Google baut weltweites Tourismusbüro
Ich bin dabei. Gratis. Aber nicht umsonst. Ich bekomme “Google Benefits” dafür. Aber der Reihe nach:
Welche Bedeutung das G-Unternehmen für die Reisebranche im Allgemeinen und für Destinationen im Besonderen hat, braucht nicht näher beschrieben werden. Es gibt wohl kaum mehr eine Reise, bei der nicht mindestens ein Google Service involviert ist.
Google Destinations
Im März launchte der frühere Suchmaschinen Anbieter ein Service unter dem Titel Destinations on Google. Das Versprechen an die User: Anstelle auf hunderten Webseiten zu suchen alle relevanten Reiseinformationen in der Google Suche. Dieses Video gibt einen Überblick:
https://youtu.be/EnlsEyN7qmw
Beispiel: Die Suche “Skiing Austria” erzeugt am Smartphone eine Liste von österreichischen Skidestinationen. Enthalten sind die Destinationsbeschreibung, Top Sehenswürdigkeiten, eine Monatsübersicht mit Temperatur, Niederschlag und: wie beliebt die Destination im jeweiligen Monat ist.
Diese Informationen werden aus unterschiedlichen Diensten maschinell aggregiert. Neu bei Google ist, dass diese Informationen zukünftig von Menschen wie mir – Local Guides – ergänzt werden.
Google Local Guides
Zeige anderen deine Welt auf Google Maps.
Mit dieser Aufforderung baut Google eine weltweite Community an lokalen Experten auf. Tipps, wie Guides ihre Inhalte gestalten sollen, sind unter anderem:
- Bilder aber keine Selfies
- Verlasse ausgetretene Pfade
- Bleib fair und ausgewogen
- usw..…
Insgesamt gibt es 5 Levels von Google Local Guides. Ich bin hoffentlich bald Level 3 und kann dann eine lokale Guide Community moderieren (was immer das bedeutet…) Hier könnt ihr euch bewerben.
Was Google mit diesen Inhalten dann macht? Zum Beispiel eine WebApp mit dem Namen
Google Trips
Nachdem ich sie installiert habe, las Google meinen eMail Verkehr und hat daraus 19! Reisen identifiziert (seit 2011).
Auf der Übersichtsseite sind in der Card “Reservations” alle Reservierungen (Hotel, Flug….) aufgelistet. “Things to do” zeigt Top Spots (Bilder, Beschreibung, Bewertungen, usw… )
„Outdoors“ „Indoors“ „Farther away“ „Places A-Z“ sind weitere Filtermöglichkeiten.
FAZIT
Google geht den eingeschlagenen Weg „Antworten anstatt Suchergebnisse“ konsequent weiter. Was bedeutet das für DMOs?
- Die Notwendigkeit, Daten aktuell und in bester Qualität zu digitalisieren, steigt weiter
- Mitarbeiter in den Informationsbüros müssen “Local Guides Level 5” werden
- Die Bedeutung des KPI Besucher auf der eigenen Webseite sinkt weiter
- Destination-Management bedeutet Plattform-Management
- Es braucht noch mehr Bewusstseinsbildung bei Tourismusmanagern und Funktionären
siehe auch: Booking.com baut weltweites Infoservice
Danke Reinhard für einen Beitrag den ich schon sehnsüchtig erwartet habe. Bin sehr gespannt wie Tourismus Regionen und Orte sowie Hotels darauf reagieren werden. Vor allem auch spannend wie reagieren die Werbekanäle von Google darauf und wie werden wir uns auf diese Customer Journey einstellen müssen und können? Vielleicht gibt es bald auch ein spezielles Tool für Destinationen selbst wie vergleichbar Google News für Nachrichten Portale?
Wenn das Bild aus dem Supermarkt dann nur 265.000 mal aufgerufen wird … begreift man vielleicht, welche Macht es hat …
Danke für deine präzise Klinge – hab ich auch nicht anders erwartet.
Ich hab vor knapp 5 Jahren auf meinem Blog die These (Google & Tourismus) noch stärker als (haptisches) Reisebüro bzw. dritten Ort (a la Mikunda) gesehen. Dein Blogpost erinnert mich jetzt wieder daran. Damals (2011) kam grad der Hotelfinder auf den Markt und wir waren alle ganz „aufgeregt“…
Was sich in 5 Jahren so alles getan hat – u.a. hier nachzulesen: http://www.illustro.at/reisebuero-ade-jetzt-kommt-die-google-world-als-dritter-ort-stefan-heinisch.htm
enorm was da abgeht – ein Foto aus einem Weinkeller in der Toskana hat bei mir aktuell ~ 15.000 Ansichten – innerhalb einer Woche. Meine 181 Fotos haben schon über 150.000 Ansichten erzeugt …
Zu Punkt 2 – gibt es schon einen Kurs zum akademischen „Local Guide“?
Zu Punkt 3 – nur der Wert Besucher ist zu überdenken?
PS: Level 4 sag ich nur 😉
Danke Reinhard! Du hast die Chancen im Netz schon während deiner Zeit bei Salzburger Land Tourismus erkannt. Bleib am Ball und halte uns bitte auf dem Laufenden! Schafft hier in der Gruppe schon jemand Level 5? Lohnt sich´s?
@ Michael – unsere Erfahrungen mit Google sind, dass unsere Daten oft „zu gut“ oder „zu anders“ sind. d.h. die Preiskategorie $ $$ $$$ bei Restaurants gibt es bei uns nicht, nachdem der Herr Google seine Dienste alle global denkt, werden viele Kategorien simplifiziert. In der Tiefe liegt auch die Chance der lokalen DMOs.
@Wolfsklamm – da fragst am besten @Rainer und @Sören – die beiden sind der Zeit meistens voraus und am ehesten schon Level5
@Stefan – das mit dem 3. Ort hat echt Phantasie, lad‘ dir mal die Spotlight App runter und schau dir dieses Video an https://www.youtube.com/watch?v=G-XZhKqQAHU
Oliver Heckmann – Mr. Travel bei Google – präsentierte am 11.5. bei der Phocuswright Tagung in Dublin übrigens seine Sicht, wie sich Travel Tools bei Google weiterentwickeln:
http://www.webintravel.com/googles-quest-become-personal-travel-assistant-loved-feared/
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