12. Juli 2010 | 09:26 | Kategorie:
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Kostenfaktor Permafrostgrenze

Informationsdienst Wissenschaft Uni IBK / PermaNET

Informationsdienst Wissenschaft Uni IBK / PermaNET

Vergangene Woche wurde an der Universität Innsbruck ein hochinteressantes Projekt vorgestellt: 14 Partner aus fünf Alpenländern haben gemeinsam ein komplexes System entwickelt, um die Verschiebung der Permafrostgrenze in den Alpenregionen zu beobachten und aus den daraus gewonnenen Daten Empfehlungen für Strategien abzuleiten.Das Projekt PermaNET ist Teil des europäischen Alpenforschungsprojekts „Alpine Space“ und wird im Rahmen des EU-Programms Interreg IV gefördert. Für den Tourismus können diese wissenschaftlichen Erkenntnisse essentiell sein: nicht nur Wanderwege und Klettersteige, auch Schutzhütten, Liftstützen und andere Infrastrukturen am Berg sind unmittelbar von den Veränderungen der Permafrostgrenze betroffen. Was mit viel Geld und höchstem technischen Einsatz errichtet wurde, wird nun noch mehr Investitionen brauchen, um für die Zukunft gesichert zu sein.

14. Juli 2010, 19:18

Die mit dem Rückgang der Gletscher und dem Auftauen des Permafrosts verbundenen Herausforderungen begleiten die Entstehung und Erhaltung von Infrastrukturen im Hochgebirge bereits seit Jahrzehnten, in den letzten Jahren haben die damit verbundenen Ereignisse jedoch an Dramatik zugenommen. Wenn die Entwicklung so weitergeht, ist anzunehmen, dass die Erschließungen im Hochgebirge bald an Grenzen stoßen – weniger an technische, vielmehr an wirtschaftliche. Für künftige Planungen in den Alpen, sei es für neue Projekte oder für die Vorsorge bei bestehenden Anlagen, besitzen die Ergebnisse des Forschungsprojekts PermaNET daher grundlegende Bedeutung. Die Resultate helfen der Politik, der Verwaltung und der Wirtschaft.

Es kann aber nicht nur darum gehen, gebannt auf das neue Permafrost Inventar oder die Permafrost Karten zu schauen, sondern es sind touristische Alternativen zu entwickeln, so mühsam das auch erscheinen mag. Es macht auf Dauer gesehen Sinn, einen Teil der Mittel, die wegen des auftauenden Permafrosts in Zusatzinvestitionen gesteckt werden müssten, in die Entwicklung und Umsetzung derartiger Alternativen bzw. neuer touristischer Wege zu lenken. Innovation und Ganzjah-restourismus sind hier angesagt! So haben etwa Bergbahnen in mittleren Lagen, die bereits seit längerem gefordert sind, auch für den Sommer etwas zu tun, interessante Wege aufgezeigt. Sie sind gleichzeitig auch diejenigen, die unterhalb der aktuellen Permafrostgrenze von 2.500 m liegen und vom auftauenden Permafrost nicht betroffen sind. Das könnte schon bald zu Kostenvorteilen führen.

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