Booking.com baut weltweites Infoservice
Ebenso wie Google setzt jetzt auch Booking.com verstärkt auf Informationsservice für Reisende.
Der Reisegigant verfügt über Informationen aus mehr als 93 000 Tausend Destinationen in 224 Ländern. Die Kunden haben in den letzten Jahren knapp 100 Millionen Bewertungen auf der Plattform hinterlassen. Das wird jetzt in einem neuen Service genutzt.
From Rock Concert to Rock Climbing
Unter dem Namen “Destination Experiences” verspricht booking.com seinen Kunden ein „reibungsloses Erlebnis“ innerhalb der Destination. Anne-Sophie Liduena, VP of Product von Booking.com präsentierte „Destination Experiences“ auf einer Tagung, die sich mit der Veränderung in der digitalen Kommunikation durch Chatbots und künstlicher Intelligenz beschäftigt.
Pilotdestinationen sind Paris, London un Dubai Ende Juli, New Yor City folgt im Herbst.
Kommt ein Reisender in eine dieser Destinationen, prüft der Service die Bewertungen aller vorhandenen Attraktionen. Zusätzlich werden diese Daten mit den vergangen Präferenzen des Reisenden sowie Daten von Drittanbieter wie zB aktuelle Wartezeiten bei einer Attraktion, kombiniert.
Mit einem QR Code in der Booking App (Kreditkartendaten des Reisenden sind bereits hinterlegt) kann man bei den teilnehmenden Partnern durch Vorzeigen & sSannen dieses QR Codes unkompliziert bezahlen.
Auswirkungen auf Gästecard Systeme?
Sollte dieser Service bei den Reisenden Anklang finden, dann entsteht wohl ein Druck auf Seiten der Anbieter von Museen, Freizeiteinrichtungen und Events, ihr Angebot ebenfalls über Booking.com buchbar zu machen. Welche Auswirkungen für bestehende Card-Systeme damit verbunden sind, ist auch noch nicht absehbar.
Mozart war Klavierspieler kein Klavierbauer
Unternehmen sollten sich wohl noch stärker mit den Veränderungen im Kommunikationsverhalten auseinander setzen. Die Nutzung von Chatdiensten wie Facebook Messenger, WhatsApp, Snapchat und Co ist in den letzten Jahren extrem gestiegen.
Die Entwicklung von Bots für die Kommunikation mit Kunden wird in den nächsten Jahren ebenso stark zunehmen, Booking.com aber auch Expedia oder neue Dienste wie SnapTravel stehen in den Startlöchern.
https://youtu.be/_ym9W4-rDhI
Besonders spannend wird es, wenn der Großteil der digitalen Kommunikation in den Chats passiert. Dann funktionieren die auf Reichweite ausgerichteten Werbestrategien nicht mehr.
Brauchen wir zukünftig mehr “Chatcenters” im Tourismusmarketing?
Expertinnen, welche die unterschiedlichen Plattformen und ihre Eigenheiten beherrschen? Empathische Kommunikatoren, welche die Communities der einzelnen Plattformen verstehen und auf deren sprachliche Eigenheiten (Emojis & Co) eingehen können?
Und was bedeutet das für das aktuelle Lieblingswort im Tourismus: Content-Marketing?
Welche neuen, zukünftigen Aufgaben & Erfolgsfaktoren gibt es, was kann getrost weggelassen werden, weil andere es billiger produzieren, etc… – Wir müssten noch viel radikaler denken – ich meine jetzt nicht Booking, Facebook, Google und Co…
siehe auch: Google baut weltweites Tourismusbüro
Aktualisierung 6.3.2018: Erste persönliche Erfahrung mit dem In-Destination-Service von Booking.com
Danke für den Beitrag Reinhard! Der Inhalt fällt wohl unter „food for thought“ für die Frage, wo wir (Verbände, Destinationen) in 5 Jahren, in 10 Jahren unseren Nutzen bieten. Und wie unser zukünftiges Geschäftsmodell aussieht. Strategische Entscheidungen von booking, Google & co fallen dabei wohl nicht mehr unter „Markt- und Konkurrenzbeobachtung“, sondern in bestimmten Bereichen unter „höhere Gewalt“.
Ich danke Ihnen für den informativen Beitrag. Ich finde die ganze Sache ziemlich interessant. So hat man immer die Möglichkeit sich jederzeit über eine bestimmte Destination zu informieren.
Werde ich auf jeden Fall ausprobieren.
Beste Grüße,
Jens
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