21. Mai 2019 | 09:24 | Kategorie:
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Gastkommentar von Lara Soleder zu Theorie & Praxis

Auch ich als aktuell Studierende und bereits Absolventin eines FH-Bachelorstudiums, finde die Diskussion interessant und werde natürlich selbst auch oft damit konfrontiert. Da ich sowohl auf der FH Wien der WKW als auch auf der Universität Wien studiere bietet sich für mich ein direkter Vergleich an.

Theoretisches Wissen vs. praxisorientierte Konpetenzen

Ich schätze beide Institutionen sehr, jedoch sind die Unterschiede kaum übersehbar. Die Universität bietet fachliche, wissenschaftliche Ausbildung mit Fokus auf theoretische Inhalte. Die Anwendung der vermittelten Inhalte erlernt man dann meist im Berufsleben.
Im Gegensatz dazu konzentriert sich eine Fachhochschule bereits auf anwendungsbezogene Lehre. Die gelernten Inhalte haben denselben wissenschaftlichen Hintergrund, die fachliche, theoretische Komponente wird um Einblicke in die Praxis und konkrete Konzepte für die Anwendung im Berufsleben erweitert.
Diese Komponente ist natürlich je nach Branche unterschiedlich relevant. Insbesondere im Dienstleistungs- bzw. allgemeinen Managementbereich spielt eben jene eine wichtige Rolle. Ebenso werden in Fachhochschulen Social Skills vermittelt, die in den meisten universitären Studiengängen weniger Beachtung finden.  Zusammenfassend würde ich tendenziell sagen: eine Universität legt mehr Wert auf theoretisches Wissen, eine FH auf praxisorientierte Kompetenzen.

Tourismus braucht angewandtes Know-How

Was meiner Meinung nach oft vergessen wird, ist, dass Personen mit Hochschulabschluss kaum in operativen Bereichen tätig sind. Da wären wir dann tatsächlich bei einer formalen Überqualifizierung. Für operative Bereiche gibt es wichtige Lehrberufe. Die administrativen Bereiche in der Tourismusbranche, sei es jetzt das Personalmanagement in einem Hotel oder Marketing eines Tourismusverbandes, verlangen nach einer höheren Ausbildung. Interessanterweise wird dies in Bezug auf bspw. Produktionsfirmen selten in Frage gestellt. Die Tourismusbranche benötigt ebenso viel (angewandtes) Know-How in diesen Bereichen wie jede andere Branche, insbesondere, da sich der Tourismus als Querschnittsphänomen auszeichnet.
Bei meinen bisherigen beruflichen Erfahrungen in der Tourismusbranche konnte ich ebenso beobachten, dass Absolventen/-innen von Fachhochschulen stärker vertreten sind und ein gutes Image bei Arbeitgebern haben. Ich habe meine Entscheidung, an einer Fachhochschule zu studieren noch nie bereut, bin jedoch dankbar für die Möglichkeit, mein Wissen durch Interessensstudien an der Universität ergänzen zu dürfen.
Lara Soleder, BA hat diesen Beitrag dankenswerter Weise dem TP-Blog zur Verfügung gestellt.

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