natur und der Landschaft, sondern auch den regionalen Besonderheiten, Themen aus der Geschichte und natürlich auch der regionstypischen Kulinarik.
Das zeigt z.B. Gargellen im Montafon gemeinsam mit dem schweizerischen Klosters im Prättigau. Im Rahmen eines grenz- und damit destinationsübergreifenden Projekts haben die Bergbahnen, die Tourismusverbände und die Regionalentwicklungsorganisationen beiderseits der Grenze die Initiative ergriffen und eine wichtige Epoche aus der Geschichte der Region modern aufbereitet: Das Schmuggeln, das über eineinhalb Jahrhunderte hindurch auf beiden Seiten der Grenze ein wichtiger ökonomischer Faktor war und das wirtschaftliche Überleben vieler Familien sicherte.
In einer Zweitagestour sind mittels GPS-Daten eine Reihe von Verstecken mit Schmugglerware zu suchen sowie zwei Zollhütten mit Informationen zum Schmuggeln und zur Region zu identifizieren. In jedem Versteck ist in der Beschreibung der Schmugglerware und einer Erzählung aus dem Schmugglerleben ein Rätsel verborgen, das es zu knacken gilt. Die Lösung liefert die Koordinaten für das jeweils nächste Schmugglerversteck. Die Tour führt durch eine großartige Berglandschaft, bis hinauf auf 2.600 m. Genächtigt wird nach Art der Schmuggler, nämlich im Heu auf 2.000 m Höhe, zünftiges Schmugglermahl inklusive: http://www.schmugglerland.com/
Das Produkt erfüllt somit mehrere Anforderungen, die junge Menschen an ein attraktives Urlaubserlebnis stellen: Es erfordert die Anwendung moderner Technik, weckt die Abenteuerlust, regt zu körperlicher Aktivität an, ermöglicht auf spielerische Weise die Aneignung von authentischem Wissen und bietet eindrucksvolle Natur- und Landschaftserlebnisse.
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass es gerade die moderne Technik ist sowie die Herausforderung, über die Lösung von Aufgaben den Zugang zu „verborgenen Schätzen“ zu gewinnen, die auf junge Menschen einen besonderen Reiz ausüben. Alles andere sind wertvolle Beigaben, die Körper, Geist und Seele guttun.
Gute Idee, das lebendige Thema des Schmuggelns in ein Destinationsmanagement einzubauen. Aber ich bitte um Verzeihung, meine Assoziationen mit „Schmugglerland“ sind momentan gar keine guten… 😉
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