Krisenmanagement: Die Welt steht Kopf, Teil 1
Noch vor wenigen Wochen hätten wir ungläubig den Kopf geschüttelt, wenn uns jemand gesagt hätte, wie die Welt heute aussieht: dass die Wirtschaft in vielen Bereichen zum Erliegen gekommen ist, es weltweit kaum noch Tourismus gibt, wir die meiste Zeit in unseren vier Wänden verbringen und ein Mund-Nasen-Schutz zum alltäglichen Begleiter wird. Auch wenn die derzeitige Situation für viele Branchen, Unternehmen und Menschen mehr als eine Herausforderung darstellt, entsteht aus jeder Krise auch wieder etwas Neues.
„Sehe ich eine Krise als Zeit des Wandels, geht es mir schon ein bisschen besser.“
(Romana Prinoth Fornwagner, italienische Archäologin und Prähistorikerin)
Ganz nach diesem Motto wollen wir in dieser Inspiration nicht beleuchten, wie sehr die Corona-Krise dem Tourismus schadet – das wissen Sie alle nur zu gut. Wir wollen versuchen, nach vorne zu sehen und zu beleuchten, was derzeit alles oder gerade wegen Corona möglich geworden ist.
Hier lesen Sie Teil 1 von „Die Welt steht Kopf“, zuerst veröffentlicht im Blog von ttr.tirol.
Aber wie verändert die Krise den Tourismus? Mehr dazu lesen Sie in Kürze in Teil 2 dieses Beitrages. Fortsetzung folgt also …
Hallo Birgit, schön, dass du im TP Blog mit dabei bist – und damit auch das MCI Tourismus. Die in deinem TTR-Beitrag dargelegten Beispiele zum Umgang mit der Corona-Krise habe ich studiert. Sie verdeutlichen einmal mehr, dass Krisen dazu beitragen, bereits in Gang befindliche Entwicklungen zu beschleunigen und zu professionalisieren sowie Neues entstehen zu lassen. Manches davon wird Bestand haben, manches wird wieder verschwinden. So wird die schon lange angestrebte Online-Vermarktung regionaler Produkte (nicht nur in Tirol) bestehen bleiben, anererseits werden Salewa und weitere Produzenten (z.B. Ziwi.at in Innsbruck) – sobald die Corona-Krise vorbei ist – keine MNS-Masken mehr produzieren. Auch unsere täglichen Balkonkonzerte, die wir als Hausgemeinschaft seit Wochen jeweils im 18 Uhr durchführen, werden mit der Erweiterung der Möglichkeiten zu sozialen Kontakten und der Öffnung der meisten Geschäfte Geschichte sein.
Symptomatisch für die Auswirkungen der Corona-Krise ist in deiner Auflistung das Fehlen von Beispielen aus den Kernbereichen des Tourismus. Das zeigt einmal mehr, wie sehr dem Tourismus in diesem Zusammenhang die Hände gebunden sind. Lediglich jene Gastro-Betriebe, die ein Abhol- oder Lieferservice für Speisen eingerichtet haben, können zur Überbrückung Einnahmen lukrieren. Vor dem Hintergrund dieser Beobachtungen bin ich gespannt auf den Teil 2 deines Beitrags. Vielleicht wird er uns zeigen, wie die (touristische) Welt wieder auf den Füße zu stehen kommt.
Hallo Birgit,
schön von dir zu lesen.
Danke für diese wunderbare Zusammenfassung – viele wichtige Impulse im Umgang mit und Wege aus der Krise.
Alles Gute nach Tirol,
Daniel
Abseits von touristischen Fragen aber zentral, was die politisch-gesellschaftliche Reflexion der Ereignisse betrifft, darf ich Birgit Bosios einleitende Sätze kurz beantworten:
„Niemand war auf diese Krise vorbereitet.“ Richtig!
„Niemandem war bewusst, wie schnell sich unser aller Leben ändern würde.“ Falsch! Es liegen seit Jahren konkrete fachmedizinische Berichte und Simulationen zu SARS- und Corona-Pandemien und entsprechende Warnungen vor, die in der Schweiz, in Deutschland, Österreich und anderen EU-Staaten nachweislich bekannt waren. Eine gute Zusammenfassung zu diesem Thema findet sich unter Punkt 4. in diesem Gastkommentar der Mittelländischen Zeitung
Lieber Peter, ja, nicht alles wird bleiben. Aber ich denke es liegt jetzt vor allem an uns, was wir aus der Krise lernen und mitnehmen wollen. Die Tatsache, dass der Tourismus hier (noch) ausgespart wurde, ist nicht, weil es im Tourismus keine guten Beispiele gäbe, sondern weil der Beitrag sonst zu lange geworden wäre. Wir haben daher zwei Beiträge daraus gemacht. Teil 2 bietet damit einen – nicht vollständigen – Überblick über einige Entwicklungen in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft.
Liebe Ulli, danke für deine Anmerkung, diesen Link kannte ich noch nicht. Ich glaube sofort, dass Spezialisten Bescheid wussten. Ich meinte damit eher, dass die Gesellschaft, UnternehmerInnen, Gäste, etc. nicht bewusst war, wie schnell diese Krise unser Leben verändern könnte – selbst zu dem Zeitpunkt, als wir Covid-19 bereits aus China und dann auch aus Italien kannten.
Kommentieren