Mehr Sport
Wie man es mit dem Sport hält, bleibt jedem selbst überlassen – zum Glück! Als Tourismusunternehmern aber muss uns allen bewusst sein, dass nichts so sehr den Fokus auf eine Destination lenkt wie eine Sportveranstaltung internationalen Formats: Von den Sportlern über oft mehrere zehntausend begeisterte Fans bis hin zu TV-Berichten und Zeitungsartikeln – die Sportteile der Zeitungen werden bekanntlich weltweit am meisten gelesen!
Österreich kann nicht nur auf eine Tradition in diesem Bereich, sondern vor allem auch auf Erfolge und Know-how verweisen. Beispielhaft genannt seien eine stattliche Anzahl alpiner und nordischer Ski-Bewerbe bis hin zu Weltmeisterschaften, die Fußball-EM gemeinsam mit der Schweiz, internationale Rad-, Eishockey- und Handballbewerbe, und, nicht zu vergessen die Motorsportbewerbe in Zeltweg. Kurz vor der Eröffnung stehen die Maccabi-Games, zu denen Wien zwischen 5. und 13. Juli als Gastgeber 2.000 Sportler aus 45 Nationen in 19 Bewerben an den Start bittet. Die Eröffnungsfeier vom Rathausplatz wird weltweit live übertragen. Ein anderer Veranstalter hat aktuell sein Interesse an Wien als Veranstaltungsort für seine Europa-Spiele bekundet: Die International Masters Games Association wendet sich an über 30-Jährige, die meist mit der Familie kommen (und ihre Unterkunft individuell buchen!). und was für Olympia gilt, sollte für Wien allemal gelten, oder? Dabei sein ist alles! 😉
Ja ich stimme vollinhaltlich zu, die Sportevents sind sehr wichtig. Noch wichtiger wäre und ist die nachhaltige Angebotsentwicklung in diesem Bereich. Das heisst, dass es noch viele Sportarten gibt, für die noch keine spannenden Angebote für die Gäste entwickelt wurden, die ganzjahrig konsumiert werden können. Als Beipiel möchte ich hier Volleyball nennen, wo es zwar spannende Turniere, wie jenes am Wörthersee gibt, unser altes Internat aber mehr ganzjährig bespielbare Volleyballplätze hatte als Tirol. Ein Beispiel ist das von mir mit der Familie Karadar neu positionierte Tanzhotel in Sexen. http://www.tanzhotelsxen.com. Hier liegen also noch jede Menge ungenützte Spezialisierungsmöglichkeiten.
…die Fußball EM ein Erfolg???
Sportgroßveranstaltungen sind positiv zu beurteilen, wenn sie bestehende touristische Produkte im Ferientourismus unterstützen (Aktuell: Warum macht Kärnten nicht mehr aus Beach-Volleyball?) oder wenn sie ganz einfach Frequenz in größere Städte bringen. Die Fußball EM ist wirklich ein spezieller Fall. Da muß der Tourismus als Argument herhalten und Studien im Vorfeld „belegen“ die tollen Auswirkungen. Ich habe medial und in Veranstaltungen vor der Euphorie der Euro2008 gewarnt – und war ziemlich alleine. Nicht weil ich so klug bin, sondern weil die Analysen von anderen FußballEMs gezeigt haben, dass die nachhaltigen Nächtigungseffekte Träumerei sind und während der EM die Gäste die Region scheuen. Aber wer hört das vorher gerne wenn es um ein „nationales Anliegen“ geht?
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