Wo ist die goldene Mitte?
Das Investment in das von der Landespolitik mit viel Trara in Szene gesetzte Schloss am Wörthersee in Velden ist gescheitert. Das ist wohl aufgrund mangelnder Einsicht der Gäste geschehen das nötige Kleingeld für den sagenhaften Luxus in Form von entsprechenden Room-Rates oder Kaufpreisen für ein Ferien-Apartment springen zu lassen. Zeitgleich mit der Renovierung wurde auch das viel versprechende Restaurant Seespitz in Betriebe genommen. Dieses war von moderner sachlicher Architektur geprägt, mit einzigartigem Ausblick dem Wörthersee gesegnet und verfügt über einen eigenen Anlegesteg für Gäste, die per Motorboot anreisen. Es wäre – bei entsprechender Küche und Führung – durchaus geeignet gewesen, die Destination Wörthersee mit einem Highlight zu bereichern. Mit der Küchenqualität klappte es allerdings nie so richtig und überfordertes und hochnäsiges Personal sowie überhöhte Preise (EUR 11 für ein Zehntelliter burgenländischen Rotweines) vergraulten das Publikum.
Für die Saison 2011 hat man sich dann offenbar vorgenommen, die Strategie um 180 Grad zu ändern. Um die Frequenzlage an der Seepromenade auszuschöpfen wurde die Sitzplatzanzahl erhöht – Tische und Sessel in die mittlerweile ziemlich ruinierte Wiese gestellt. Die ursprünglich elegante Uniform des Servierpersonals wurde dem neuen Zielpublikum angepasst und die Speisekarte auf den üblichen Einheitsbrei umgestellt.
Hat man in den Jahren davor Gäste vor allem durch Abgehobenheit vergrault, geschieht das heute durch fehlendes Konzept und Niveau. Schade – der Standplatz hätte durchaus mehr an Chancen geboten.
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