Vom Wert des Sportsponsoring
Sportsponsoring und Werbewert – ein meiner Meinung nach fast selbstreferentielles System, in dem Medienfachleute und Marketingfachleute sich gegenseitig versichern, dass die Sponsorgelder besser gar nicht angelegt sein könnten. Einer aktuellen Studie zufolge beläuft sich der Sportsponsormarkt in Österreich auf rund 1 Milliarde Euro, davon entfällt die Hälfte auf den alpinen Skisport. Das Ö1 Mittagsjournal berichtete vergangenen Dienstag, perfekt eingebettet in die Nordische Ski Weltmeisterschaft in Seefeld. Dort ist seit gestern alles anders. Im Zuge einer Razzia wurden zwei Sportler festgenommen, eine Folge der Kriminalisierung des Sportdoping. Aufregung auf allen Kanälen, dazu die Frage aller Fragen: „Wer sind die eigentlich Schuldigen?“ Trainer wurden genannt, auch Spitzenfunktionäre, Ärzte…allein der Umstand, dass wer teuer gesponsert wird auch unter Leistungsdruck steht, wird geflissentlich beiseite geschoben. Oder, wie Wilhelm Lilge es im Standard-Interview formuliert: „Alle wollen Leistungen sehen, alle wollen Medaillen sehen. Das erhöht den Druck.“
Passt irgendwie ausgezeichnet zum Transformationsthema. Auch bei sportlichen Großveranstaltungen ist offensichtlich Wandel angesagt.
Noch ein Gedanke als Anregung zum Mitdenken: Sind wir im Leistungssport nicht schon in vielerlei Hinsicht an den Grenzen menschlicher Leistungsfähigkeit angelangt? Provozieren wir nicht mit dem Beharren auf weitere Höchstleistungen, die die vorherigen tunlichst zu übertreffen haben, genau das, was es zu vermeiden gilt? Statt provozieren hätte ich wohl auch schreiben können: Verführen wir nicht Menschen dazu …?
Wären nicht auch andere Entwicklungen im Spitzensport denkbar als das ewige Schneller, Höher …
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