Wo sind die Österreicher?
Den Befund macht man nicht nur in der Hotellerie oder Gastronomie: Es sind kaum heimische Arbeitskräfte in unseren Betrieben anzutreffen. Ob es sich um einen Hotelbetrieb im Zillertal handelt oder eine Bar in Seefeld oder ein Installationsunternehmen in Wien – nur in wenigen Fällen wird man erleben, dass die Dienstleistung von heimischen Arbeitskräften erbracht wird.
Gerade im Tourismus verschiebt sich das Verhältnis jedoch weiter kräftig in Richtung vermehrter Ausländerbeschäftigung. Dank guter Nachfrage ist ja die Zahl der Arbeitsverhältnisse insgesamt gestiegen, aber die amtliche Statistik zeigt, dass im Zeitraum von 2010 bis 2015 die Zahl der inländischen Beschäftigten um 6 % abgenommen hat während diejenige der ausländischen Beschäftigten um stolze 54 % angestiegen ist. Sie kommen vor allem aus den neuen EU-Ländern und viele von ihnen bleiben endgültig da.
Der Fleiß, die Strebsamkeit und oftmals auch die Herzlichkeit der ausländischen Beschäftigten soll – gerade jetzt in Wahlkampfzeiten – nicht in Frage gestellt werden. Aber es gibt sehr wohl oft skurrile Situationen, wenn auf einer Schihütte ein offenbar pakistanischer Kellner einem bundesdeutschen Gast die Zubereitung eines „Tiroler Gröschtls“ erläutert.
Unsere Gäste kommen nicht nur um die Städte, Seen und Berge zu erleben sondern wohl auch um mit Einheimischen zu sprechen und sich Wanderrouten, Bergtouren oder Stadtbesichtigungsvorschläge von den „Locals“ geben zu lassen. Wenn wir schon zur Kenntnis nehmen müssen, dass nicht für alle Arbeitsplätze inländische Beschäftigte rekrutiert werden können, dann ist auf jeden Fall darauf Wert zu legen, dass das Personal die Sprache beherrscht und auf die häufigsten Fragen der Gäste brauchbare Antworten gegeben werden können.
Sehr geehrter Herr Hartl,
Ihr Bericht ist sehr interessant zu lesen. Es ist schon befremdlich, dass man nicht schaut, dass man die Österreicher/Innen zum Arbeiten animiert, statt sie endlos stempeln lässt, nur weil sie keine Bock auf
Arbeit haben. Jeder Mensch, der seine Arbeit macht, ist in Österreich der Depp. Die Verantwortlichen müssten mal schauen, was die Wirtschaft braucht und auch von der Zumutbarkeit Gebrauch macht, daran wollen sich die Politiker nicht die Finger verbrennen. Wegen Beherrschung der Sprache… wie lange braucht ein Ungar/In bis sie deutsch können? Glauben Sie, dass diese Arbeiter in zwei Monaten fließend Deutsch können? Es arbeiten 1 Million Ungar/In in den Nachbarländern… denken Sie, was das
heißt, wenn diese Menschen nicht mehr zum Arbeiten kommen, wie viele Betriebe den Betrieb nicht mehr aufrecht halten könnten und die Österreicher/Innen machen sich es schön gemütlich zu Hause auf der Couch. Wo steht dann unser Urlaubsland Österreich! Die Steuereinnahmen, BIP und Wirtschaft? Vielleicht fühlen Sie mal in kleine Betriebe rein…. suchen Sie das Gespräch und nehmen Sie Anteil an diesen Problemen. Animieren Sie die Österreicher/Innen zur Arbeit in Österreich und dann kommen auch die Gäste gerne auf die Skihütte, wenn sie von jedem in Deutsch angesprochen werden! Wir wären Ihnen sehr dankbar auf Ihr Unterstützung!
Kommentieren