6. Februar 2024 | 08:00 | Kategorie:
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Ein ganz normaler Winter?

Nur zur Erinnerung: Diese Wintersaison hatte eigentlich Anfang Dezember mit so viel Schneefall bis in die Niederungen begonnen, dass sogar ortsnahe Schleppliftgebiete in den Voralpen – zumindest für einige Tage – in Betrieb gehen konnten. Die Branche musste erklären, warum wir zu dieser Zeit dennoch beschneit hatten; die sogenannte Grundbeschneiung sei notwendig, um Warmwetterphasen mit Regen und vielleicht auch Föhn zu überdauern. Denn die technische Beschneiung mit dem dichteren „Maschinenschnee“ ist unvergleichlich haltbarer.

Technische Beschneiung obligatorisch

Wer derzeit mit offenen Augen durch das alpine Österreich fährt und sich für Skigebiete interessiert, der sieht von West bis Ost genau diesen Vorteil unserer bewährten Anpassungsstrategie „weiß auf grün“. In höher gelegenen Skigebieten sind (südseitige) Talabfahrten gesichert, in tieferen Lagen die gesamte Pistenfläche völlig ohne Naturschnee in der umgebenden Landschaft. Wer genau hinschaut bemerkt, wie sehr die Pisten vom omnipräsenten Maschinenschnee leben, wir trotz österlicher Verhältnisse vielerorts auch am Nachmittag sehr passable Bedingungen bieten können.

Allerdings macht uns aktuell quer durch Österreich starker oder sogar stürmischer Wind zu schaffen. Unsere modernen Aufstiegshilfen können noch so geschickt und stabil gebaut sein, ab einer bestimmten Windgeschwindigkeit (oft auch abhängig von der Windrichtung) ist ein Betrieb nicht mehr möglich.

Wenn in großen Skigebieten einige Anlagen windbedingt stehen, dann verteilen sich die Gäste auf genügend andere; in Kleineren sind leider oft drastische Einschränkungen des Pistenangebotes die Folge, wenn ein oder zwei – vielleicht auch noch kuppelbare, also leistungsfähigere – Seilbahnen ausfallen. Das ist besonders für Tagesgäste frustrierend, die zeitig in der Früh den Anfahrtsweg auf sich genommen haben und dann im Extremfall unverrichteter Dinge wieder nachhause fahren müssen.

Von Mariä Empfängnis bis Ostermontag sind es heuer 116 Tage, so gesehen liegen wir momentan etwas über der Halbzeit der Wintersaison, ein Resümee wäre verfrüht. Das moderne Schneemanagement bleibt sicherlich bis zum Saisonende gefordert; jedes Skigebiet wird für sich entscheiden müssen, zumindest punktuell doch noch einmal nachzubeschneien oder eben nicht mehr – weil beispielsweise der Skibetrieb ohnehin auch mit eingeschränktem Pistenangebot durchführbar ist oder die Nachfrage nach den Semesterferien erfahrungsgemäß zu stark nachlässt.

Digitale Besucherstromlenkung erforderlich

Ein Fazit liegt auf der Hand: Die Bedeutung von Besucherstromlenkung wird dramatisch zunehmen, sowohl im kleinen Maßstab als auch im Großen. Unsere Gäste werden nicht nur akkurate Informationen zu Wind und Wetter einfordern, sondern auch zu aktuellen (oder erwarteten) Pistenbedingungen und Auslastungen. Wahrscheinlich wird die Kaufentscheidung speziell bei Tagesgästen noch viel stärker davon abhängen. Und in Großraumskigebieten wollen Gäste bestmöglich gelenkt und geleitet werden, auf der Piste und im Verkehr.

Keine triviale Aufgabe, denn die Erwartungen und Bedürfnisse sind ja durchaus unterschiedlich. Mit den Gästen unmittelbar, fortwährend und automatisiert (also digital) zu kommunizieren, wird Standard. Apropos Standard – gemeinsame Lösungen der Skigebiete dazu wären gästefreundlich und kostensparend.

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