Gastkommentar von Stefanie Augustin zu Theorie & Praxis
Im Juni 2013 habe ich selbst das Bachelorstudium Tourismus-Management an der FH Wien der WKW abgeschlossen. Heute, 6 Jahre später, habe ich die operative Leitung eines 4* Hotels in der Wiener Innenstadt inne. Ich wage zu behaupten, dass ich ohne dem absolvierten Studium und den im Zuge dessen erworbenen Kenntnissen jetzt nicht in dieser Position sein würde.
Das Tourismusstudium als Fundament
Natürlich wird einem auf der Fachhochschule nicht beigebracht, wie man einen Gast eincheckt, wie ein Seminarraum aufgebaut wird oder wie die interne Vorgangsweise bei einer Beschwerde zu sein hat. Die angesprochenen Tätigkeiten sind aber lediglich ein paar wenige Beispiele für Aufgaben, welche zu meist in jedem Hotel anders ablaufen. Jeder Hotelbetrieb hat eigene Abläufe, Prozesse und interne „Gewohnheiten“. Auch ein toll ausgebildeter Rezeptionist oder ein gelernter Kellner muss sich in einem Betrieb einfinden. Und eben genauso ist es mit Studienabgängern. Es gilt, die Theorie, die man uns während unseres Studiums mitgegeben hat, umzusetzen. Keineswegs möchte ich behaupten, dass dies einfach ist.
Theorie & Praxis?
Während des Studiums habe ich mir immer wieder die Frage gestellt: „Wozu kann ich das im Berufsleben nur gebrauchen?“. Im Laufe der Jahre konnte ich mir diese Fragen schon mehrmals beantworten. Die Fachhochschule bietet seinen Studenten ein breites Fundament an Wissen, welches aus meiner Sicht absolut notwendig ist. Für mich persönlich waren vor allem das vermittelte Wissen in Fächern wie Arbeitsrecht, Human Resources aber natürlich auch BWL und Kostenrechnung von großem Nutzen. Die Vielseitigkeit des Studiums und die unterschiedlichsten Lektoren und Vortragenden, von denen sehr viele selbst aus der Praxis kommen, regen dazu an, Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und zu beurteilen. Zudem bietet die FH auch Praxisfächer wie F&B Management Service/Küche, in welchen ein Basiswissen vermittelt wird, das in Gastronomie und Hotellerie unabdingbar ist.
Eine fundierte Ausbildung, wie sie bspw. die FH in Bezug auf den Tourismus bietet, ist aus meiner Sicht nur zu empfehlen, um den steigenden Anforderungen der Berufswelt gerecht zu werden.
Stefanie Augustin, MA hat diesen Beitrag dankenswerter Weise dem TP-Blog zur Verfügung gestellt.
Junge Menschen haben nach Abschluß der Mittelschule verständlicherweise ein Problem sich zu orientieren und die Ausbildung oder den Berufsweg für die Zukunft zu finden. Solche und ähnliche Erfahrungen von Absolventen und Berufseinsteigern können daher eine wertvolle Hilfe für die anderen sein.
Daher mehr davon.
Der Anregung von Franz Hartl möchte ich mich anschließen. Sie bezieht sich auf die beiden Beiträge zu Theorie & Praxis von Stefanie Augustin und Lara Soleder. Beide sind Absolventinnen der FH Wien der Wirtschaftskammer Wien wobei Lara Soleder zusätzlich Erfahrungen aus dem universitären Bereich einbringen kann. Wertvoll wären in diesem Zusammenhang auch Beiträge von anderen Fachhochschulen mit Tourismusspezialisierung, zumal sich deren Absolventinnen und Absolventen in einem weniger großstädtisch geprägten Umfeld bewegen und daher vermutlich auch mit anderen Herausforderungen konfrontiert sind.
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